2. Bundesliga

Nürnberg-Angreifer Mikael Ishak nach dem FCN-Sieg über Heidenheim: "Aufstieg? Sind sehr heiß - aber auf Ingolstadt"

Rückkehrer haucht Nürnberg neues altes Selbstverständnis ein

Ishak: "Aufstieg? Sind sehr heiß - aber auf Ingolstadt"

Gelungenes Comeback: Mit Mikael Ishak kam der Erfolg beim Club zurück.

Gelungenes Comeback: Mit Mikael Ishak kam der Erfolg beim Club zurück. imago

45 Minuten Spielzeit dauerte die Rückkehr des Schweden. 45 Minuten, in denen Ishak maßgeblichen Anteil am späteren 3:2-Sieg über den FCH haben sollte. Mit nur 18 Ballkontakten und neun Pässen, von denen sieben bei den eigenen Mitspielern ankamen, könnte man jedoch meinen, die Partie sei am 25-Jährigen quasi vorbeigelaufen - mitnichten!

Zwei Torvorlagen hatte Ishak nach Beendigung seines Arbeitstages zu Buche stehen: Zunächst eroberte er gegen Oliver Steurer das Leder und legte für Eduard Löwen zum zwischenzeitlichen 2:1 auf (31.), nur sieben Minuten später düpierte er erneut Steurer. Diesmal war der Nutznießer nicht Löwen, sondern Marvin Stefaniak, der per Kopf seinen ersten Treffer im Trikot des Altmeisters erzielte.

Kaum ist Ishak zurück, gewinnt der FCN

Was neben den zwei Vorlagen ebenfalls deutlich sichtbar gewesen war: Das Plus an Selbstvertrauen und Selbstverständnis, das der Club in Anwesenheit seines erfolgreichsten Torschützen (zwölf Treffer) an den Tag legte. Hatten sich die Nürnberger zuvor noch durch eine Negativ-Serie von fünf sieglosen Partien (0/3/2, 2:5 Tore) gequält, lief es mit dem Schweden wieder deutlich besser. Seiner eigenen Rolle hierbei wollte er am Mikrofon von "Sky" jedoch nicht allzu viel Bedeutung beimessen: "Ich fühle mich in der Mannschaft wohl und habe gute Laufwege. Ich versuche, meinen Mannschaftskollegen so viel wie möglich zu helfen, und das hat heute gut geklappt."

Man konnte heute sehen, dass ich sieben Wochen keine Abschlüsse geübt habe.

Mikael Ishak über seine vergebene Chance in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs

Dass Ishak mit seinen Scorerpunkten 18 und 19 (zwölf Treffer, sieben Assists) sowie den im Rennen um den Bundesliga-Aufstieg wohl eminent wichtigen drei Punkten durchaus zufrieden war, dürfte wohl selbstverständlich sein. Unabhängig davon, so berichtete er, habe es ihn allerdings "persönlich ein wenig geärgert, dass ich das Tor nicht gemacht habe". Der Stürmer tauchte in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs frei vor Kevin Müller auf, fand in diesem dann aber seinen Meister. Ishak selbst hatte, mit einem entspannten Lächeln im Gesicht, die passende Erklärung parat: "Ich glaube, heute konnte man sehen, dass ich sieben Wochen keine Abschlüsse geübt habe."

Andreas Bornemann, Michael Köllner und Mikael Ishak

Lob von den Vorgesetzten: Mikael Ishak (re.) feiert seine Torvorlage zum zwischenzeitlichen 2:1 mit Trainer Michael Köllner und Sportvorstand Andreas Bornemann (li.).

Dementsprechend, so bestätigte er auf Nachfrage, sei er noch ein wenig eingerostet und merke, dass sieben Wochen eine lange Zeit seien. Erst in der vergangenen Woche war er wieder in das Mannschaftstraining eingestiegen und hatte dort tunlichst vermieden, "mit links zu schießen. Aber heute hat man schon gesehen, dass es trotzdem gut geklappt hat." Dass zur Pause schon wieder Schluss war, war eine Vorsichtsmaßnahme von Trainer Michael Köllner, der nur kein Risiko eingehen wollte. Ishak bestätigte, dass er sein Knie zwar "zwischendurch spüre", es ihm "ansonsten aber gut" gehe.

Aufstieg? Zunächst zählt nur der FC Ingolstadt

Während die Club-Fans nach dem, zumindest aus Nürnberger Sicht, wohl astreinen Spieltag ( Niederlage von Düsseldorf , Kieler Remis gegen Darmstadt ) wohl wieder richtig heiß auf den Aufstieg in die Beletage des deutschen Fußballs sind, schließen sich Ishak und seine Teamkollegen diesem Gefühl an - mit einer gravierenden Ausnahme: "Wir sind sehr heiß - aber auf Ingolstadt." Anstatt vom Aufstieg zu träumen, "müssen wir immer an das nächste Spiel denken", mahnte Ishak. "Jetzt ist das Ziel Ingolstadt, und auch da versuchen wir, einen Dreier mitzunehmen."

kög