Der letzte Gang: Michael Gravgaard verabschiedet sich aus Hamburg. Der HSV will den Dänen nicht verpflichten. imago
Albert Streit überzeugte die Bosse in seinen zehn Bundesliga-Partien für die Hanseaten nicht. Außerdem stand er zweimal mit der HSV-Reserve auf dem Platz. In der Winterpause wechselte der Mittelfeldspieler an die Elbe. Mit einem Blitztransfer in letzter Minute schnappte der HSV Streit Mitinteressent Hannover 96 damals vor der Nase weg. Überzeugen konnte der 29-Jährige in Hamburg nicht und so steht er am 1. Juli wieder beim FC Schalke 04 vor der Tür.
Etwas überraschender ist der Umstand, dass Michael Gravgaard, der im Winter aus der französischen Liga vom FC Nantes zu den Hanseaten wechselte, keinen Vertrag bekommt. Der Däne absolvierte zwölf Ligaspiele, kam auf sieben Einsätze im UEFA-Pokal und einen im DFB-Pokal. Dabei stand er meist über die gesamte Spieldauer auf dem Platz und war in der Rückrunde eine feste Größe in der Hamburger Innenverteidigung. Die HSV-Fans werden ihn wegen seines "Papier-Kugel-Missgeschicks" im UEFA-Pokal-Halbfinale gegen Werder Bremen jedoch wohl ewig in Erinnerung behalten. Doppelbitter ist seine Rückkehr zu Nantes, weil der Verein als Tabellen-19. in die zweite Liga absteigt.
Amüsierte sich in Hamburg meist auf der Bank: Albert Streit kehrt nach einem halben Jahr zum FC Schalke zurück. imago
Mit Marcel Ndjeng muss nach Streit ein weiterer Mittelfeldakteur die Heimreise antreten. Der 27-Jährige kehrt nach Mönchengladbach zurück, von wo er im Winter an die Elbe ausgeliehen worden war. Beim HSV fand Ndjeng nie richtig in die Spur und stand die meiste Zeit bei der Hamburger U23 auf dem Platz (5 Spiele). In der Bundesliga brachte er es auf magere zwei Einsätze. Im Spiel gegen seinen Stammverein und Hannover kam er zu Kurzeinsätzen.
Hamburger Aufräumarbeiten
Der dritte Torwart Khalid Sinouh erhält keinen neuen Vertrag und ist somit ab dem 1. Juli vereinslos. Tomas Rincon hat als einzige Leihgabe noch einen Vertrag bis Ende des Jahres. Der Venezuelaner wird danach aber wohl ebenfalls zu seinem Stammverein Deportivo Tachira San Cristobal zurückkehren müssen.
Ohne Trainer keine Spieler
Allerdings sind die Hamburger in Sachen Neuverpflichtungen keineswegs untätig. Der Schweizer Nationalspieler Almen Abdi steht unter genauer Beobachtung. Der junge Mittelfeldmann (22) vom FC Zürich ist zwar von großem Interesse für die Hamburger, die Kaderplanungen sollen allerdings erst richtig beginnen, wenn die Trainerfrage geklärt ist.
