Markus Weinzierls Antwort fiel knapp aus, genau genommen beschränkte sie sich auf ein einziges Wort. "Alles", erwiderte Schalkes Trainer, als er am Donnerstagabend nach dem Spiel gegen die Fohlenelf am Sky-Mikrofon gefragt wurde, was ihm besonders gut gefallen habe am Auftritt seiner Mannschaft. Weinzierl dachte noch einmal kurz über seine Antwort nach und schob dann einschränkend hinterher: "Bis auf das Gegentor. Und der zweite Treffer hat gefehlt." Gegentore und Tore - wesentliche Dinge also im Fußball.
Dennoch war Weinzierl zurecht angetan vom Auftritt seiner Elf. Der Coach beorderte dieses Mal eine Viererkette aufs Feld - im Gegensatz zum jüngsten 2:4 in der Bundesliga in Gladbach, als die Knappen defensiv überfordert waren. Nun aber standen sie kompakt und gestatteten der Borussia kaum Möglichkeiten. Und gerade in der zweiten Halbzeit dominierte S04 das Spiel. "Ich weiß, dass meine Mannschaft gut spielen kann, das hat sie heute gezeigt", lobte Weinzierl hinterher und bescheinigte seinen Spielern "eine tolle Mannschaftsleistung".
Spielersteckbrief Goretzka
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Bundesliga - 8. Spieltag
Auch Torschütze Guido Burgstaller hatte kaum etwas zu beanstanden. Der Angreifer fand: "Nur das zweite Tor hat gefehlt. Es war eine gute Reaktion von uns." Eine Replik auf die Kritik aus dem Umfeld, die nach fünf Partien ohne Sieg aufgekommen war.
Spielbericht
Wie angespannt die Gemengelage auf Schalke dieser Tage ist, ließ eine Aussage von Leon Goretzka nach der Partie erahnen. Nach dem Spiel gab er unumwunden zu, als er auf das Gladbacher Führungstor nach einer Viertelstunde angesprochen wurde: "Ich hatte Angst, dass die Pfiffe losgehen." Doch dann stellte der Mittelfeldspieler überrascht fest: "Es war genau das Gegenteil." Die Nordkurve bat die Zuschauer, sich für die Mannschaft zu erheben - und wenig später stand die gesamte Schalker Arena.
Ein Schulterschluss zur rechten Zeit. "Wir haben die Fans dafür belohnt", sagte Goretzka später und meinte Burgstallers Ausgleich. Dass es dabei blieb, trotz überlegen geführter zweiter Halbzeit, trübte die Stimmung kaum. Schließlich waren die Fortschritte unverkennbar. Besonders in puncto Zweikämpfen hatte Goretzka eine Besserung ausgemacht. "Wir haben ein zweikampfstarkes Spiel gemacht", erklärte er - und betonte sogleich: "Das ist die Basis für jedes Spiel."
Goretzka war wichtig, dass die Mannschaft "ein anderes Gesicht gezeigt" hatte als am Samstag gegen Gladbach. Und für Weinzierl stand fest: "Es gilt, immer so zu agieren wie heute." Auch am Sonntag gegen Augsburg - Weinzierls Ex-Klub.
