Champions League

Hoffnung nicht nur für Bayern-Fans: UEFA belangt Anderlecht wegen überhöhter Preise in der Champions-League-Gruppenphase

Überteuerte Tickets in der Champions League

Erfolg für Bayern-Fans: UEFA belangt Anderlecht

Blütenmeer: Ein Schiedsrichter befreit den Rasen beim CL-Gruppenspiel zwischen Anderlecht und Bayern von Falschgeld.

Blütenmeer: Ein Schiedsrichter befreit den Rasen beim CL-Gruppenspiel zwischen Anderlecht und Bayern von Falschgeld. imago

100 Euro sollten die meisten Bayern-Anhänger zahlen, die beim Champions-League-Gruppenspiel beim RSC Anderlecht am 22. November (1:2) live dabei sein wollten. Viele blieben daraufhin lieber zuhause, andere protestierten im Stadion mit Bannern ("Kriegt ihr den Hals nicht voll? 100 Euro?") und warfen Falschgeld .

Die UEFA reagierte zunächst wie erwartet: Für die "verbotenen" Spruchbänder und das "Werfen von Gegenständen" musste der FC Bayern, der sich solidarisch mit seinen Anhängern gezeigt und die überteuerten Karten mit jeweils 30 Euro subventioniert hatte, 20.000 Euro berappen .

Doch jetzt legte der Verband nach. Wie er diese Woche mitteilte, wurde ein Verfahren gegen den RSC Anderlecht eröffnet: Er habe gegen Artikel 19 (3) des UEFA-Sicherheitsreglements verstoßen und sich eines Ticketing-Regelverstoßes schuldig gemacht.

Am 2. Februar befasst sich die UEFA nun mit dem Fall

"Sofern die betroffenen Verbände bzw. Vereine keine anderen Vereinbarungen getroffen haben, dürfen die Preise für Eintrittskarten der Anhänger der Gastmannschaft nicht höher sein als jene für Karten einer vergleichbaren Kategorie, die den Anhängern der Heimmannschaft verkauft werden", heißt es in jenem Artikel, der die Kartenkontingente und Eintrittspreise regelt.

Am 2. Februar wird sich die Kontroll- und Disziplinarkammer mit dem Fall befassen - Anderlecht droht also ein Nachspiel. Und das ist nicht nur für die Bayern-Fans eine gute Nachricht, die dem Thema auch danach mit Spruchbändern immer wieder Öffentlichkeit verschafft hatten. Denn inzwischen klagen auch Anhänger anderer Vereine über teils unverschämte Ticketpreise in der Champions League.

Kommen Sevilla und Porto mit ihren "Tricks" durch?

So sollen Manchester-United-Fans für das Achtelfinalhinspiel beim FC Sevilla jeweils 101 Euro für ein Ticket bezahlen , während die Karten für den FC Liverpool in der Gruppenphase an gleicher Stelle noch 40 Euro günstiger zu haben waren. Daraufhin erhöhte ManUnited seinerseits die Preise für Sevilla-Fans im Rückspiel, um damit wiederum die Tickets für seine Anhänger subventionieren zu können. Auch der FC Liverpool beschwerte sich, dass der FC Porto von den Gästefans im CL-Achtelfinale viel mehr verlange als von den eigenen.

Ob die UEFA auch hier tätig wird, ist allerdings ungewiss: Weil Heimtickets für Nicht-Mitglieder theoretisch ähnlich teuer sind wie die der Gästefans, könnten sich Sevilla und Porto im Rahmen der UEFA-Regularien bewegen - obwohl der Großteil der Heimtickets zu deutlich günstigeren Preisen nur an Mitglieder vergeben wird.

jpe

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