Bundesliga

Obasi, ein Spielball der Macht?

Hoffenheim: Nigerianer vor der Rückkehr

Obasi, ein Spielball der Macht?

Chinedu Obasi

Unter Druck gesetzt? Die Diskussion um Chinedu Obasis Olympia-Teilnahme geht weiter. imago

Der Nigerianer Chinedu Obasi kündigte seine Anreise für Montagabend an. Der 22-Jährige war vor zwei Wochen nicht zum Trainingsauftakt des Aufsteigers erschienen und hatte sich in seiner Heimat mit dem Olympia-Team für die Spiele in Peking vorbereitet. Die Hoffenheimer hatten dem Stürmer bislang die Freigabe für die China-Reise im August verweigert, deuteten am Wochenende aber erstmals Kompromiss-Bereitschaft an. "Wir sind keine Unmenschen", sagte 1899-Manager Jan Schindelmeiser.

"Chinedu soll uns in einer angstfreien Atmosphäre seine Gedanken und Vorstellungen darlegen. An einem Spieler, der einer verpassten Chance nachtrauert, haben wir auch keine Freude", erklärte Schindelmeiser das Umdenken bei den Nordbadenern. Vor seinem Heimaturlaub hatte Obasi versprochen, auf Olympia zu verzichten.

Rangnick wird deutlich

Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick wird deutlicher als der Manager: "Offenbar ist er in seinem Heimatland unter Druck gesetzt worden", sagte der Coach. Obasi fürchte zudem, dass er im Fall einer Absage künftig nicht mehr für das A-Nationalteam Nigerias nominiert wird.

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Schindelmeiser betonte, die Hoffenheimer seien nicht verpflichtet, den Stürmer für Peking freizustellen. "Wir tragen das Risiko, wir bekommen noch nicht einmal eine Entschädigung", sagte der Manager.

1899 Hoffenheim, das Obasi vor einem Jahr für eine Ablöse von sechs Millionen Euro vom norwegischen Erstligisten Lyn Oslo verpflichtete, wirft dem nigerianischen Verband unkorrektes Verhalten in der Sache vor. Mit Hilfe der DFL hatten die Nordbadener Beschwerde bei der FIFA eingelegt.

Der Nigerianer bestritt in der vergangenen Zweitligasaison 27 Punktspiele für die Kraichgauer, erzielte dabei zwölf Treffer selbst und bereitete weitere neun Tore direkt vor.