Bundesliga

Görlitz verpasst Saisonauftakt

KSC: Neues Stadion an der A5?

Görlitz verpasst Saisonauftakt

Andreas Görlitz

Kurzfristige Operation: Karlsruhes Andreas Görlitz fällt die gesamte Vorbereitung aus. imago

Die Leihgabe von Bayern München ist das größte Sorgenkind. Der 26-Jährige knickte unglücklich um; dabei brach eine ausgeheilte Sprunggelenkverletzung neu auf. Die Untersuchung in München bei Dr.Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt hatte geklärt, dass der Rechtsverteidiger operiert werden muss.

Trainer Becker ließ schon vorher keine Zweifel: "Der Ausfall von Görlitz wäre ein harter Schlag." Wegen Sprunggelenkproblemen hatte Görlitz schon die beiden letzten Saisonspiele ausgesetzt. Mit einem Rückschlag rechnete niemand.

Zwar steht in den Neuzugängen Stefano Celozzi und Tim Sebastian möglicher Ersatz für die Position von Görlitz bereit. Dennoch schloss der KSC-Trainer eine weitere Neuverpflichtung nicht aus. "Wir müssen uns jetzt noch intensiver umschauen", sagte Becker.

Muskeln machen Mutzel zu schaffen

Auf der Zielgeraden der vergangenen Runde war Michael Mutzel durch muskuläre Probleme aus dem Tritt geraten. Jetzt machen dem laufstarken Mittelfeldspieler erneut die Muskeln zu schaffen. Eine Verhärtung in der Wade zwingt ihn zum Zuschauen. Im Pech auch Godfried Aduobe, der im Rasen hängenblieb, sich eine leichte Zerrung im Hüftbereich einhandelte.

Ohne den unglücklichen Freitag überzubewerten, will Becker, zumal nach dem Verkauf von Christopher Reinhard (Ingolstadt), verstärkt Ausschau nach einem zusätzlichen Neuzugang halten: "Tendenz ist, noch einen Spieler dazuzuholen."

Gefragt sind jetzt aber auch jene Akteure, die in der zweiten Reihe stehen, sich für einen Platz in der Stammelf aufdrängen wollen.

Einer ist Timo Staffeldt, dem Becker schon länger den Durchbruch zutraut. 16 Einsätze im ersten Bundesligajahr sind eine eher unbefriedigende Bilanz für den 24-Jährigen, der jetzt durchstarten muss. Beim Aufstieg hatte der Mittelfeldspieler nur deshalb seinen Vertrag bis 2009 verlängert, weil er überzeugt war, den Sprung zum Erstligaprofi packen zu können. Diesen Beweis ist Staffeldt noch schuldig. Fehlende Qualität? Selbstüberschätzung? Falsche Einstellung? Am Können liegt es weniger. Vielmehr vermisst Becker bei seiner Nummer 8 den letzten Biss, ein gestecktes Ziel unter allen Umständen erreichen zu wollen.

"Der Trainer kennt mich schon aus gemeinsamen Zeiten bei den Amateuren. Er weiß, dass er mir ab und an in den Hintern treten, mich provozieren muss." Staffeldt nimmt die Schuld für seine Situation weitgehend auf sich. Er weiß, wo er ansetzen muss: "Meine Hürde sind die letzten zehn Prozent. Dass ich die unbedingt aus mir herausholen will, bringe ich wohl noch nicht richtig rüber." Als defensiver Mittelfeldspieler mehr den Abschluss zu suchen, ist eine Forderung von Becker. Die setzte Staffeldt mit Toren in den Tests gegen Bühl und Offenburg zumindest in Ansätzen schon um.

Neues Stadion an der A5?

Der Stadionstreit zwischen dem KSC und der Stadt Karlsruhe hat derweil eine überraschende Wende genommen. KSC-Präsident Hubert Raase schloss am Dienstag einen Abschied aus dem unmodernen Wildparkstadion nicht mehr aus und forderte die Prüfung anderer Standorte für eine neue Arena. Der Oberbürgermeister von Bruchsal, Bernd Doll, bestätigte der dpa Gespräche mit der KSC-Führung über einen Neubau an der Autobahn A 5. Die Universität Karlsruhe hat Interesse an der Übernahme des alten Stadions bekundet. Zuvor hatte es Streit um die gestiegenen Kosten für den Umbau der Arena gegeben.

Zum Thema

"Ich sage nicht, wir vergessen jetzt das alte Wildparkstadion. Aber wir sollten diese sehr interessanten Vorschläge der Uni aufnehmen und die möglichen Ersatzstandorte noch einmal einer genauen und wohlwollenden Prüfung unterziehen", sagte Raase.