Bundesliga

Werben um Vidal: Jetzt steigt auch Chelsea ein

Leverkusen: Viele Interessenten - Heynckes optimistisch

Werben um Vidal: Jetzt steigt auch Chelsea ein

Aus allen Himmelsrichtungen kommen die Interessenten - Arturo Vidal ist heiß begehrt.

Aus allen Himmelsrichtungen kommen die Interessenten - Arturo Vidal ist heiß begehrt. picture alliance

Dabei ändert sich wenig an der Ausgangslage. Die lautet immer noch: Die Wahrscheinlichkeit, dass Vidal in Leverkusen bleibt, ist relativ gering. Zwar unterstrich der Spieler am Rande der Südamerika-Meisterschaft seine Bereitschaft, zu bleiben: "Mir ist wichtig, dass bei einer solchen Sache alle Beteiligten zufrieden vom Tisch aufstehen. Ich bin Leverkusen sehr dankbar, dass ich hier die Chance bekam, mich in Europa zu etablieren. Deshalb ist mir wichtig, dass wir eine vernünftige Lösung finden." Andernfalls habe er "kein Problem damit, in Leverkusen zu bleiben. Dann erfülle ich meinen Vertrag und spiele mit Bayer in der Champions League."

Doch wahrscheinlicher ist sein Weggang. Bayer wird immer ein Klub sein, der Spieler wie Vidal entdeckt und dann irgendwann nicht mehr halten kann. Dessen sind sich die Verantwortlichen bewusst, wollen sich dies aber gerne mit einer erklecklichen Summe vergüten lassen. Die neuesten Zahlen aus Italien belaufen sich auf rund 15 Millionen Euro. So hoch soll die Offerte von Juventus Turin sein. Neben der "Alten Dame", die mit Bayer in Gesprächen ist und in engem Kontakt zu Vidals Berater steht, bleiben auch die beiden Mailänder Klubs AC und Inter Interessenten.

Spielersteckbrief Vidal
Vidal

Vidal Arturo

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Ein neuer aus England aber könnte dem Bild nun einen anderen Anstrich geben. Die Kader-Architekten des FC Chelsea sind ebenfalls auf Vidal aufmerksam geworden, haben sich in Leverkusen eingehend informiert. Die Blues haben gerade auf der "Sechs" erhöhten Bedarf, fällt mit Michael Essien (28) doch ein Schlüsselspieler auf dieser Position verletzungsbedingt ein halbes Jahr aus .

Fest steht: Dem Bundesligisten verbleiben nach einem Verkauf noch 70 Prozent der Ablöse, der Rest geht an Vidals Stammverein Colo-Colo in Chile.

Und der Rekordmeister? Rudi Völler (51) hat klipp und klar betont, dass man nicht gewillt sei, Vidal an die Bayern zu verkaufen . Darüber gibt es einen Beschluss der Geschäftsführung. Aber niemand weiß, wie sehr das Werben von Ziehvater und Bayern-Trainer Jupp Heynckes (66) sich auf das Gemüt Vidals auswirken wird. Wenn er sagt, alle müssen zufrieden vom Tisch aufstehen, dann meint er auch sich selbst. Deutschland gefällt ihm, die Bayern vervielfachen sein Gehalt auf sechs Millionen Euro und dort hat er fast eine Titel-Garantie. Bleibt die Frage, ob Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge bereit ist, Heynckes den Wunschspieler zu kaufen und ernsthaft in Verhandlungen einzusteigen.

Wenn er nicht in diesem Jahr kommt, dann kommt er im nächsten.

Bayern-Trainer Jupp Heynckes

Der Bayern-Coach jedenfalls äußerte sich im großen kicker-Interview sehr optimistisch: "Eines ist klar", sagt Heynckes, "der Spieler will zu uns. Wenn er nicht in diesem Jahr kommt, dann kommt er im nächsten. Dann ist er ablösefrei, deshalb denke ich, dass Leverkusen irgendwann einlenken sollte. Die gesamte Historie hat gezeigt, dass man Spieler nicht zurückhalten kann, die den Verein wechseln wollen. Nicht wegen des Spielers, aber wenn immer wieder Bayern ins Spiel gebracht wird, wird das Publikum rebellisch und kritisch und dann geht der Schuss nach hinten los." Und: "Wir haben Zeit bis zum Transferschluss." Wenn denn Juve, Chelsea & Co. auch so lange warten wollen.

Jupp Heynckes über sich, Vidal, Usami, Neuer & Co.: Das komplette, zweiseitige Interview mit dem Bayern-Trainer finden Sie in der aktuellen Ausgabe des kicker.