2. Bundesliga

Wolze im Derbyfieber: "Für solche Spiele lebt man"

Duisburgs Dauerbrenner denkt an Düsseldorf

Wolze im Derbyfieber: "Für solche Spiele lebt man"

Wollen auch am Freitag einen emotionalen Auftritt hinlegen: Kevin Wolze (r.) und seine Duisburger Kollegen.

Wollen auch am Freitag einen emotionalen Auftritt hinlegen: Kevin Wolze (r.) und seine Duisburger Kollegen. picture alliance

Auch wenn es am Freitagabend "nur" um den Verbleib in der 2. Liga gehen wird, die Stimmung dürfte erstligareif werden. 30.000 Zuschauer pilgern in die ausverkaufte Schauinsland-Reisen-Arena, 5000 davon reisen aus dem rund 30 Kilometer entfernten Düsseldorf an. Zum ersten Mal in der Amtszeit von MSV-Coach Ilia Gruev sind damit alle Plätze besetzt: "Das macht mich stolz. Die Fans sind sehr wichtig für uns, das haben sie schon mehrfach in dieser Saison gezeigt." Der große Zuspruch hängt unmittelbar mit den guten Leistungen der Meidericher zusammen. "Wenn man keine Chance mehr gehabt hätte, hätten wir diese Situation nicht erlebt", lobte Gruev seine Schützlinge, die wieder "so etwas wie Euphorie" entfacht hätten.

Gruev: "Meine Jungs sind in der Lage, das zu schaffen"

Auch nach dem bitteren 0:3 im Breisgau ? "Wir haben das Spiel sehr gut verarbeitet, weil in Freiburg kann man verlieren", erklärte Kevin Wolze unbeeindruckt. In Duisburg sind sie sich sehr wohl bewusst, was im Derby gegen die Fortuna auf dem Spiel steht. "Wenn wir gewinnen, haben wir weiter die Chance auf den Klassenerhalt. Meine Jungs sind in der Lage, das zu schaffen", weiß Gruev. Mit den Düsseldorfern kommt aber alles andere als Laufkundschaft nach Duisburg.

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Das Spiel wird derjenige für sich entscheiden, der mehr will und mehr Charakter zeigt.

Kevin Wolze über den Derby-Kracher

"Die Fortuna ist ein starker Gegner mit guten Einzelspielern, das wird nicht einfach", warnte Wolze, der speziell Kerem Demirbay als "Schlüsselfigur" ausgemacht haben wollte. Der Duisburger Dauerbrenner stand in der laufenden Spielzeit in 30 Partien auf dem Platz, dabei jedes Mal in der Startelf und verpasste lediglich 24 Minuten (einmal ausgewechselt). "Das Spiel wird derjenige für sich entscheiden, der mehr will und mehr Charakter zeigt. Das wollen und werden wir sein", versicherte er.

Wolze: "Wir können besser mit der Situation umgehen"

Kann im Derby nicht mithelfen: Der Rot-gesperrte Enis Hajri (r., gegen 1860-Angreifer Sascha Mölders).

Kann im Derby nicht mithelfen: Der Rot-gesperrte Enis Hajri (r., gegen 1860-Angreifer Sascha Mölders). picture alliance

Für Gruev haben die Düsseldorfer eine "enorme Qualität im Kader", es kam überhaupt "überraschend" für ihn, dass sich die Fortuna derart weit unten in der Tabelle wiederfindet. Vier Punkte trennen die Konkurrenten aktuell, dass ausgerechnet das Derby neue Hoffnung machen kann, sei gar nicht so schlecht. "Für solche Spiele lebt man", so Wolze. Der 26-Jährige, der mehrere Junioren-Nationalmannschaften durchlief (U 16 bis U 20), zählt auf den Faktor Erfahrung. "Wir können besser mit der Situation umgehen, weil wir diese auch schon länger kennen."

Geht es nach Wolze, sollten sich die Meidericher "gar nicht so sehr mit dem Gegner beschäftigen". Die aktuelle Situation bestätigt ihn: Duisburg ist seit Wochen formverbessert und hat auch fast den gesamten Kader an Bord. Nur die Langzeitverletzten Martin Dausch und Pierre De Wit sowie der Rot-gesperrte Enis Hajri stehen Gruev am Freitag nicht zur Verfügung.

Auf einen ersatzgeschwächten Gegner kann Gästetrainer Friedhelm Funkel also nicht zählen, auf einen warmen Empfang dagegen wohl schon. Denn: Nach wie vor ist Funkel MSV-Rekordtrainer im Oberhaus. Von 1996 bis 2000 betreute er die Zebras in 127 Bundesligaspielen. Seine Zeit war von Erfolgen gekrönt, der heute 62-Jährige führte die Zebras nicht nur zurück in die Bundesliga, sondern erreichte mit dem MSV auch das DFB-Pokalfinale (1:2 gegen die Bayern im Jahre 1998) sowie drei einstellige Endplatzierungen.

msc