Bundesliga

Ribery: "Sind nur vier Punkte vorne"

Wie ersetzt Guardiola Dauerbrenner Alaba?

Ribery: "Sind nur vier Punkte vorne"

Überlegter Flachschuss: Franck Ribery erzielt das 1:0 gegen die Roma.

Überlegter Flachschuss: Franck Ribery erzielt das 1:0 gegen die Roma. imago

Probleme bis Weihnachten prophezeite Pep Guardiola seiner Mannschaft vor nicht allzu langer Zeit. Die WM-Nachwehen, die vielen Verletzten, das straffe Programm, sie wissen schon. Nun, die Probleme der Bayern hätten andere gerne. In der Bundesliga mit vier Punkten Vorsprung vorne, im DFB-Pokal durch den Einzug ins Achtelfinale das Überwintern gesichert und seit Mittwochabend durch das 2:0 gegen den AS Rom (Tore Ribery und Götze) auch als Gruppensieger für das Achtelfinale der Champions League qualifiziert - nach nur vier von sechs Spielen.

Jetzt müssen wir in der Bundesliga Gas geben, wir sind nur vier Punkte vorne.

Franck Ribery
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Sportlich ist alles im Lot, nun soll in den sieben Bundesligaspielen bis zur Winterpause der Vorsprung auf die Verfolger möglichst vergrößert werden. "Wir müssen nun bis zum Winter gut durchkommen und in der Bundesliga weiter Punkte holen", gab Philipp Lahm die Devise aus, ein "sehr zufriedener" Pep Guardiola kündigte an: "Wir werden uns jetzt auf die Bundesliga konzentrieren." Das klingt wie eine Drohung an die Konkurrenz, zumal Mario Götze noch "Steigerungspotenzial" sieht und Franck Ribery, der erst zum zweiten Mal in dieser Saison in der Startelf stand, sehr kampfeslustig klang: "Jetzt müssen wir in der Bundesliga Gas geben, wir sind nur vier Punkte vorne."

Nur die Verletzten bereiten Guardiola Sorgen

Sorgen bereitet derzeit allein die Verletztenmisere. Zu den Langzeitverletzten Javi Martinez, Thiago und Holger Badstuber gesellten sich innerhalb von etwas mehr als 24 Stunden Claudio Pizarro (Muskelbündelriss im Oberschenkel) und, besonders bitter, der flexible und gegen Rom einmal mehr starke David Alaba. Der Österreicher legte erst fein Riberys Führungstreffer auf, später humpelte er auf Krücken aus dem Stadion, er hatte sich eine Innenbandverletzung am rechten Knie zugezogen und wird wohl erst in der Rückrunde wieder eingreifen können.

In welcher Verfassung Bastian Schweinsteiger demnächst zurückkehrt, muss abgewartet werden, mit den beiden verletzten Ersatztorhütern Pepe Reina und Tom Starke umfasst das Lazarett derzeit acht Spieler. Kurzfristig musste gegen Rom auch Arjen Robben (Magen-Darm-Infekt) passen. Offen, ob er am Samstag in Frankfurt wieder diensttauglich ist.

Wie ersetzt man Alaba?

Bislang konnten die Bayern die Ausfälle gut kompensieren, viel darf nun aber nicht mehr passieren. Der Verlust von Dauerbrenner Alaba schmerzt dabei besonders. Spielt Guardiola mit Dreierkette, könnte ihn Dante ersetzen. Der Brasilianer saß zuletzt in den wichtigen Spielen draußen (beide Partien gegen Rom, gegen Manchester City, gegen Dortmund). Jerome Boateng und Medhi Benatia scheinen die Nase vorne zu haben. Und in einer Dreierkette ließ Guardiola eigentlich auch immer nur zwei gelernte Innenverteidiger gleichzeitig spielen. Also weiter schlechte Karten für den Brasilianer?

Gegen Rom spielte Alaba im Mittelfeld, auch hier reißt ein neues Loch auf. Vielleicht ergibt sich nun die Chance für Pierre-Emile Höjbjerg und/oder Sebastiana Rode, die beide als Einwechselspieler ihre Premiere in der Champions League feierten. Oder Guardiola denkt sich etwas ganz neues aus, für seine Experimente mit Spielern auf neuen Position ist er bekannt. In jedem Fall wird Alabas Schnelligkeit und Dynamik fehlen. "Er ist ein super Typ, ein super Mensch. Und er ist ein überragender, überragender Fußballer", beklagte Guardiola den Verlust eines seiner "wichtigsten Spieler".

Am Samstag in Frankfurt - oder doch nicht?

Am Samstag gastieren die Bayern in Frankfurt, die Eintracht befindet sich derzeit im Abwärtstrend. Kein Grund, leichtsinnig zu werden, wie der vor der Saison aus Frankfurt gekommene Rode befindet: "Sie werden uns alles abverlangen und Vollgas geben." Aber ob das reicht?

Möglicherweise bekommen die Bayern allerdings am Wochenende eine unplanmäßige Pause verordnet, denn wegen des Streiks bei der Bahn droht die Partie auszufallen .

Frank Linkesch