Confederations Cup

Cherchesov zum Schiedsrichter: "Nicht europäisch"

Nationaltrainer übte sanfte Kritik am Schiedsrichter

Cherchesov zum Schiedsrichter: "Nicht europäisch"

Schied mit seiner Mannschaft in der Gruppenphase des Confed Cups aus: Nationaltrainer Stanislav Cherchesov.

Schied mit seiner Mannschaft in der Gruppenphase des Confed Cups aus: Nationaltrainer Stanislav Cherchesov. imago

Für knapp eine halbe Stunde schien Russlands Chance auf die Vorschlussrunde greifbar. Nur ein Sieg hätte die "Sbornaja" ins Halbfinale befördert und als Aleksandr Samedov in der 24. Minute den Führungstreffer erzielte, schien der Gastgeber vor 41.585 Zuschauern in Kasan auf dem besten Weg. Doch in der 31. Minute schlug Mexikos Nestor Araujo mit einem Kopfball zum 1:1 zurück, nach der Pause nutzte Hirving Lozano einen Fehler von Igor Akinfeev zum vorentscheidenden 1:2. Der russische Torhüter hatte sich bei einem hohen Ball verschätzt und konnte Lozanos Kopfball von der Strafraumgrenze ins Tor nicht verhindern . "Es gibt bestimmte Sachen, die wir intern klären müssen", kündigte Cherchesov am "ARD"-Mikrofon an, wollte seinem Keeper aber öffentlich keinen Vorwurf machen.

Mit zehn Spielern haben wir versucht, noch etwas zu machen. Wir wollten das Spiel unbedingt nicht verlieren.

Stanislav Cherchesov

Vielmehr wollte der ehemalige Torhüter, der zu seiner aktiven Zeit auch das Trikot von Dynamo Dresden getragen hat, die aus seiner Sicht positiven Aspekte herausstellen. "Es waren Emotionen da und ein gutes Spiel", betonte er und zollte seiner Mannschaft besonderen Respekt für den Angriffsmut auch nach dem Platzverweis von Yuriy Zhirkov (68.). "Mit zehn Spielern haben wir versucht, noch etwas zu machen. Wir wollten das Spiel unbedingt nicht verlieren", so Cherchesov.

Zwar wurde das selbstgesteckte Ziel, der Einzug ins Finale, verfehlt, trotzdem attestierte der ehemalige Nationalspieler seinen Spielern "Fortschritt im moralischen Bereich". Auch das Publikum in der WM-Arena in Kasan spendete ihrer Mannschaft aufmunterndem Applaus, zahlreiche Besucher hatten sich allerdings schon vor dem Abpfiff auf den Weg nach Hause gemacht.

Cherchesov zum Schiedsrichter: "Nicht europäisch"

Für deutlich größeren Ärger auf den Rängen hatte dagegen Schiedsrichter Fahed Al Mirdasi aus Saudi-Arabien gesorgt. Zwar lag der Schiedsrichter bei zwei kniffligen Situationen im mexikanischen Strafraum richtig und entschied nicht auf Strafstoß für Russland, allerdings ließ er nach der zweiten Szene erst einige Augenblicke weiterspielen, eher er den Videobeweis einforderte, ließ zudem seine klare Linie in der Zweikampfauslegung vermissen. "Es gibt so viele Profis in diesem Bereich, das müssen andere beurteilen", vermied Cherchesov direkte Kritik am Schiedsrichter, fügte allerdings an: "Das war nicht europäisch, sage ich mal."

pau

Bilder zur Partie Mexiko - Russland