Champions League

Bender: "Jedes Mal knallte es sofort"

Dortmund: Verletzter Mittelfeldmann erwartet "heißen Tanz"

Bender: "Jedes Mal knallte es sofort"

Wie immer voller Einsatz, außer es geht nicht: Sven Bender fehlt dem BVB beim "Endspiel" in Marseille.

Wie immer voller Einsatz, außer es geht nicht: Sven Bender fehlt dem BVB beim "Endspiel" in Marseille. Getty Images

Nur ein Sieg im Stade Velodrome garantiert dem BVB am Mittwochabend die Qualifikation für das Achtelfinale. Dafür wird Trainer Jürgen Klopp eine Mannschaft basteln, die auf mindestens fünf ihrer besten Kräfte verzichten muss (Gündogan, Hummels, Subotic, Schmelzer, Bender). Noch ein Funken Hoffnung besteht bei Nuri Sahin, der sich gegen Leverkusen einen Außenbandteilriss am rechten Sprunggelenk zugezogen hat.

Obwohl die Franzosen mit fünf Niederlagen in fünf Spielen im laufenden Wettbewerb bisher eine klägliche Rolle spielten, erwartet Bender nach der Entlassung von Trainer Elie Baup einen topmotivierten Gegner – und entsprechend leidenschaftliche Gegenwehr. "Marseille wird sich jetzt sagen: Diese drei Punkte gegen Dortmund schnappen wir uns, damit die Bilanz nicht ganz so bitter aussieht", glaubt Bender. Außerdem spiegele die desaströse Punktausbeute die Qualität der Mannschaft nicht annähernd wider, meint der BVB-Star, "das ist eine gefestigte und wirklich gute Truppe. Dass sie bei null steht, verwundert schon".

Spielersteckbrief S. Bender
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Wer schon vor gut zwei Jahren dem Dortmunder Tross in Marseille angehörte, wird die Elf von Olympique trotz ihres bisher enttäuschenden Abschneidens ohnehin nicht auf die leichte Schulter nehmen. Für einen naiven Auftritt kassierte die Borussia im September 2011 in Marseille eine deprimierende Niederlage (0:3). "Damals haben wir gesehen, wie schwer es ist, dort zu bestehen", sagt Bender.

Lehrstunde vor zwei Jahren: Damals verlor der BVB in Marseille 0:3, auch wenn Sven Bender hier das Duell gegen Diawara gewann.

Lehrstunde am 28.09.2011: Damals verlor der BVB in Marseille 0:3, auch wenn Sven Bender hier das Duell gegen Diawara gewann. Getty Images

Entsprechend vorgewarnt, aber auch um eine Menge Erfahrungen reicher seit diesem schmerzhaften Fehltritt reist der Bundesliga-Dritte am Dienstagmittag an die französische Mittelmeerküste. "Wir haben aus dieser Niederlage von 2011 viel gelernt", versichert Bender. Was konkret? "Zum Beispiel, dass auf hohem Niveau kleinste Momente entscheiden. Dass man bis zum Schlusspfiff hellwach sein muss. Wir hätten nie gedacht, dass Marseille aus drei Kontern drei Tore machen kann. Wir haben dreimal geschlafen, und jedes Mal knallte es sofort."

Neapel war das Halbfinale, und jetzt kommt das Finale.

Sven Bender

Jürgen Klopp mahnte schon unmittelbar nach dem 3:1 über Neapel, dass im Kampf um das Weiterkommen noch keine Vorentscheidung zugunsten der Borussia gefallen sei. Diese Warnung galt vor allem der Öffentlichkeit - aber auch der eigenen Mannschaft. "Neapel war wichtig, aber der schwierigste Schritt steht uns noch bevor. Wenn man so will: Neapel war das Halbfinale, und jetzt kommt das Finale", sagt Bender.

Sollte die Borussia im Wettbewerb mit dem FC Arsenal und SSC Neapel weiterkommen, hätte sie sich in einer ähnlich anspruchsvollen Gruppe behauptet wie vor einem Jahr, als Real Madrid, Manchester City und Ajax Amsterdam hinter dem damaligen Deutschen Meister landeten. "Es wäre schon ein gutes Zeichen, wenn wir uns trotz der Konkurrenz mit zwölf Punkten durchsetzen würden", unterstreicht Bender.

Thomas Hennecke