2. Bundesliga

Fröhling: "... dann bekommt er ein Problem mit mir"

Sportchef Poschner lässt keine Zweifel am neuen Trainer zu

Fröhling: "... dann bekommt er ein Problem mit mir"

Wie lässt sich 1860 München retten? Auf diese Frage muss Torsten Fröhling nun eine Antwort finden.

Wie lässt sich 1860 München retten? Auf diese Frage muss Torsten Fröhling nun eine Antwort finden. imago

Das Wort "ausgerechnet" wird im Fußball inflationär benutzt. An dieser Stelle ist es aber gerechtfertigt: Zwischen 1991 und 1997 trug Torsten Fröhling als Spieler das Trikot von St. Pauli, der Kiezklub ist seine alte Liebe. Und ausgerechnet gegen die Hamburger feiert er am Samstag sein Debüt in der 2. Bundesliga. "Bei St. Pauli hatte ich eine sehr schöne Zeit", blickt Fröhling zurück, "das ist natürlich ganz witzig, dass das jetzt so ist."

Allzu erquicklich, das weiß auch der Neue an der Seitenlinie der "Löwen", ist die Ausgangslage vor seinem ersten Spiel aber gewiss nicht: 1860 gegen St. Pauli - das ist das Duell des Tabellen-16. mit dem Schlusslicht. Daher fordert Fröhling: "Ich will 100 Prozent haben. Der absolute Wille muss da sein." Und: "Wir müssen uns jetzt alle dem einen Ziel unterordnen: Gemeinsam erfolgreich zu sein! Wenn sich einer nicht unterordnet, dann bekommt er ein Problem mit mir."

2. Bundesliga - 22. Spieltag
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Trainersteckbrief Fröhling
Fröhling

Fröhling Torsten

Die Wurzeln in Norddeutschland

Im Sommer 2013 verschlug es Fröhling nach München. Seine Wurzeln hat der 48-Jährige im Norden der Republik. Vor seinem Engagement in der bayerischen Landeshauptstadt war er unter anderem für die zweite Mannschaft von Holstein Kiel und die U-17-Junioren des Hamburger SV verantwortlich. Dann heuerte er bei den "Löwen" an - und hatte mit der Reserve durchaus Erfolg: Nach Rang drei in der Saison 2013/14 steht er zur Winterpause in der Regionalliga auf dem zweiten Platz. Nun wurde er zu Höherem berufen. "Ich werde mir jetzt ein Bild von der Mannschaft machen", kündigte Fröhling an.

Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, tritt er seinen neuen Arbeitsplatz wohl nicht gänzlich unbelastet an. Offenbar war ein anderer Trainer die erste Wahl der 1860-Verantwortlichen, doch Investor Hasan Ismaik legte ein Veto ein und schob einen Riegel vor. So wurde Fröhling mehr oder weniger notgedrungen mit der Aufgabe betraut.

Poschner: "Werden die Situation meistern"

Gerhard Poschner

Will keine Zweifel an Torsten Fröhling aufkommen lassen: 1860-Sportchef Gerhard Poschner. imago

Doch Gerhard Poschner hegt keine Zweifel an Fröhling, er ist sich sicher: "Wir werden mit Torsten bis Ende der Saison diese Situation meistern." Man habe zwar auch mit anderen Trainern gesprochen, so der Sportchef weiter - dem Vernehmen nach unter anderem mit Mike Büskens und Uwe Rösler. Letztlich sei aber die Wahl auf Fröhling gefallen. Dieser soll bis Saisonende bleiben. Poschner will keine Skepsis an seiner Entscheidung aufkommen lassen.

Ebenso wie Fröhling hinsichtlich der Zweitligatauglichkeit der Mannschaft: "Die Jungs können alle kicken, aber sie müssen es zielgerichtet machen. Ich möchte Verunsicherung nicht akzeptieren. Das müssen die hinbekommen - auch in der Arena. Wir müssen daheim wieder eine Macht werden, das ist eigentlich normal."

Um den Hebel umzulegen - bislang hat 1860 in zehn Partien in der Allianz-Arena nur sechs Punkte gesammelt -, will Fröhling ebendiesen im mentalen Bereich ansetzen: "Die Spieler können alle was. Aber sie müssen auch wissen, dass sie was können." Den Nachweis soll die Mannschaft am Samstag auf dem Rasen erbringen.

lei