Will sich in der kommenden Spielzeit nicht stoppen lassen: Halil Altintop. imago
Der Trainingsauftakt am Montagnachmittag begann allerdings mit einer Verletzung von Chris. Der Brasilianer zog sich eine Bauchmuskelzerrung zu. Der 32-Jährige fällt nun für zwei Wochen aus und wird das erste Trainingslager in Grünberg verpassen.
Gänzlich fehlte Selim Teber bei der ersten Übungseinheit. Bruchhagen hatte erklärt, dass man darüber nachdenken würde, wenn ein Angebot für den 29-Jährigen einginge. Der führt Verhandlungen mit einem türkischen Erstligisten.
Indes atmet die Eintracht im Fall Halil Altintop auf, die wichtigste Personalie ist vom Tisch. Der 27-Jährige wird auch in der nächsten Spielzeit zur Verfügung stehen. Und der Mittelfeldspieler will sich nicht mit der Rolle des Mitläufers begnügen, wie er im kicker betont.
kicker: Herr Altintop, ursprünglich wollten Sie im April über Ihre Zukunft entscheiden, warum dauerte es bis Anfang Juli?
Halil Altintop: Ich habe mir sehr, sehr lange Gedanken gemacht, ob ich nach sieben Jahren Bundesliga den Schritt ins Ausland machen möchte. Die Entscheidung fiel mir nicht einfach. Letztendlich hat sich gezeigt, dass es für mich eine wichtige Rolle spielt, in der Nähe der Familie in Deutschland zu bleiben. Hinzu kam, dass ich mich in Frankfurt von Anfang an wohlgefühlt habe.
kicker: Was waren die Alternativen zur Eintracht?
Altintop: Die Türkei, aber auch andere Länder wie England und Spanien. Zuerst tendierte ich in Richtung England.
kicker: Welche Rolle spielte Michael Skibbe bei Ihrer Entscheidung?
Altintop: Wie geduldig er und der gesamte Klub mit der Situation umgegangen sind, hat gezeigt, wie groß das Interesse war, mich zu halten. Der Trainer hat mir die gesamte Zeit das Gefühl gegeben, dass er mich gerne in der Mannschaft sehen würde und ich der Mannschaft einiges geben kann.
kicker: Altintop, Amanatidis, Gekas, Fenin - ist es der stärkste Eintracht-Sturm seit Jahren?
Altintop: Das kann man so sehen. In der Rückrunde haben wir bereits gezeigt, mit welcher Begeisterung die Fans im Stadion uns nach vorne gepeitscht haben. Die vorhandene Qualität wurde jetzt noch einmal gesteigert. Wenn alle fit sind, gehören wir in der Bundesliga zu den offensiv top besetzten Mannschaften.
kicker: Sind Sie froh, vorne nun mehr Unterstützung zu haben?
Altintop: Der Konkurrenzkampf treibt jeden einzelnen Spieler zu Höchstleistungen.
kicker: Sehen Sie sich eher als Vorbereiter oder Vollstrecker?
Altintop: Das muss der Trainer entscheiden. Er weiß, dass ich in der Offensive schon alles gespielt habe. Ich bin mir aber sicher, dass ich in der neuen Saison eine bessere Rolle spielen werde als in der vergangenen.
kicker: Warum?
Altintop: Vergangene Saison war es ein bisschen schwierig, obwohl mich die Spieler super aufgenommen hatten. Viele Leute haben doch gedacht, da kommt einer für drei Monate und geht wieder, wie eine "Aushilfe". Nachdem ich jetzt für zwei Jahre unterschrieben habe, werde ich anders angesehen. Und ich will mehr Verantwortung übernehmen. Alle wissen, dass ich nicht nur für kurze Zeit da bin. Ich will mit meinen über 200 Bundesligaspielen zeigen, dass ich die Mannschaft führen kann.
Michael Ebert
