Es ist eine für den FC St. Pauli eher ungewöhnliche Maßnahme: Bei der als Sicherheitsspiel eingestuften Partie am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) ist "das Tragen von Fankleidung und Fanutensilien der Gästemannschaft in den Heimbereichen der Nordtribüne, Gegengerade und Südkurve nicht erlaubt", teilten die Hamburger am Dienstag mit. Der Ordnungsdienst sei angehalten strengere Kontrollen durchzuführen.
Platzsturm beim Hinspiel
Das Verhältnis zwischen beiden Fanlagern ist gelinde gesagt angespannt. Beim Hinspiel am 19. September 2017, das St. Pauli in Kiel mit 1:0 gewann, hatten etwa 25 Holstein-Anhänger den Platz gestürmt und versucht, eine Fahne der Gästefans zu entwenden, was Sami Allagui erfolgreich zu verhindern wusste . Die Aktion der Chaoten, die einen um zehn Minuten verspäteten Anpfiff bedingte, bescherte Holstein eine saftige Geldstrafe durch den DFB .
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Eine Woche vor der Partie war es am Holstein-Stadion zu einem gewalttätigen Überfall auf einen Kieler Fanbus gekommen, der in den frühen Morgenstunden gerade vom Auswärtsspiel in Aue zurückgekommen war. Dabei wurde unter anderem die Zaunfahne einer Kieler Fangruppierung entwendet. Der Verdacht fiel auf St.-Pauli-Anhänger. Anfang Februar durchsuchte die Polizei in Hamburg unter Federführung der Kieler Staatsanwaltschaft deshalb mehrere Wohnungen.
Das sind also die Vorzeichen, unter denen am Sonntag die Partie am Millerntor steigt. Die Holstein-Fans wollen mit dem Zug anreisen und sich vor dem Spiel auf dem Hans-Albers-Platz treffen, der in einem Teil der Reeperbahn liegt, in dem für gewöhnlich Fans des Hamburger SV anzutreffen sind.
St.-Pauli-Leihgabe Ducksch: "Ideale Bühne, um uns mal wieder zu belohnen"
"Das Nordderby vor fast 30000 Zuschauern am ausverkauften Millerntor, das ist die ideale Bühne für uns, um uns endlich mal wieder mit drei Punkten zu belohnen", sagte St.-Pauli-Leihgabe Marvin Ducksch, Top-Torjäger der seit zehn Spielen sieglosen "Störche", den "Kieler Nachrichten" und formulierte einen klaren Appell an die eigenen Fans: "Lasst bitte den ganzen Scheiß drumherum. Wir werden am Sonntag alles raushauen, um dann gemeinsam ein Fußball-Fest feiern zu können."
