Bundesliga

Niedermeiers Entschuldigung - Kramny streicht freien Tag

VfB-Trainer wird am Sonntag deutlich

Niedermeiers Entschuldigung - Kramny streicht freien Tag

Die Sekunde nach dem Patzer: Georg Niedermeier.

Die Sekunde nach dem Patzer: Georg Niedermeier. imago

Nach dem Spiel wollte er nicht sprechen. Was hätte Georg Niedermeier auch sagen können, was er nicht am Sonntag seiner Facebook-Seite verraten sollte? Der Innenverteidiger, der die 0:1-Niederlage beim FC Augsburg erst durch seinen Patzer möglich gemacht hatte, entschuldigte sich am Tag danach - und gab den Fans ein Versprechen.

"Erst mal ist eine Entschuldigung fällig", begann der Abwehrmann einsichtig. "Das Ding gestern geht natürlich klar auf meine Kappe. Es tut mir für die gesamte Mannschaft leid, auf diese Art ins Hintertreffen geraten zu sein!" Worte, die die Fans ihrem "Schorsch" abkaufen, die die meisten allerdings nur wenig besänftigen. Die Anhänger zittern wieder um den Klassenerhalt ihres Klubs, nachdem die Stuttgarter zwischenzeitlich am 21. Spieltag zwölf Punkte auf den ersten Abstiegs- und sieben auf den Relegationsplatz gelegt hatten. Der Frust ist groß, die Angst noch größer und der Ärger über die desolate Leistung ihrer Helden unermesslich.

Kramny wird "sehr deutlich"

Blutleer, unmotiviert und leidenschaftslos traten die Schwaben auf, verloren völlig verdient. Unverzeihlich in den Augen der VfB-Sympathisanten, von denen viele dementsprechend den Profis die Absolution verweigern. Da hilft auch das Versprechen nicht, das ihnen Niedermeier gibt: "Spätestens ab morgen geht der Kopf aber wieder nach oben, denn ich will und werde meinen Fehler wieder gut machen! Der nächste Gegner heißt Borussia Dortmund - und ich verspreche: Wir werden alle Kräfte bündeln und ein anderes Gesicht zeigen!"

Das erwartet auch der Trainer, der im Zuge einer intensiven Aufarbeitung des Desasters in Augsburg und einer konzentrierten Vorbereitung auf den BVB den freien Montag gestrichen hat. Jürgen Kramny hatte schon nach dem Spiel als auch am Sonntag rund um das Auslaufen seinen Profis die Leviten gelesen und eine Fokussierung auf die nächsten vier Wochen gefordert.

"Wir werden am Jetzt-erst-recht-Effekt arbeiten"

"Der Trainer wurde sehr deutlich", erzählt Robin Dutt, der ankündigt, dass die Verantwortlichen "grundsätzlich an die mannschaftliche Geschlossenheit appellieren und an die Dinge erinnern" wollen, "die uns immer stark gemacht haben". Mannschaftliche Geschlossenheit und aggressive Spielweise. "Wir werden am Jetzt-erst-recht-Effekt arbeiten", verspricht der Sportvorstand. Und auch seinen Worten werden die Fans zweifelnd begegnen.

George Moissidis