Gruppe H: Dortmunds Krise hält an
In Gruppe H war schnell klar, dass Real Madrid seine Pflichtaufgabe gegen Nikosia erledigen würde und es für Dortmund deshalb keine Chance mehr aufs Achtelfinale geben würde. Doch die Borussen gingen gegen Tottenham ohnehin leer aus. Der BVB war gegen die Spurs zwar bemüht, sich die Krise schnell aus den Knochen zu laufen und auch zunächst gut im Spiel. Vor allem der nach seiner Suspendierung begnadigte Aubameyang hatte dabei eine Riesenchance, als er frei durch war, aber den Ball knapp neben das Tor setzte. Die Gäste aus London waren zunächst nicht so stark wie erwartet, hatten durch Son aber dennoch eine gute Möglichkeit zur Führung. Dann war es Aubameyang, der nach toller Vorarbeit von Yarmolenko zum 1:0 einschoss. Die Spurs wurden in der Folge gefährlicher und der zuletzt oft kritisierte Bürki zeigte gegen Eriksen und Dier zwei starke Paraden. Nach dem Wechsel musste sich der Schweizer bei einem Schuss von Kane aber geschlagen geben. Der Gegentreffer zeigte Wirkung, der BVB tat sich fortan schwer und wackelte mehr und mehr. Son, der Bartra entwischte, war es schließlich, der zum 2:1-Endstand für die Gäste traf.
Champions League - Vorrunde, 5. Spieltag
Champions League - Torjäger 2017/18
Damit bleibt das Team von Geburtstagskind Peter Bosz (54) weiter ohne Sieg in der Gruppenphase. Und so geht es am sechsten Spieltag in Fernduell zwischen Dortmund (bei Real) und APOEL (bei Tottenham) nur noch um den Platz in der Europa League.
Real feiert Schützenfest
Auf andauernde Ideenarmut folgte eine königliche Torflut: Real Madrid triumphierte bei APOEL Nikosia mit 6:0 und konnte damit nach Wochen der Unzufriedenheit so etwas wie einen Befreiungsschlag verbuchen. Gegen einen giftigen Gastgeber gelang den Madrilenen dabei aber lange Zeit nur ein sehenswerter Distanztreffer von Luka Modric (23.). Kurz vor wie auch kurz nach der Pause warf das Team von Zinedine Zidane aber die Tormaschine an: Benzema (39./45.+1), Nacho (41.) und Ronaldo (49./54.) bewahrten jeweils einen kühlen Kopf und sorgten frühzeitig für klare Verhältnisse. Ein Sieg, der am Ende auch in der Höhe vertretbar war.
Gruppe G: Besiktas ist durch - Leipzig hofft noch
Furioser Auftritt mit Leipzig: Timo Werner. Getty Images
In Gruppe G fuhr Leipzig nach einer starken Vorstellung in Monaco zwar einen überzeugenden 4:1-Sieg ein, ist aber am letzten Spieltag auf Schützenhilfe angewiesen, weil das punktgleiche Porto den direkten Vergleich gegen RB gewonnen hat. Und so müssen die Sachsen am letzten Spieltag gegen Besiktas einen Punkt mehr holen als gleichzeitig Porto gegen Monaco.
Leipzig erwischte vor halbleeren Rängen einen perfekten Start und die Hausherren zeigten sich gastfreundlich. Erst beförderte Jemerson den Ball nach Hereingabe von Sabitzer ins eigene Tor, dann war es erneut der Brasilianer, der durch einen Fehlpass die Tür aufmachte. Werner bedankte sich und erhöhte auf 2:0 – es waren noch keine zehn Minuten gespielt. Die Monegassen wussten nicht so recht, wie ihnen geschah, denn Leipzig zeigte sich auch in der Folge abgebrüht. Nach unglücklichem Einsteigen von Falcao erhöhte Werner nach einer halben Stunde bereits auf 3:0. Der Kolumbianer verkürzte zwischenzeitlich zwar, doch Keita antwortete umgehend zum 4:1. Danach war die Luft raus. Damit steht schon vor dem letzten Spiel fest, dass Monaco als Gruppenletzter raus ist.
Den Gruppensieg sicherte sich Besiktas Istanbul (elf Punkte), das sich damit auch erstmals ein Achtelfinal-Ticket löste. Den Türken genügte ein 1:1 gegen den FC Porto. Felipe (29.) brachte die Gäste aus Portugal in einer hektischen ersten Hälfte in Führung, doch Talisca (41.) glich nach perfekter Vorarbeit des Deutsch-Türken Tosun, der früher bei Eintracht Frankfurt unter Vertrag gestanden hatte, noch vor Pause aus. Nach dem Wechsel zeigte sich Besiktas aggressiver, doch Porto überstand eine etwa 20-minütige Drangphase der Hausherren unbeschadet.
Gruppe F: City Erster - Fernduell zwischen Schachtar und Napoli
Neapel hat die eigenen Chancen auf das Erreichen des Achtelfinales gewahrt. Die Süditaliener gewannen zuhause gegen Schachtar Donezk mit 3:0 und entschieden damit auch den direkten Vergleich gegen die Ukrainer für sich. Insigne (56.), Zielinski (81.) und Mertens (84.) erzielten die Tore. Napoli kann damit am letzten Spieltag mit einem Sieg in Rotterdam noch auf Platz zwei kommen.
Damit das geschieht, müsste Donezk aber daheim gegen Manchester City verlieren. Die Citizenzs sicherten sich indes mit einem 1:0 im heimischen Etihad Stadion Tabellenplatz eins. Gegen die Niederländer waren die Skyblues spielerisch zwar klar besser, allerdings zu selten zwingend. So durfte Feyenoord, das vor allem defensiv überzeugte, offensiv aber auch starke Momente hatte, lange auf den ersten Punkt in der laufenden CL-Saison hoffen. Dazu kam es aber nicht, weil Gündogan in der 88. Minute den entscheidenden Pass in die Tiefe auf Sterling spielte.
Gruppe E: Liverpool verspielt 3:0-Führung
Das 1:1 am frühen Abend zwischen Spartak Moskau und Maribor hatten Sevilla und Liverpool wohlwollend zur Kenntnis genommen, dem Sieger beim Showdown im Ramón Sánchez Pizjuan winkte das Achtelfinalticket. Schon früh sah es nach einem Reds-Sieg aus, denn Firmino verwertete gleich den ersten Eckball (2.). Sevilla musste sich schütteln, offenbarte in der Hintermannschaft aber weiter etliche Defizite. Manés 2:0 stellte praktisch eine Kopie zum ersten Treffer dar (22.), Firmino entschied die Begegnung vermeintlich noch vor der Pause (30.).
Doch so einfach wollten sich die tapferen Andalusier nicht geschlagen geben, nach Wiederanpfiff blies Sevilla zur Aufholjagd. Ben Yedder leitete ein (51.) und gab der Partie durch einen verwandelten Elfmeter richtig Stoff (60.), tatsächlich gelang den Rojiblancos auch noch die Krönung: Pizarro traf in der dritten Minute der Nachspielzeit zum vielumjubelten 3:3. Klopp und die Reds ließen sich das Achtelfinalticket noch entreißen, der Ausgang in der Gruppe bleibt spannend. Denn Liverpool, Sevilla und Spartak können ebenso weiterkommen wie auf Platz drei abrutschen.
