Arsenal-Coach Arsène Wenger hatte bei der 0:1-Niederlage gegen Blackburn im FA-Cup nur eine bessere B-Elf nominiert. Er setzte gegen die Münchner bis auf Ausnahmen auf die Anfangsformation, die in der Liga einen 1:0-Erfolg in Sunderland gefeiert hatte. Von Beginn an mit von der Partie waren die beiden deutschen Nationalspieler Mertesacker und Podolski.
Bayerns Trainer Jupp Heynckes konnte im Vergleich zum 2:0-Erfolg in Wolfsburg auf Javi Martinez zurückgreifen, der nach Zehenverletzung wieder fit war. Der Spanier rückte für Luiz Gustavo ins Team, das ansonsten unverändert war.
Im Emirates ging es von Beginn an schnell hin und her zwischen den Strafräumen. Die ersten Akzente setzten die Gunners gegen eine zunächst unsortierte Bayern-Deckung über die rechte Seite, allerdings ohne daraus Kapital zu schlagen. Dies gelang auf der Gegenseite dafür den Münchnern: Schweinsteiger überließ die Kugel vor dem Sechzehner Ribery, der nach rechts zu Müller spielte. Nach dessen aufspringender Flanke kontrollierte Kroos den Ball bei seinem wuchtigen Direktschuss aus 16 Metern klasse und knallte ins rechte Eck - 0:1 (7.).
Die Führung verschaffte der ohnehin selbstbewussten Heynckes-Elf ein noch breiteres Kreuz. Dass beim FCB derzeit einfach alles stimmt, war klar zu sehen: Der letztjährige Champions-League-Finalist bestach mit kluger Raumaufteilung, schaffte mit hoher Laufintensität Überzahl in Ballnähe und gestattete dem Gegner mit großer Zweikampfstärke bis auf wenige Ansätze (Walcott, 12.) keine Angriffsaktionen.
Umgekehrt hatten die Gunners defensiv gut zu tun. Den wacheren und ballsicheren Gäste war die Lust am Spiel anzumerken, und nach einem Standard jubelten die klar dominierenden Bayern ein zweites Mal: Nach Ecke von Kroos von der rechten Seite köpfte van Buyten wuchtig aufs Tor. Szczesny konnte das Leder noch parieren, Müller staubte den Abpraller aus kürzester Distanz ab (21.).
Die Londoner reagierten mit zwei Frustfouls und kassierten verdiente Gelbe Karten (Sagna, Arteta). Danach ging dem deutschen Rekordmeister etwas die Struktur abhanden, auch weil Arsenal nun energischer attackierte. Schweinsteiger holte sich wegen Meckerns ebenfalls eine Verwarnung ab - seine dritte, die eine Sperre im Rückspiel bedeutet.
Die Gunners erlebten ihre beste Phase nach gut 35 Minuten, Chancen resultierten aus der Drangphase aber nicht. Auf der Gegenseite hatte Mandzukic nach einem Konter und Lahms Flanke das 3:0 auf dem Kopf, nickte aber Zentimeter vorbei (45.).
Die Achtelfinal-Hinspiele
Ohne Personaltausch kamen die Teams aus der Kabine zurück. Arsenal griff mit neuem Mut an, schon in der gegnerischen Hälfte wurde Druck ausgeübt. Zehn Minuten lang prallten die Attacken an Dante & Co. ab, eine unberechtigte Ecke brachte dann die Platzherren ins Spiel zurück: Wilshere flankte den Ball nach innen, Neuer flog am aufsetzenden Sportgerät vorbei, und Podolski nickte es ins Netz. Nur noch 1:2 (55.)!
Bayern hatte nicht mehr die Souveränität aus dem ersten Durchgang, die Gunners aber konnten auch ungewohnte Ballverluste des Kontrahenten zunächst nicht in weitere Gelegenheiten ummünzen. Nach zwischenzeitlicher Entlastung und Robbens Einwechslung für Ribery (63.) folgte aber eine zweite Welle der Elf von Wenger, der Rosicky und Giroud brachte. Kaum auf dem Platz, initiierte der Ex-Dortmunder einen Angriff, bei dem Giroud Walcotts Flanke aus sieben Metern genau auf Neuer platzierte - Dusel für die Münchner (72.).
Es sollte die einzige, zugleich letzte Ausgleichschance gewesen sein, denn eine klasse Staffette brachte die Entscheidung: Mandzukic sicherte den Ball vor dem gegnerischen Strafraum und spielte zu Robben. Nach guter Bewegung passte der Joker in den Lauf von Lahm, dessen Flanke Mandzukic im Fünfer irgendwie über die Linie bugsierte (77.).
Wilshere prüfte noch einmal Neuer (80.), mehr passierte bis zum Schlusspfiff nicht mehr. Die Münchner haben mit dem 3:1-Erfolg das Viertelfinalticket nahezu sicher in der Tasche.
Arsenal empfängt am Samstag (16 Uhr) Aston Villa, Bayern hat am selben Tag (15.30 Uhr) Bremen zu Gast. Das Rückspiel findet am 13. März (20.45 Uhr) in München statt.