Bundesliga

"Wir wollen zu diesen Top fünf gehören"

HSV: Bruno Labbadia spricht über Ziele, den Kader und Völlers Kritik

"Wir wollen zu diesen Top fünf gehören"

"Ich weiß, dass eine hohe Erwartungshaltung herrscht": Hamburgs neuer Trainer Bruno Labbadia.

"Ich weiß, dass eine hohe Erwartungshaltung herrscht": Hamburgs neuer Trainer Bruno Labbadia. imago

Seit Freitag weilt Bruno Labbadia (43) in Hamburg und arbeitet mit Sportchef Dietmar Beiersdorfer an der Kaderplanung. Der neue Coach, ausgestattet mit einem Dreijahres-Vertrag, spricht über . . .

... den Poker um seine Zukunft in den zurückliegenden Tagen: "Es war eine schwierige Entscheidung, weil die Entwicklung in den letzten Tagen anders war als in der Zeit vor dem Pokalfinale. Bayer hat in einer Art um mich gekämpft, die es mir nicht leicht gemacht hat, zu gehen. Die Reaktionen, die es nach meinem Interview in der Süddeutschen Zeitung gegeben hat, hätte ich mir vorher gewünscht, denn ich habe darin Dinge kritisiert, die intern lange bekannt und besprochen waren. Dennoch habe ich entschieden, dass der HSV der richtige Weg für mich ist."

... die Kritik von Rudi Völler an seinem Interview am Tag des Pokalfinales und an seinem Medienberater Christian Frommert: "Das Interview zu geben war meine Entscheidung, ich hatte das geplant, dazu brauchte ich keinen Medienberater. Über den Zeitpunkt kann man diskutieren, aber nicht über die Inhalte. Die können keinen überrascht haben. Rudi Völler und ich haben immer wieder über die Probleme in Leverkusen gesprochen. Ich bin sicher, dass zwischen uns nichts hängen bleibt."

... seine Ziele mit dem HSV: "Wir wollen gemeinsam etwas über Jahre entwickeln, hier langfristig arbeiten. Aber mir ist bewusst, dass kurzfristiger Erfolg dazugehört und ich weiß, dass beim HSV eine hohe Erwartungshaltung herrscht. Zehn Klubs wollen auf die internationalen Plätze - wir wollen zu diesen Top fünf gehören."

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... seinen neuen Kader: "Mit Rost, Mathijsen, Jarolim, Guerrero und Petric besteht eine Achse, auch Trochowski zähle ich dazu. Wir haben hervorragende Spieler, aber wir müssen den Kader punktuell verstärken. Das ist ganz einfach notwendig, wenn man sieht, was sich bei den Klubs tut, die in der kommenden Saison wie wir ins internationale Geschäft wollen. Ich habe klare Vorstellungen, die habe ich dem Verein mitgeteilt. Jetzt arbeiten wir an der Umsetzung."

... die knappe Vorbereitungszeit bis zum ersten Pflichtspiel: "Vom vorher geplanten Trainingsstart bis zum ersten Qualifikationsspiel für die Europa League sind nur 27 Tage Zeit - ich hätte mir mehr gewünscht, aber Improvisation gehört zum Trainergeschäft."

... den Zeitpunkt, an dem der Kader komplett sein soll: "Ideal wäre natürlich, wenn wir zum Trainingsauftakt so weit wären, aber ich weiß auch, dass man manchmal geduldig sein muss. In diesen Tagen wird der Grundstock für eine gute Saison gelegt, diese Tage bedeuten so viel. Wir werden mit Hochdruck am Kader arbeiten."

Sebastian Wolff