Nach der Niederlage im Duell der Verfolger suchte man im BVB-Lager nicht nach Entschuldigungen. "Wenn man Leverkusen schlagen will, muss man richtig gut sein. Das waren wir heute nicht", gestand Trainer Jürgen Klopp ein. Und auch Kevin Großkreutz meinte: "Wir haben verdient verloren, das müssen wir akzeptieren."
In die Pause des Samstagabend-Spiels ging Dortmund nach einem Son-Tor mit einem verdienten 0:1-Rückstand. Mit Schwung kam der Vizemeister aus der Kabine, musste aber im zweiten Durchgang einen Nackenschlag nach dem anderen hinnehmen. Nach knapp einer Stunde erwischte es wieder einmal Sven Bender. Im Zweikampf mit Jens Hegeler war es diesmal nicht der Kopf, sondern der rechte Knöchel, der in Mitleidenschaft gezogen wurde. Der Leverkusener kam einen Schritt zu spät und erwischte Bender mit der Sohle. Einige Minuten wurde der 24-Jährige noch am Spielfeldrand behandelt, ehe Marco Reus für ihn eingewechselt wurde. Bender konnte nicht mehr auftreten, wurde von zwei Helfern gestützt in die Kabine gebracht. Untersuchungen am Sonntag ergaben, dass er sich eine Innenbanddehnung am rechten Sprunggelenk zugezogen hatte - das Spiel in Marseille muss Bender damit abhaken.
Spielersteckbrief Sahin
Spielersteckbrief S. Bender
Spielersteckbrief Sokratis
Bundesliga - 15. Spieltag
Trainersteckbrief Klopp
Borussia Dortmund - Vereinsdaten
Gründungsdatum
19.12.1909
Vereinsfarben
Schwarz-Gelb
In der 79. Minute ging dann auch Nuri Sahin zu Boden: Nach einem Kopfball-Duell mit Stefan Kießling war er unglücklich aufgekommen und mit dem rechten Sprunggelenk umgeknickt. Für den Mittelfeld-Regisseur kam Lukasz Piszczek in die Partie. Auch Sahin musste in die Katakomben geleitet werden, bei ihm wurde am Sonntag die Diagnose Außenbandteilriss am rechten Sprunggelenk gestellt. Bei ihm gibt es weiterhin die Restchance für das Endspiel in der CL-Gruppe am Mittwoch. Am Dienstag stieg der Mittelfeldspieler mit leicht gestiegenen Einsatz-Hoffnungen mit in den Flieger nach Süd-Frankreich. In diesem saßen auch die Nachwuchskräfte Koray Günter, Marian Sarr sowie Marvin Duksch und Jannik Bandowski.
Der Gang nach Marseille
Bei Olympique Marseille könnten sich die Schwarz-Gelben mit einem Sieg das Weiterkommen in der Königsklasse aus eigener Kraft sichern. In der Innenverteidigung, wo die Personaldecke nach den langfristigen Ausfällen von Mats Hummels und Neven Subotic nach wie vor sehr dünn ist, gelten die Youngster Marian Sarr und Koray Günter als erste Alternativen neben Sokratis. Neuverpflichtung Manuel Friedrich ist schließlich in der Champions League nicht spielberechtigt, als Nebenmann von Sokratis wäre der verletzte Bender eine erprobte Alternative gewesen.
Doch trotz der angespannten Personallage reisen die Borussen optimistisch ans Mittelmeer. "Ich habe schon 1000-mal schlimmere Situationen erlebt als die jetzige", sagte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke direkt vor dem Abflug. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir nicht ausscheiden."
Sokratis fehlt bei Hoffenheim
Weitere Improvisationsarbeit erwartet Klopp auch im nächsten Bundesliga-Spiel bei 1899 Hoffenheim. Fehlen wird dann mit Sokratis die Abwehr-Konstante der letzten Wochen. In der Nachspielzeit handelte er sich für Ballwegwerfen Gelb-Rot ein, in Sinsheim wird die Defensive der Westfalen damit erneut umgebaut werden müssen.
