"Wozu braucht Bruno einen Medienberater?" Fragt sich Rudi Völler. imago
Völler reagierte damit auf ein umstrittenes Zeitungs-Interview des scheidenden Trainers, das am Tag des Pokalfinals gegen Bremen (0:1) erschienen war. Labbadia hatte in dem Interview Mannschaft und Teile des Bayer-Vorstandes kritisiert.
"Das war schlecht. Das hat Bayer Leverkusen geschadet. Und wenn ich dann höre, dass das Interview über einen Medienberater lanciert worden war, kann ich das nicht mehr verstehen. Ich dachte, das gibt es nur in der Showbranche", wetterte Völler. "Aber Jürgen Klinsmann hat ja auch einen Medienberater, der Fragen vor einem Interview schon vorformuliert. Vielleicht bin ich da ja altmodisch, aber ich brauche keinen Medienberater", so der Weltmeister von 1990 weiter.
Labbadia gab zwar zu, dass man über den Zeitpunkt des Erscheinungstermins des SZ-Interviews diskutieren könne, dass er dies jedoch selbst zu verantworten habe. "Dafür brauche ich keinen Medienberater", sagte der ehemalige Torjäger. Zum Inhalt seiner Aussagen stehe er nach wie vor. "Diese Dinge habe ich in den letzten Wochen versucht, in Leverkusen intern anzusprechen."
Labbadias Beratier ist der frühere Pressesprecher des T-Mobile-Radrennstalls, Christian Frommert. Dieser berät auch Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff.
Neuer Aufgabenbereich für Reschke
Die Querelen um Labbadia haben derweil Folgen für die Führungsetage bei Bayer Leverkusen. Manager Michael Reschke, laut Labbadia einer seiner größten Kritiker, wird zukünftig ein "modifiziertes Aufgabenfeld erhalten". Dies bestätigte Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser.
"Aufgrund seiner Fähigkeiten und seine langjährigen Verdienste um den Klub steht er nicht zur Disposition", betonte Holzhäuser zugleich. Möglicherweise wird sich Reschke um das Scouting und die Nachwuchsförderung bei der Bayer-Fußball-GmbH kümmern. Sportchef Rudi Völler bekommt einen neuen Assistenten an die Seite gestellt.
