Bei Stuttgart brachte Bruno Labbadia im Vergleich zum 3:0-Pokal-Sieg gegen den FSV Frankfurt drei Neue: Tasci, Kuzmanovic und Okazaki kamen für Bauer, Traoré und Hemlein ins Team.
Dortmunds Coach Jürgen Klopp veränderte das Gesicht seiner Startformation nach dem 2:0-Sieg gegen Dynamo Dresden im Pokal auf zwei Positionen: Stammkeeper Weidenfeller rückte für Langerak wieder ins Tor, und Perisic ersetzte Großkreutz.
Die Partie begann vor ausverkauftem Haus auf Grund verspäteter Anreise der im Stau stehenden Dortmunder mit 15 Minuten Verzögerung. Dann aber rasant, was zunächst vor allem Dortmund zu verdanken war. Nachdem sich Cacau schon nach wenigen Sekunden eine Gelbe Karte abgeholt hatte, traf Lewandowski nur den Pfosten und Götze schoss knapp vorbei (3.). Der VfB war noch nicht wach, Perisic (5.) und Piszczek (6.) gaben weitere Warnschüsse des aggressiv zu Werke gehenden Meisters ab.
Langsam aber sicher fing sich Stuttgart und trug zum unterhaltsamen Vortrag Chancen durch Molinaro (8.) und Cacau (9.) bei, ehe wieder auf der Gegenseite Kehl aus seinem Flugkopfball mehr hätte machen können (12.).
Danach gewannen die Abwehrreihen an Sicherheit. Das Geschehen verlagerte sich meist ins Mittelfeld, wo mit zunehmender Spieldauer die Rädchen in einem technisch hochwertigem Spiel bei den Schwaben besser ineinander griffen als bei der Borussia.
Ein Standard brachte die Führung der Labbadia-Elf nach einem Freistoßtrick: Hajnal flankte von halblinks diagonal in den Strafraum zum gestarteten Harnik, der vom rechten Fünfereck am Pfosten scheiterte. Tasci erwischte den abprallenden Ball aus vier Metern und netzte ein (22.).
Drei Minuten später verpasste Cacau per Kopf das 2:0 um Zentimeter. Die Westfalen schwammen, der prächtig harmonierende VfB drängte in der Folge auf den zweiten Treffer gegen in der Abwehr gefesselte Gäste.
Lange Zeit war nichts zu sehen von Dortmunder Offensivgeist, ehe dem Meister nach einer Einzelaktion von Götze ein Elfmeter versagt blieb: Der Youngster dribbelte sich Richtung Strafraum und legte den Ball an Molinaro vorbei, der ihn klar von den Beinen holte. Gräfe stand gut, pfiff aber trotzdem nicht - Fehlentscheidung (37.)!
Dies war aber die Initialzündung für die Klopp-Elf, die nun ihrerseits das Zepter wieder in die Hand nahm und in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs den Ausgleich erzielte: Götze spielte halblinks zu Kagawa in den Strafraum. Dessen sofortiger Schuss mutierte zur Flanke zu Piszczek, der am Fünfer nur noch den Fuß hinzuhalten brauchte - 1:1!
Der 11. Spieltag
Mit Leitner für den am Fuß angeschlagenen Bender und einem von Ulreich bravourös entschärften Kagawa-Hammer(50.) begannen die Westfalen den zweiten Abschnitt. Auch in dem ging es hin und her, mit leichten Vorteilen für den BVB. Kagawa konnte Ulreichs Patzer nicht nutzen (53.), auf der anderen Seite zeigte Weidenfeller gegen Kuzmanovics unangenehmen Volley-Aufsetzer sein Können (56.), ehe wieder Kagawa nach klasse Dribbling freistehend aus elf Metern die Riesenchance zum 1:2 vergab (60.).
Stuttgart ließ die Klarheit in seinen Aktionen vermissen und bekam seine Angriffe zwischenzeitlich kaum mehr zu Ende gespielt - mit Traoré für Okazaki wollte Labbadia dem entgegenwirken (70.). Auf der anderen Seite ließ bei der Borussia auch die Kraft und Konzentration nach. Klopp rüstete mit den Wechseln Barrios für Lewandowski (72.) sowie Großkreutz für Perisic (76.) für die Schlussphase.
In der prüfte Traoré den unorthodox parierenden Weidenfeller aus der Distanz (81.). Auf der anderen Seite scheiterte Schmelzer per 20-Meter-Freistoß an Ulreich (85.). Nun kamen die Westfalen noch einmal, mit Wucht drängte der Meister auf den Sieg. Den verhinderte der VfB-Keeper mit Reflexen bei Götzes Knaller (88.) sowie auch Subotics Kopfball aus fünf Metern (89.).
Stuttgart eröffnet am Freitagabend (20.30 Uhr) den nächsten Spieltag in Mainz. Doppelbelastung für Dortmund: Am Dienstag (20.45 Uhr) erwartet die Borussia in der Champions League Olympiakos Piräus, am Samstag (15.30 Uhr) folgt in der Liga das Gastspiel in Wolfsburg.