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Die Gross-Chance für den VfB

Stuttgart fehlen die Sechser

Die Gross-Chance für den VfB

Christian Gross

Klare Ansage: Christian Gross bespricht sich mit Jens Keller. picture alliance

Einen ersten Eindruck von seiner neuen Mannschaft verschaffte sich Gross gleich am Sonntagabend bei einer einstündigen Trainingseinheit. Von ihm wird erwartet, wieder für Disziplin zu sorgen, die allem Anschein nach zuletzt gefehlt hatte. "In der Sache bin ich direkt. Aber ich habe auch menschliche Züge", sagt der Coach über sich.

Sein Fazit nach der ersten Übungseinheit: "Der Auftakt gestern verlief positiv. Wir haben eine Stunde intensiv trainiert, was sicher auch daran lag, dass sich jeder Spieler ins rechte Licht rücken möchte. Schließlich werden die Karten neu verteilt." Allerdings möglicherweise mehr als ihm lieb ist, denn auf der Sechserposition fallen gleich mehrere Spieler aus.

Chancen bei Khedira und Kuzmanovic "50 zu 50"

Thomas Hitzlsperger und Zdravko Kuzmanovic zogen sich beide einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu. Während bei Kuzmanovic noch etwas Hoffnung auf einen Einsatz besteht, wird Hitzlsperger definitiv ausfallen. Bei Sami Khedira - der 22-Jährige spielte zuletzt zwei Monate nicht - stehen die Chancen laut Christian Gross ebenso wie bei Kuzmanovic "50 zu 50". Martin Lanig ist nach seinem Kreuzbandriss weiter im Aufbautraining. Sebastian Rudy, Christian Träsch oder Elson bieten sich als Alternativen an. Arthur Boka ist noch angeschlagen und damit fraglich.

VfB Stuttgart: Christian Gross

Die Karten werden neu gemischt: Christian Gross war mit dem ersten Training zufrieden. picture alliance

Interessant wird sein, für welche Sturmformation sich Gross, der gerne 4-4-2 mit Raute im Mittelfeld spielen lässt, entscheidet. Pavel Pogrebnyak hatte im Hinspiel in Rumänien (1:1) ganz ordentlich agiert. Baut auch der neue Coach nicht auf den 26-jährigen Angreifer, kann sich der Russe wirklich mit angeblichen Angeboten aus seiner Heimat (Dynamo Moskau) beschäftigen. Daneben steht noch ein Fragezeichen hinter Cacau, der über Schmerzen in der Leistengegend klagte.

Vorschau

Wer auch immer aufläuft, der neue Coach hat klare Vorstellungen: "Wir müssen kompakt auftreten und von der ersten Minute an klar machen, was wir wollen. Die Spieler sollen zielorientiert sein, so wie ich das bin." Der 55-Jährige weiß natürlich um die prekäre Lage in der Liga und sagt, dass "oberste Priorität der Nichtabstieg" hat. Vor allem am Selbstvertrauen seiner Spieler wird der als "harter Hund" in der Branche bekannte Gross arbeiten müssen, denn der erfahrene Trainer weiß: "Angst ist ein schlechter Begleiter".

Übrigens wechselte 1982 schon mal ein Trainer vom FC Basel an den Neckar. Helmut Benthaus feierte genau wie Gross zahlreiche Schweizer Meisterschaften mit dem FCB, 1984 wurde er mit dem VfB deutscher Meister. Doch daran wagt in Stuttgart wohl derzeit niemand zu denken.