Champions League

Pep Guardiola vor dem Spiel gegen Hoffenheim: "Das wird auch in zwei Jahrhunderten so sein"

ManCity-Trainer über Hoffenheim, Sancho und Chelsea

Peps Vortrag: "Das wird auch in zwei Jahrhunderten so sein"

Hat Personalsorgen: Pep Guardiola.

Hat Personalsorgen: Pep Guardiola. picture-alliance

In einer 25-minütgen Pressekonferenz ging es vor dem abschließenden Gruppenspiel in der Champions League genau einmal um den Gegner. Dafür holte Pep Guardiola, nachdem Leroy Sané den Platz in der Podiumsmitte schon für ihn geräumt hatte, dann aber richtig aus. Am Montag habe ManCitys Trainer Hoffenheims vergangenes CL-Spiel gegen Donezk (2:3) analysiert und dabei "eines der unglaublichsten Spiele in meinem Leben als Trainer und Zuschauer gesehen". Wie viele Chancen sich die TSG in dieser Partie herausgespielt habe, wie sie das trotz 30-minütiger Unterzahl getan und wie sie trotzdem verloren habe, "unglaublich, faszinierend".

Seine Bewunderung für Hoffenheim sei ungebrochen, versicherte Guardiola, "ich kenne sie ja aus meiner Zeit in Deutschland". Doch "bei dem Spiel gegen Donezk habe ich nochmal realisiert, wie schwierig es morgen wird".

Die Niederlage bei Chelsea? "Nein, nein, das ist normal"

Das war offensichtlich alles, was die englischen Medienvertreter über den (ohnehin schon ausgeschiedenen) Bundesliga-Siebten wissen wollten oder mussten. Denn davor und danach war entweder Sanés Tochter ein Thema (Sané: "Jetzt geht es nicht mehr nur um Fußball"), der Rassismus-Vorfall mit Raheem Sterling (Guardiola: "Wir müssen dagegen kämpfen, es ist gefährlich"), die Vertragsverlängerung von Eigengewächs Phil Foden ("Es war auch unser Wunsch, dass Jadon (Sancho, d. Red.) und Brahim (Diaz) geblieben wären") und ManCitys erste Premier-League-Niederlage beim FC Chelsea.

Mehrfach darauf angesprochen, nahm sich Guardiola kurz vor Schluss der Fragerunde nochmal dreieinhalb Minuten Zeit, bewegte sich bei ständigem Bartkraulen auf und ab und erklärte allen Anwesenden und Mithörenden, warum das 0:2 an der Stamford Bridge noch nicht den Abstieg in die dritte Liga bedeute. "Das Ungewöhnlich ist nicht, ein Spiel zu verlieren", legte der Katalane los. "Das Ungewöhnliche ist, was wir in den letzten 15, 16 Monate erreicht haben."

Dezimiertes ManCity: Fluch oder Segen für Hoffenheim?

Damit jeder, und da schaute Guardiola mit Argusaugen in die Runde, wirklich jeder die Analysen überhaupt richtig angehen könne, müsse man erst einmal diesen Umstand verstehen. "Das große 'oh, sie haben ein Spiel verloren'; nein, nein, das ist normal, eine gewöhnliche Sache. Die Leute denken, was in der Vergangenheit passiert ist, passiert auch in der Zukunft. Jeder große Athlet, jedes große Team verliert mal; das war vor zwei Jahrhunderten so, das wird in zwei Jahrhunderten noch so sein. Das ist Teil des Spiels, kein großes Problem."

Sehr wohl ein Problem, und das könnte Auswirkungen auf Hoffenheims Europa-League-Ambitionen haben: Guardiola kann nicht rotieren. "Wir haben nur 15 gesunde Spieler." Gut für Hoffenheim: Neben Kevin De Bruyne fehlen auch David Silva, Sergio Aguero und Danilo. Schlecht für Hoffenheim: Dafür werden dann Gabriel Jesus, Ilkay Gündogan oder eben Foden spielen. "Wir sind weiter, aber wir wollen gewinnen - so wie in jedem Spiel -, um Erster zu werden", sagt Guardiola. "Alleine dieser Fakt reicht schon."

mkr