Eine der entscheidendsten Fragen im Vorfeld des neu angesetzten Hinspiel im CL-Viertelfinale gegen Monaco war die Aufstellung von Borussia Dortmund. Schließlich hatte sich nach den Bombenexplosionen am BVB-Bus am frühen Dienstagabend der eigentlich gesetzte Spanier Marc Bartra schwer verletzt (Handgelenkbruch, Operation). Außerdem durften die Akteure frei entscheiden, ob sie spielen würden.
Die Antwort des Teams fiel einheitlich mit einem "Ja" in Richtung des Sports aus: So konnte Trainer Thomas Tuchel, der die frühzeitige Neuansetzung dieses Spiels im Vorfeld kritisiert hatte , bis auf Bartra, Langzeitverletzte wie Götze oder dem noch nicht ganz fitten Reus aus dem Vollen schöpfen. Rückkehrer Bender (erster Einsatz seit dem 16. Spieltag) lief in der Abwehrreihe auf, vorne agierten unter anderem Kagawa, Dembelé und Top-Torjäger Aubameyang.
Mbappé und Bender bringen Dortmund ins Hintertreffen
Anfänglich übernahm sogar der BVB das Kommando, während Monaco äußerst tief stand und vornehmlich auf Konter lauerte. Auch die erste Chance gebührte dem Gastgeber, wenngleich Aubameyang aus spitzem Winkel verzog (11.).
Matchwinner: Doppelpacker Kylian Mbappé holt sich nach seinen zwei Toren in Dortmund den Dank von Kollege Bernardo Silva ab. Getty Images
In der Folge kam aber ein Bruch ins Dortmunder Spiel - und plötzlich rollten einige Angriffe auf das Tor von Bürki. Nach einem Patzer von Sokratis sowie einem klaren Zupfer an Mbappé gab es schließlich Elfmeter, den Fabinho jedoch links am Tor vorbeischoss (17.). Nur zwei Minuten später ließ sich die BVB-Abwehr aber erneut überlaufen - und dieses Mal traf Monaco durch Mbappé zum verdienten 1:0 (19.). Allerdings stand der Stürmer dabei im Abseits, was vom Gespann um Referee Daniele Orsato übersehen worden war.
Nach der großen Ausgleichschance für Kagawa (31.) kam es sogar noch bitterer für die Westfalen: Bender flog nach leichtem Kontakt von Gegenspieler Falcao quer durch den Strafraum und köpfte unhaltbar ins eigene Tor - 0:2 (35.).
BVB-Aufholjagd - ohne Happy End
Aufschwung: Nach dem 1:2 und 2:3 riss Borussia Dortmund noch einmal das gesamte Stadion mit. Getty Images
Nach dem Seitenwechsel zeigten die Borussen eine starke Reaktion aufs 0:2: Mit den Jokern Sahin und Pulisic machte der BVB Druck aufs Monaco-Tor. Die Borussia ließ zwar erste Chancen liegen (47. und 53.), doch nach einer überragenden Hackenvorlage von Aubameyang und Kagawa-Querpass war Dembelé mit dem 1:2 zur Stelle (57.).
Das motivierte natürlich das gesamte Team sowie die lautstarken BVB-Fans. Die Folge war eine intensive Druckphase, die Monaco tief in die eigene Hälfte drückte - und bis auf einen Konter über Falcao (76.) zunächst komplett abmeldete.
Die kalte Dusche war in der Schlussphase aber die Folge: Nach einem Abwehrfehler war Mbappé allein auf weiter Flur und schoss den Ball frei vor Keeper Bürki präzise ins rechte obere Eck (79.). Zwar verkürzte Kagawa nochmals auf 2:3 und hielt die Hoffnungen für das Rückspiel damit aufrecht (84.). Dennoch war die Messe an diesem Abend damit gelesen - und Borussia Dortmund verlor mit 2:3.