Bundesliga

Wie tief kann Schalke sinken?

Manager Andreas Müller will nicht aufgeben

Wie tief kann Schalke sinken?

Andreas Müller, Schalke 04

Schalker Schiffbruch am Bruchweg: Manager Andreas Müller will dennoch nicht aufgeben. picture-alliance

Müller will die Flinte trotz der sportlichen Krise jedoch nicht ins Korn werfen. "Schalke ist einer der emotionalsten Klubs der Welt, und genau das macht für mich den Reiz aus. Eines steht felsenfest: Ich werde hier niemals zurücktreten", sagte der Ex-Profi im Interview mit dem kicker.

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Zugleich forderte er erneut, dass der Schalker Aufsichtsrat zur aktuellen Situation klar Stellung bezieht. Zwar habe das Gremium um den mächtigen Vorsitzenden Clemens Tönnies die Pflicht, "alles kritisch zu überprüfen", jedoch: "Irgendwann sollte man die Gedanken zum Abschluss bringen und das Ergebnis öffentlich mitteilen."

Tönnies hatte nach der Niederlage in Mainz (0:1) geäußert, dass man nun "ernsthaft nachdenken" müsse, wie der Klub wieder auf Erfolgskurs zu bringen sei. Das klingt nach bevorstehenden personellen Konsequenzen.

Er ist im Moment nicht mehr der Spieler, den wir geholt haben.

Andreas Müller über Neuzugang Orlando Engelaar

Die Mannschaft spielte am Bruchweg katastrophal und enttäuschte in allen Bereichen. Müller zeigte sich danach "geschockt". Wasser auf die Mühlen der Kritiker, die dem Manager Fehleinkäufe vorwerfen. Selbst Kapitän Marcelo Bordon sprach von "weniger Qualität" als noch vor ein paar Jahren. Der Niederländer Orlando Engelaar (kicker-Durchschnittsnote in der Liga: 4,50) beispielsweise zeigte sich im Pokal ein weiteres Mal überfordert.

"Es hat auf Schalke leider Tradition, über bestimmte Spieler den Stab zu brechen", klagt Müller, der jedoch gesteht, dass Engelaar das Selbstvertrauen fehlt. "Er ist im Moment nicht mehr der Spieler, den wir geholt haben."

Konzentration aufs Köln-Spiel

Müller bestreitet, dass dem Kader die Klasse fehlt. "Eine Frage des Kopfes" sei's vielmehr, das ganze Team sei davon betroffen. Ein Teufelskreis also.

Doch wie ausbrechen? Von Erfolgsserien, die nun gestartet werden, will Müller nicht sprechen. Er richtet den Blick nur aufs Köln-Spiel am Freitag. Aktuell hat S04 fünf Zähler Rückstand auf Rang fünf. "Kalkulieren müssen wir vernünftigerweise mit dem Worst-Case-Szenario", so Müller. Also ohne Europapokal-Einsatz in der kommenden Runde.

Einen personellen Schnitt im Schalker Kader sieht er trotz der Talfahrt jedoch nicht angebracht. "Wollen alle bleiben - kein Problem!"