Schalkes Trainer André Breitenreiter brachte im Vergleich zum 1:0 in Stuttgart vier Neue: Für Aogo (Sprunggelenksverletzung) sowie Junior Caicara, Sané und di Santo (alle Bank) liefen Riether, Kolasinac, Höger und Choupo-Moting auf.
Eintracht-Coach Armin Veh tauschte gegenüber dem 0:0 in Hamburg einmal Personal aus und schickte Zambrano anstelle von Abraham von Beginn an auf den Platz.
Gut 60.000 Fans sorgten fast für ein ausverkauftem Haus auf Schalke, das die Anfangsphase bestimmte. Matip schoss aus fünf Metern nach der ersten Ecke bereits in der 2. Minute knapp vorbei, Geis platzierte einen direkten Freistoß aus aussichtsreicher Position zu zentral auf Hradecky (10.).
Die Eintracht fand danach besseren Zugriff auf die Partie, ohne zunächst Chancen zu kreieren. Die Veh-Schützlinge zeigten im Umschaltspiel gute Ansätze (Meier, 18.), ließen es im letzten Drittel aber an Präzision fehlen. Mit derselben Problematik hatten allerdings in der Folge auch die Hausherren zu kämpfen, die sich großzügig gewährten Freiraum im Mittelfeld mit schlampigem Passspiel in Strafraumnähe meist selbst kaputt machten.
Goretzka scheitert an Hradecky
Die nächste - und bis dorthin beste - Gelegenheit ergab sich Mitte des ersten Durchgangs: Kolasinac setzte sich links gegen Hasebe durch und passte auf Meyer. Dem Youngster misslang die perfekte Ballannahme, spitzelte am Elfmeterpunkt aber zu Goretzka - dessen zu unplatzierten Abschluss parierte Hradecky (26.). Die SGE, ab derselben Minute mit Aigner für den am Oberschenkel verletzten Seferovic, konterte mit Stenderas Fernschuss, der knapp links vorbeistrich (28.).
S04 wusste seine optischen Vorteile im ersten Durchgang nicht zu nutzen, versuchte es immer wieder über links, aber auch Höger verzog aus guter Position (39.). Meier platzierte schließlich bei einem der seltenen zu Ende gespielten Konter auf der Gegenseite genau auf Fährmann (42.).
Der 6. Spieltag
Huntelaar foult Ignjovski ungeahndet
Durchgang zwei begann verhalten. Wieder waren die Hessen verletzungsbedingt zum Austauch gezwungen - Abraham ersetzte den angeschlagenen Zambrano (52.). Der erste Aufreger war nicht spielerischer Art - Huntelaars rüdes Einsteigen gegen Ignjovski hatte "Rot" verdient, Referee Zwayer aber hatte das Foulspiel anscheinend nicht gesehen (53.).
Insgesamt war die Eintracht nach der Pause wacher, spielte konstruktiver nach vorne als fahrige Schalker, auch wenn weiterhin die letzte Konsequenz im Abschluss fehlte. Die ließ einzig Hasebe nicht vermissen: Der Volleyschuss des Japaners strich von der Strafraumgrenze knapp vorbei (62.).
Was war mit S04? Bei den Hausherren lief gar nichts mehr zusammen. Die SGE war spritziger, zielstrebiger, bestimmte das Geschehen - und hatte die nächste dicke Chance, als Aigner von halbrechts aus elf Metern am langen Eck vorbeischoss (67.).
Schalker Doppelwechsel
Die Gelsenkirchener brauchten neue Inspiration, mit Sané für Höger (70.) und wenig später di Santo für Choupo-Moting (76.) hoffte Breitenreiter diese zu finden. Aus dem Spiel heraus gelang nach wie vor wenig, dafür nutzte Matip aber einen Standard zum schmeichelhaften 1:0, als er eine Geis-Ecke vor Russ ins linke Eck nickte (76.).
Fährmann hält alle Punkte fest - Sanés Sahnestück
Frankfurt gab sich nicht geschlagen, warf alles nach vorne und hatte teilweise beste Möglichkeiten zum verdienten Ausgleich. Aber Fährmann stand dem 1:1 sowohl gegen Aigner (81.), Meier (82.) als auch Stendera (83.) im Weg. Einem Joker gebührte das Highlight des Abends: Nach Huntelaars Kopfballvorlage setzte Sané zum Traumsolo an, ließ drei Gegenspieler einschließlich Keeper Hradecky stehen und sorgte mit dem 2:0 für die Entscheidung (90.+1).
Nach dem besten Saisonstart seit 15 Jahren und dem Fortbestand der Heimserie gegen Frankfurt (8/5/0 seit 1999) springen die Königsblauen auf Platz drei.
Schalke muss am Samstag (18:30 Uhr) in Hamburg ran, Frankfurt spielt einen Tag darauf (15.30 Uhr) zu Hause gegen Hertha.