Champions League

Barça: Die Schiedsrichter-"Lieblinge" der Königsklasse

Katalanen spielten in der Geschichte bereits 30-mal in Überzahl

Barça: Die Schiedsrichter-"Lieblinge" der Königsklasse

Ein Spiel mit vielen Geschichten: Atletico fühlt sich von Felix Brych benachteiligt.

Ein Spiel mit vielen Geschichten: Atletico fühlt sich von Felix Brych benachteiligt. picture alliance

Seit der Einführung des neuen Modus in der Königsklasse zur Saison 1992/93 spielte der FC Barcelona von allen Mannschaften am häufigsten in Überzahl. 30 Rote oder Gelb-Rote Karten setzte es insgesamt für die Gegner der Katalanen (in 215 CL-Partien). Für ihre These haben spanische Zeitungen wie die "Marca" oder die "AS" etliche Beispiele parat. Die "Unglücksraben" waren zumeist Engländer, speziell Manchester City. Im Achtelfinale der letzten Spielzeit flog City-Verteidiger Gael Clichy vom Platz, ein Jahr zuvor traf es ebenfalls im Achtelfinale Teamkollege Pablo Zabaleta - im Hinspiel war bereits der Ex-Münchner Martin Demichelis frühzeitig zum Duschen geschickt worden. In der Saison 2011/12 erlebte im Halbfinalrückspiel Chelsea-Kapitän John Terry nicht das Ende der Partie, die Blues zogen allerdings dennoch ins Finale ein. In den anderen beiden Fällen kam jeweils Barcelona weiter. Entsprechend könnte man noch länger weitermachen.

Barça-Aus? "Das würde der UEFA ja schaden"

Zufall oder System? Das bleibt dem objektiven Betrachter selbst überlassen. Fakt ist, dass Brych am Dienstagabend an Atletico acht Gelbe Karten (bei 16 Fouls) verteilte, Barça kassierte derer nur drei (bei sogar 19 Fouls). "Man bestraft uns viel härter. Und das tut schon sehr weh. Man merkt, dass die Angst besteht, sie könnten rausfliegen. Das würde der UEFA ja schaden", polterte Pechvogel Fernando Torres hinterher. Der Spanier war nach seinem Tor relativ früh zum Duschen geschickt worden . "Was müssen die machen, um vom Platz gestellt zu werden?", stellte Torres eine Verschwörung riechend in den Raum.

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Spielersteckbrief Suarez
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Spielte nicht nur wegen seiner Tore mal wieder eine Hauptrolle: Luis Suarez.

Spielte nicht nur wegen seiner Tore mal wieder eine Hauptrolle: Luis Suarez. Getty Images

Was Atletico neben der Ampelkarte für seinen Angreifer übel aufstieß? Eine Minute nach dem Platzverweis beging Barcelonas Sergio Busquets ein ähnliches (noch härteres Foul) als zuvor Torres, was folgenlos blieb. Damit nicht genug: Noch im ersten Abschnitt ließ sich Heißsporn Luis Suarez zu einer Tätlichkeit gegen Atleti-Verteidiger Juanfran hinreißen. Auch diese Aktion - außerhalb des Blickfeldes von Brych - hatte keine Bestrafung zur Folge. In der 70. Minute holte sich Suarez dann doch noch Gelb ab, weil er Filipe Luis abseits des Balles ins Gesicht gegriffen hatte. Brych reagierte auf die Aktion erst nach einem Hinweis seines Assistenten. Die Rojiblancos hätten dafür gerne eine andere Farbe gesehen.

Torres: "Das ist pure Aggression, eine Rote Karte"

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Eine Menge los also im Camp Nou, im Zentrum stand aber weiterhin Torres' Hinausstellung. "Wir Katalanen haben alle gesehen, dass es zwei klare Gelbe Karten waren - und Atletico naturgemäß nicht. Das ist doch das typische Verhalten in solchen Fällen", erklärte Barça-Coach Luis Enrique hinterher. Torres wollte, dass wenn dann aber mit "gleichem Maß" gemessen werde. Zu Suarez' neuerlichen Aussetzern sagte der Spanier: "Das ist pure Aggression, eine Rote Karte. Ich wurde zurecht bestraft, aber das war genauso strafbar."

Wenig später richtete Torres sein Visier in Richtung Brych. "Die UEFA ist so sehr damit beschäftigt, welche Trikots wir tragen [beide mussten wegen der besseren Kenntlichkeit die Auswärtstrikots tragen, Anm.d.Red.], aber sie haben es nicht geschafft, einen Schiedsrichter zu schicken, der in einem Viertelfinale der Königsklasse auf der Höhe ist", polterte der 32-Jährige. Sein Trainer hatte sich jeglichen Kommentar selbst verboten: "Ich werde jetzt nicht all' das sagen, was mir auf der Zunge brennt."

Ich werde jetzt nicht all' das sagen, was mir auf der Zunge brennt.

Atleti-Coach Diego "Cholo" Simeone nach dem Spiel

Brych selbst hatte es den spanischen Medien "angetan". Die "Marca" kramte am Mittwoch direkt ein Video aus, in dem Stefan Kießling sein ominöses "Phantomtor" gegen Hoffenheim erzielt hatte . Damals leitender Unparteiischer: ein gewisser Felix Brych.

msc