Europa League

Danny da Costa, Rechtsverteidiger von Eintracht Frankfurt: "Wir können gar nicht anders als Vollgas-Fußball"

Frankfurts Verteidiger spricht über den Erfolgshunger und Löw

Da Costa: "Wir können nur Vollgas-Fußball"

"Wir sind einfach eine Mannschaft, die extrem hungrig ist": Frankfurts Danny da Costa.

"Wir sind einfach eine Mannschaft, die extrem hungrig ist": Frankfurts Danny da Costa. picture alliance

. . . die Erfolge in der Europa League:

"Den 1. Platz in der Gruppe haben wir natürlich nicht erwartet. Fredi Bobic hat vor der Saison gesagt, dass wir durch die Gruppenphase marschieren wollen, genau das haben wir umgesetzt. In allen fünf Spielen war es eine riesige Energieleistung. Das fing schon in Marseille an, als wir in einer schwierigen Situation so ein Spiel rausgehauen haben. Wir sind jede Partie so angegangen, als wäre es ein Endspiel. Riesenkompliment an das Team für die Einstellung und die Mentalität, die wir an den Tag legen! Obwohl wir sicher weiter waren, haben wir gespielt, als wäre es um alles gegangen. Es zeichnet uns momentan aus, dass wir gar nicht anders können, als diesen Vollgas-Fußball zu spielen."

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. . . die beeindruckende Atmosphäre:

"Wir haben das von Anfang an genießen können. Vielleicht nicht so, wie wenn man draußen auf der Tribüne sitzt, aber man merkt, dass die Fans von der ersten Minute an zu 100 Prozent da sind. Das registrieren wir, das freut uns, und das pusht mich und den Rest der Mannschaft ungemein."

. . . die Mentalität, auch nach einer langen Erfolgsserie nicht nachzulassen:

"Wir sind einfach eine Mannschaft, die extrem hungrig ist. Wir möchten diesen Lauf so lange wie möglich aufrechterhalten. Es spricht für das Team, dass wir nicht sagen: Es läuft von selbst und wir können einen Schritt weniger machen. Wir gehen in jedes Spiel mit 100 Prozent. Der Trainer muss gar nicht viel machen, um die Motivation hochzuhalten. Jeder weiß, wenn wir noch ein Spiel gewinnen, wird es noch besser; es macht so viel Spaß, momentan auf dem Platz zu stehen. Dieses Gefühl wollen wir so lange wie möglich haben."

. . . die Leistungsgrenzen:

"Es ist ganz gut, wenn man sich nach oben hin keine Grenzen setzt. Wo es letztendlich hinführen wird, weiß ich nicht, wir versuchen einfach, in jedem Spiel alles reinzuhauen. Der Trainer hat ganz am Anfang gesagt, dass er jemand ist, der gerne Offensivfußball zelebrieren will, genau das versuchen wir umzusetzen. Beim 2:0 sagt er uns, dass wir auf das dritte Tor spielen sollen, beim 3:0, dass wir auf das vierte spielen. Er will, dass wir immer nachlegen."

. . . das Pressing:

"Wir sind eine Mannschaft, die kaum noch anders kann. Dieser Stil liegt uns einfach. Wir haben uns daran gewöhnt und daran Gefallen gefunden. Egal wie der Spielstand ist, wenn wir die Möglichkeit haben zu pressen, dann pressen wir auch, da zieht jeder mit. Das ist uns in Fleisch und Blut übergegangen."

. . . die Rotation mit fünf Wechseln im Vergleich zur Startelf in Augsburg:

"Wir haben eine Mannschaft, die sehr viel Qualität mitbringt, das hat man eindrucksvoll gesehen. Die Spieler, die in letzter Zeit nicht so viel gespielt haben und reinkamen, haben es alle tadellos gemacht. Es freut mich, dass wir ohne Qualitätsverlust rotieren können. Das zeichnet uns aus und wird uns noch die ganze Saison tragen."

. . . Jetro Willems Leistung auf ungewohnter Position im Mittelfeld:

"Es steht außer Frage, dass Jetro ein genialer Fußballer ist. Was er mit dem Ball kann, das können nicht viele. Im Training hat das der Trainer schon ein paarmal getestet, in einem Testspiel auch. Jetzt war der geeignete Zeitpunkt, das in einem Pflichtspiel auszuprobieren. Jetro hat sehr viele Impulse nach vorne gesetzt und so gespielt, als wäre er in seinem Leben noch nie auf einer anderen Position zum Einsatz gekommen. Es macht Spaß, mit ihm auf dem Platz zu stehen."

. . . die beiden Eigentore:

„"as ist unglücklich gelaufen für sie. Man hat gemerkt, dass der Platz allgemein ziemlich schnell war. Wenn man nur ein bisschen an seinem Mitspieler vorbei gespielt hat, wurde es kritisch. Wenn das bei einem Abspiel zum Torwart passiert, ist es doppelt dämlich, aber das passiert. Das hing auch damit zusammen, dass wir Luiz Gustavo gut unter Druck gesetzt haben. Beim zweiten Eigentor muss der Verteidiger ja irgendetwas machen. Wenn er den Ball durchlässt, steht Taleb dahinter und kann ihn ins leere Tor einschieben. Solche Situationen, wenn man mit dem Gesicht zum eigenen Tor steht, sind echt schwer zu verteidigen. Entweder man hat das Glück und kriegt den Ball so weitergeleitet, dass er am Tor vorbeirollt - oder man macht ihn selber rein. Das ist sehr unglücklich gelaufen für Marseille."

. . . die Frage, ob er sich Hoffnungen auf einen Anruf von Bundestrainer Joachim Löw macht?

"Ganz ehrlich? Nein, weil bis März keine Länderspiele mehr sind. Ich sehe also keinen Grund, weshalb er mich anrufen sollte. (grinst) Aber natürlich ist es für jeden Fußballer ein Traum, irgendwann mal für die Nationalmannschaft zu spielen. Doch ich kann das realistisch einschätzen, mit der Nationalmannschaft setze ich mich nicht auseinander. Momentan bin ich ganz gut drauf und freue mich, dass ich so viele Spiele in der Liga und der Europa League machen kann. Aber ich habe schon ganz andere Phasen erlebt, in denen ich zwischen Tribüne und Bank pendelte oder verletzt zuschauen musste."

Aufgezeichnet von Julian Franzke

Bilder zur Partie Eintracht Frankfurt - Olympique Marseille