Bundesliga

Jansen & Co.: Kritik an der Politik

Hamburg: Nach dem Total-Absturz

Jansen & Co.: Kritik an der Politik

Bundesliga: Marcell Jansen

Übt Kritik an der Transfer-Politik der Hamburger: Ein enttäuschter Marcell Jansen. imago

Ivica Olic sprach am Tag nach der Blamage gegen Köln Klartext: "Wir sind eine Arbeitermannschaft, in der jeder alles geben muss, weil wir keinen Spielmacher haben. Un-sere Tore erzielen wir in der Regel durch Standards oder weil wir sie erkämpfen." Der Kroate macht vor allem die Transferpolitik für den Absturz verantwortlich: "Wir ha-ben so viele Spiele - da reichen 12, 13 gleichwertige Spieler nicht! Die sechs Neuzugänge im Winter haben uns nicht so sehr geholfen, wir waren danach nicht stärker! Der HSV darf nicht immer die besten Spieler verkaufen!"

Worte wie Peitschenhiebe, die Marcell Jansen unterstützt: "Im Winter wurde vieles umgeworfen, aber jeder weiß, dass das kein idealer Zeitpunkt ist." Martin Jol sieht die Situation ähnlich. "Wir sind realistisch", sagt der Trainer, "wir können nicht immer von Pech reden, teilweise sind wir nicht gut genug." Der Holländer stellt die Qualität seines Personals infrage und die Führung damit indirekt an den Pranger. Deren Strategie hat sich tatsächlich als falsch erwiesen, Dietmar Beiersdorfer aber verteidigt sich: "Alle, die entschieden haben, haben das noch vor wenigen Wochen für richtig gehalten." Der Sportchef will den fatalen Einbruch nicht ausschließlich an der Masse-statt-Klasse-Politik festmachen: "So wie gegen Köln darf man sich nicht präsentieren."

Keine Verträge für Streit und Co.

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Ab kommenden Sonntag beginnen die Aufräumarbeiten, unabhängig davon, ob die Saison durch einen Sieg in Frankfurt und Mithilfe von Gladbach noch ein versöhnliches Ende findet: Albert Streit, Khalid Sinouh, Michael Gravgaard und Marcel Ndjeng bekommen keine Verträge, neben Bastian Reinhardt wird wohl auch Thimothee Atouba gehen müssen. Jol und Beiersdorfer wollen, immerhin darin sind sie sich einig, Platz für Qualität machen. Marko Marin - er zieht Werder vor - war den sportlich Verantwortlichen offenbar Piotr Trochowski zu ähnlich, denn Jol betont kämpferisch: "Die Spieler, die wir haben wollen, bekommen wir auch."