Glaubt man den Worten von Roma-Abwehrmann Kostas Manolas, der im vergangenen Jahr zum Viertelfinal-Helden gegen den FC Barcelona aufgestiegen war , dann lief beim Rückspiel im CL-Achtelfinale in Porto nicht alles mit rechten Dingen. Denn während es in der Verlängerung, genauer gesagt in der 117. Minute, nach einem klaren Zupfer von Verteidiger Alessandro Florenzi an Fernando Andrades Trikot Elfmeter gab und dieser von Hauptschiedsrichter Cüneyt Cakir selbst in der Review Area überprüft wurde ( Alex Telles verwandelte zum letztlich entscheidenden 3:1 ), ereignete sich wenig später auf der anderen Seite etwas Widersprüchliches.
Klar ist: In der zweiten Minute der Nachspielzeit in der Verlängerung lief Roma-Joker Patrik Schick gen Eckfahne, wurde dabei etwas plump von Portos Stürmer Moussa Marega angelaufen und eindeutig im Strafraum am Knöchel getroffen. Referee Cakir ließ weiterlaufen, hielt dann in der Folge Rücksprache mit dem Videoassistenten (Szymon Marciniak aus Polen) - und soll laut Manolas das Signal "Kein Kontakt" erhalten haben, weswegen das Ganze auch nicht nochmals in der Review Area überprüft wurde. Es folgte ein Sturm der Entrüstung im Lager der stolzen Italiener, die sich ans CL-Halbfinale 2018 erinnert ( klar verweigerte Elfmeter und Platzverweise beim 4:2 im Heimspiel nach 2:5 im Hinspiel ) und trotz inzwischen eingeführtem VAR komplett hintergangen fühlten.
Spielersteckbrief Manolas
Trainersteckbrief di Francesco
Champions League - Achtelfinale
AS Rom - Vereinsdaten
Gründungsdatum
22.07.1927
Vereinsfarben
Gelb-Rot
Manolas kriegt sich kaum ein: "Das ist beschämend"
"Wir haben unser Bestes gegeben, haben am Ende gedrückt, gut gespielt und es nur verpasst, das Tor zu machen (zwei Großchancen für Edin Dzeko; Anm.d.Red.)", fing Manolas sein Statement nach dem 1:3-Ausscheiden beim FC Porto gegenüber "Sky Sport Italia" an, um schnell aufs Thema des Abends zu sprechen kommen: "Am Ende entscheiden sie auf einen Elfmeter gegen uns, um dann wenig später uns einen klaren Strafstoß zu verweigern - und sich diesen nicht einmal selbst anzusehen. Das ist beschämend. Du kannst ein Team nicht auf diese Art und Weise rauswerfen."
Das Bittere dabei: "Der Schiedsrichter teilte mir direkt mit, dass es keinen Kontakt gegeben haben soll. Doch da gibt es einen Kontakt, ganz klar. Das kann man doch sehen. Und das kann ich nicht verstehen, zumal uns bereits im vergangenen Jahr zwei klare Elfmeter gegen Liverpool verweigert wurden und sich in der Folge bei uns allen entschuldigt wurde. Dann wird der VAR eingeführt - und dann passiert das. Dafür gibt es aus meiner Sicht keine Entschuldigung mehr."
Für mich ist das eine Schande.
Kostas Manolas
Bediente Römer in Porto: Bryan Cristante, Edin Dzeko und Kostas Manolas (v.l.n.r.). Getty Images
Manolas legte nach: "Für mich ist das eine Schande. Denn wenn ein Team wie wir am Ende alles auf dem Rasen geben, dann hat man es nicht verdient, so auszuscheiden."
Mit seinen Aussagen stand der griechische Abwehrchef nicht alleine da. Der 27-Jährige bekam direkt Unterstützung von höchster Stelle im Verein, von Roma-Präsident James Pallotta. Der 60-jährige amerikanische Milliardär und Unternehmer mit italienischen Wurzeln ließ kein gutes Haar mehr am gesamten Schiedsrichter-Apparat vom Mittwochabend im Estadio do Dragão: "Letztes Jahr haben wir alle nach dem VAR verlangt, nachdem wir im Halbfinale beschissen worden waren. Dann führen sie in der Tat den VAR ein, nur damit wir erneut beraubt werden. Patrik Schick wurde eindeutig aus dem Tritt gebracht, der VAR zeigt die Bilder - und nichts passiert. Ich habe genug von diesem Scheiß. Ich gebe auf!"
