Champions League

Jardim fordert Respekt für sein "Spitzenteam"

Monaco: Routiniers stehen auf der Kippe

Jardim fordert Respekt für sein "Spitzenteam"

Ein Leader im Fürstentum: Joao Moutinho.

Ein Leader im Fürstentum: Joao Moutinho. imago

"Wir können nur gewinnen, wenn wir 100 Prozent geben", schätzt der portugiesische Mittelfeldmann die Ausgangslage vor dem Viertelfinalhinspiel in Turin durchaus realistisch ein. Das liegt seiner Meinung nach auch an der Tatsache, dass Monaco kaum noch als Außenseiter gesehen wird, "seit wir Arsenal ausgeschaltet haben, werden wir differenziert betrachtet".

Das war zu Beginn der Spielzeit 2014/15 nicht so, zumindest europäisch gesehen. Nachdem der AS mit James (Real Madrid) und Falcao (Manchester United) zwei seiner schillerndsten sowie stärksten Spieler verloren hatte, gerieten die Monegassen ein wenig in Vergessenheit. Kaum jemand traute dem Klub von der Cote d'Azur zu, in der Königsklasse eine entscheidende Rolle spielen zu können. Doch es kam anders.

Champions League - Viertelfinale
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AS Monaco - Vereinsdaten
AS Monaco

Gründungsdatum

01.08.1919

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Monaco könnte nun erstmals seit 2003/04 wieder unter die letzten Vier der Champions League vordringen und hat damit bewiesen, dass sich seine Kritiker geirrt haben. Trainer Leonardo Jardim formte eine Mannschaft, die vor allem defensiv exzellent arbeitet und so manch eine Sturmreihe zur Verzweiflung brachte. Davon kann Bayer Leverkusen ein Liedchen singen, in der Gruppenphase kassierte die Werkself zwei Niederlagen - jeweils 0:1.

Auf diese Stärke vertrauen die Monegassen, bei denen Lacina Traoré verletzt fehlt, auch gegen Juventus, das mit Tevez und Morata über eine bärenstarke Offensive verfügt. Die Turiner müssen aber auf den Gelb-gesperrten Pogba verzichten. Moutinho warnt dennoch vor dem italienischen Meister: "Auch wenn ihnen zwei bis drei Spieler fehlen, wissen wir ganz genau, dass wir es mit einem Topteam zu tun haben."

Wir haben es verdient, als Spitzenteam betrachtet zu werden.

Leonardo Jardim

Diese Meinung vertritt auch Jardim, für den Juve "ein Team mit hoher Qualität und viel Erfahrung" ist und es in den bevorstehenden Duellen der Favorit ist. Als krassen Außenseiter sieht er seine Mannschaft aber nicht. "Wir haben die Gruppenphase als Erster beendet und dann Arsenal geschlagen. Wir haben es verdient, als Spitzenteam betrachtet zu werden", forderte der 40-Jährige Respekt ein, vielleicht auch, um von der schlechten Bilanz des AS Monaco gegen italienische Klubs abzulenken. Sechsmal traf der Verein aus dem Füstentum in seiner Historie schon auf Teams aus der Serie A - nur einmal kamen die Franzosen weiter: 1991/92 schaltete man im Pokal der Pokalsieger den AS Rom aus (0:0, 1:0).

In Italien konnte Monaco zudem noch nie gewinnen (Bilanz: ein Unentschieden und fünf Niederlagen, 2:13 Tore). Das letzte Duell gegen einen Serie-A-Klub war übrigens 1998, auch damals hieß der Gegner Juventus Turin, der sich im Halbfinale der Champions League durchsetzte (4:1, 2:3). Eine Rolle spielen dürften diese Statistiken wohl aber nicht, zu lange liegen die Ereignisse zurück. Ganz real sind derweil die Personalsorgen von Jardim, der noch nicht weiß, ob die angeschlagenen Routiniers Toulalan und Ricardo Carvalho rechtzeitig fit werden.

drm