"Das ist einfach nicht unser Anspruch", fasst Mittelfeldspieler und Anführer Lehmann die 97 Minuten in der Augsburger Arena pauschal abwertend zusammen. Vor allem der erste Abschnitt dürfte eine der schwächsten Halbzeiten der Rheinländer in dieser Saison gewesen sein. "Wir haben uns den Schneid abkaufen lassen, obwohl wir wussten, wie es laufen wird. Das ist ja das Schlimme", ergänzt der Kölner Kapitän, der allgemein bemängelte, dass der FC gegen die diesmal sehr aggressiv zu Werke gehenden Augsburger in den Zweikämpfen "nicht konsequent durchgezogen" habe.
Dabei hatte es fast perfekt begonnen: Anstoß Modeste, über Heintz, Bittencourt und Hector landet der Ball via Steilpass wieder beim französischen Torjäger, doch der 23-malige Vollstrecker kam einen Schritt zu spät. "Wir kommen eigentlich gut rein ins Spiel, aber dann liegen wir nach der ersten Ecke hinten, weil der Gegner aus 50 Zentimeter Höhe köpfen kann", ärgert sich Lehmann über die lasche Verteidigung im eigenen Strafraum. Das könne schon mal passieren, sagte der Routinier, "aber bei uns passiert das zuletzt zu oft. Das haben wir schon mal besser gemacht."
Spielersteckbrief Lehmann
Trainersteckbrief Stöger
Bundesliga - 29. Spieltag
1. FC Köln - Die letzten Spiele
Lehmanns Warnung
Offensichtlich fürchtet Lehmann, dass im Saisonfinish ein gefährlicher Trend Einzug halten könnte. "Wir dürfen jetzt nicht denken, wir haben 40 Punkte und die Saison ist vorbei, denn dann bekommen wir Riesenprobleme und werden noch ein paar Plätze nach hinten durchgereicht", versucht der Spielführer der Geißböcke seine Herde wachzurütteln.
Spielbericht
Das klar formulierte Saisonziel der Kölner waren mehr als 43 Zähler, um die Punktausbeute aus dem Vorjahr zu übertreffen. "Wenn wir so spielen wie in der ersten Halbzeit, dann werden wir dieses Ziel nicht erreichen, dann werden das noch richtig hässliche fünf Spiele", schlägt Lehmann Alarm.
Blick nach oben gen Europa - oder nach unten? Matthias Lehmann & Co. imago
Die beiden kommenden Gegner heißen Hoffenheim zuhause und Dortmund auswärts: Zwei Teams, die sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den direkten Champions-League-Platz liefern. "Das wird jetzt nicht einfacher", so der Routinier, der den Blick nach hinten richtet, da neben Augsburg auch die anderen Kellerkinder dreifach punkten konnten.
Verrücktes Bundesliga-Tabellenmittelfeld
Wahr ist aber auch, dass aufgrund der Niederlagen von Hertha, Freiburg, Mönchengladbach und Frankfurt der Rückstand auf Platz fünf und sechs nur drei bzw. einen Zähler beträgt. Doch von Europa League wollte nach dem Abpfiff in Augsburg im Kölner Lager keiner mehr sprechen.
