Als Portugal am vergangenen Montag zum Auftakt der Nations League ein 1:0 gegen Italien einfuhr, fehlte der größte Fußball-Star des Landes: Cristiano Ronaldo. Der 33-Jährige gönnte sich in Absprache mit der Nationalmannschaft stattdessen nach WM-Sommer, Juve-Wechsel und Serie-A-Saisonstart eine Pause. Auf seiner Jacht tankte der Europameister von 2016 Energie und "Vitamin D", wie er selbst via Twitter verkündete.
Außerdem nutzte er die Zeit offenbar auch, um ein weiteres Projekt abseits des Fußballplatzes voranzutreiben: Ab sofort plant der 33-Jährige in Paris den Bau eines weiteren Hotels der Marke CR7, das 2021 eingeweiht werden soll. Das Vier-Sterne-Haus mit 210 Zimmern werde das bislang größte des Torjägers. Bis 2020 ist die Eröffnung von drei weiteren CR7-Hotels in Madrid, New York und Marrakesch/Marokko geplant. Zwei Hotels mit dem Brand des Portugiesen wurden bereits 2016 in Lissabon und in Ronaldos Heimatstadt Funchal auf der Insel Madeira eingeweiht.
Spielersteckbrief Cristiano Ronaldo
Spielersteckbrief K.-P. Boateng
Serie A - 4. Spieltag
"Ronaldo lässt auf sich warten"
Inzwischen aber schnürt Cristiano Ronaldo wieder die Fußballschuhe, trainiert auf dem Gelände von Juventus und will am kommenden Sonntag beim Heimspiel gegen Sassuolo mithelfen, die Tabellenführung nach bislang vollen neun Punkten aus drei Spielen auszubauen - und das eben im Duell mit dem ärgsten Verfolger, der auf sieben Zähler kommt.
Außerdem dürfte sich CR7 besonders anstrengen, endlich sein erstes Tor im neuen Gewand zu schießen. Denn wenngleich sich sein Wechsel bislang schon ausgezahlt hat, die Juve-Aktie zum Beispiel in zwei Monaten um satte 130 Prozent in die Höhe geschnellt (von 0,60 auf 1,635 Euro) und das Trikot mit CR7-Flock weiterhin der absolute Renner ist, so wartet der teuerste Serie-A-Neuzugang aller Zeiten auf seinen ersten Treffer.
Hat sich mit etwas Wassersport zuletzt die Freizeit vertrieben: Cristiano Ronaldo. imago
Bemüht zeigte sich Cristiano Ronaldo dagegen in allen drei bisherigen Spielen, erarbeitete sich gute Chancen, schob mit dem Team besonders in den zweiten Hälften stets an - und freute sich schlussendlich über die Tore der Kollegen. "Mehr Juve als CR7", lautete so zum Beispiel unlängst eine Schlagzeile des "Corriere dello Sport", während die "Gazzetta dello Sport" schrieb: "Ronaldo lässt auf sich warten. Das ersehnte Tor bleibt weiterhin aus, doch für Juve ist es kein Drama."
"Was wird erst passieren, wenn..."
Juve-Coach Massimiliano Allegri, der bislang in dieser Saison auf seinen anderen Star Paulo Dybala noch größtenteils verzichtet und so Spekulationen hervorruft, macht daraus ebenfalls keine große Geschichte. Er sagt: "Cristiano ist ein sehr intelligenter Spieler. Er versucht, den italienischen Fußball zu begreifen. Hier ist es anders als in Spanien. Gegen Lazio (2:0 am 2. Spieltag; Anm.d.Red.) hat er sehr gut gearbeitet, auch in der Defensive. Er lebt sich immer mehr ein." Und so ergänzt auch die "Gazzetta" mit einer offenen Frage vielsagend: "Juve siegt bislang mühelos, obwohl die Mannschaft noch nicht in Topform ist, Ronaldo nicht trifft und Dybala zuschaut. Was wird erst passieren, wenn Juve in Topform sein wird?"
Auch der frühere Bayern-Stürmer, einstige Serie-A-Torschützenkönig und Weltmeister Luca Toni rechnet eher früher als später mit einem CR7-Tor: "Nach drei Spieltagen mache ich mir keine Sorgen. Er wird bald treffen und am Ende reichlich Tore erzielt haben - besonders weil er über viele Wege Tore erzielen kann; mit links, mit rechts, mit dem Kopf und auch von innerhalb sowie außerhalb der Box."
Das alles zu verhindern versucht natürlich Sassuolo, das den starken Start mit bis dato sieben Punkten gegen den Serienmeister vergolden möchte. Eine der Hauptfiguren dabei: Ex-Frankfurter Kevin-Prince Boateng, der bereits als tragende Säule auftritt und auf zwei Saisontore kommt. "KPB" hat außerdem im Vorfeld der Saison offen gefragt: "Ob ich der Cristiano Ronaldo von Sassuolo bin? Vielleicht schon!"
