Champions League

S04 erfüllt Gunners-Schwur dank Rückenwind

Schalke: Kampfansage von Jones im Duell mit Höger

S04 erfüllt Gunners-Schwur dank Rückenwind

Zeugen eines historischen Triumphs: Schalke bescherte seinen Fans nach dem Derbysieg einen weiteren Höhepunkt.

Zeugen eines historischen Triumphs: Schalke bescherte seinen Fans nach dem Derbysieg einen weiteren Höhepunkt. picture alliance

Nein, vollkommen zufrieden war Stevens nicht. In der ersten Hälfte benötigte seine Mannschaft eine gewisse Zeit, um den Respekt vor den glorreichen Gunners abzulegen. "Erst nach einer Viertelstunde haben wir ins Spiel gefunden", erklärte der Schalke-Coach auf der S04-Website. "Wir sind ein wenig zu ängstlich aufgetreten."

Doch das ist zu verkraften, wenn die restlichen 75 Minuten auf diese Art und Weise verlaufen, wie sie nunmal in Nord-London verlaufen sind. Nur eine einzige hundertprozentige Torchance - und das in der Nachspielzeit bei 2:0-Führung - ließen die Königsblauen zu, in der Offensive agierten sie in der zweiten Hälfte abgeklärt und kaltschnäuzig. "Wir haben eine gute Antwort gegeben und das Spiel insgesamt verdient und überzeugend für uns entschieden", konstatierte Stevens. Zwei Auswärtssiege, sieben Punkte, es läuft in der Gruppenphase. "Trotzdem", warnte der Trainer, "liegt noch viel Arbeit vor uns."

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Dass Schalke einen derart gelungenen Auftritt hinlegte, war wohl auch dem 2:1 aus dem Revierderby beim BVB geschuldet. "Der Derbysieg hat uns viel Rückenwind gegeben, das war noch einmal eine zusätzliche Motivation für das Spiel bei Arsenal", erklärte Jermaine Jones, der in der zweiten Hälfte für Marco Höger ins Spiel kam und nebenbei noch eine kleine Kampfansage an seinen Kollegen auf der "Sechs" formulierte. "Marco hat in Dortmund sehr gut gespielt", räumte Jones ein, aber: "Wenn ich fit bin, habe ich auch den Anspruch, zu spielen."

Das ist absolut traumhaft, Derby gewonnen, in London gewonnen, gute Woche.

Lewis Holtby

Jones spricht damit indirekt ein weiteres Plus an. Der Konkurrenzkampf scheint auf Schalke derzeit eher zu beflügeln als zu hemmen. Man darf gespannt sein, wie S04 gegen Nürnberg (Samstag, 15.30 Uhr LIVE! auf kicker.de) auflaufen wird, denn auch der bis zu seiner Erkrankung notenbeste Schalker, Kyriakos Papadopoulos, sowie Julian Draxler drängen zurück ins Team. Gerade für den Youngster dürfte es aber schwer werden. Die Konkurrenten Ibrahim Afellay (drei Tore in drei Spielen plus Assist beim Huntelaar-Treffer) und der zuletzt herausragende Jefferson Farfan dürften schwer zu verdrängen sein. Der Peruaner formulierte schon einmal einen Gruß Richtung Franken. "In London zu gewinnen, ist eine Riesensache für uns. Wir haben ein tolles Spiel gezeigt", fand Farfan. "Auf den Erfolgen der vergangenen Spiele ruhen wir uns jetzt aber nicht aus. Gegen Nürnberg sind wir erneut heiß auf einen Sieg."

Den Zweikampf im Tor entschied einmal mehr Lars Unnerstall für sich. Die derzeitige Nummer eins, gegen die Londoner kaum geprüft, verriet: "Vor dem Spiel haben wir uns geschworen, dass wir etwas Zählbares aus London mit nach Gelsenkirchen nehmen möchten. Dementsprechend sind wir mit breiter Brust aufgetreten."

Bould spricht von mangeldem Selbstvertrauen

Zum Leidwesen von Trainer Arsene Wenger war dies bei den Gunners um die drei Deutschen Lukas Podolski, Per Mertesacker und den eingewechselten Jungstar Serge Gnabry nicht der Fall. Der Arsenal-Coach musste die Pleite wegen einer Sperre von der Tribüne aus verfolgen, Co-Trainer Steve Bould deswegen eine Erklärung für die zweite Niederlage in Folge abgeben. "Uns fehlte das Selbstvertrauen. Wir haben nicht das gebracht, was wir uns vorgenommen hatten", erklärte er. Diesen Vorwurf konnte man den schwörenden Schalkern jedenfalls nicht machen.