Bundesliga

"Absolutes Dreckstor": Sebastian Kerk hadert nach "geilem Spiel" beim 1:1 gegen Schalke

Leistung gegen Schalke macht Nürnberg Hoffnung

"Absolutes Dreckstor": Kerk hadert nach "geilem Spiel"

Fassungslosigkeit: Sebastian Kerk (l.) und Hanno Behrens.

Fassungslosigkeit: Sebastian Kerk (l.) und Hanno Behrens. imago

Dieses späte 1:0 hätte die Erlösung sein sollen. Erst ein zu Unrecht aberkanntes Tor durch Hanno Behrens, kurz darauf dessen vergebener Elfmeter, in der zweiten Halbzeit eine - zumindest nach Club-Maßstäben - Fülle an Torchancen, es war zum Verzweifeln. Bis, ja bis Yuya Kubo in der 82. Minute nach Flanke von Matheus Pereira das 1:0 köpfte. Ekstase im Max-Morlock-Stadion, die aber keine drei Minuten später einer Schockstarre wich, als nach einer abgewehrten Ecke ein verunglückter Schuss beim Schalker Nastasic landete und dieser seinen Fuß so hinhielt, dass der höchst schmeichelhafte Ausgleich fiel. "Das hatte die Mannschaft nicht verdient", fand nicht nur Trainer Boris Schommers.

Nürnberg zeigt die beste Leistung seit dem 2. Spieltag

Der Club bot seine beste Leistung seit dem 1:1 gegen Mainz 05 am 2. Spieltag und stand hinterher doch wie der Verlierer da. "Wir sind alle ein bisschen niedergeschlagen, nachdem wir ein geiles Spiel abgeliefert haben", fasste Sebastian Kerk die Stimmung zusammen, "sehr, sehr ärgerlich" sei das, der Ausgleich "ein absolutes Dreckstor".

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Bundesliga - 29. Spieltag
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Ob dieser eine Punkt etwas wert sein kann, wissen die Nürnberger schon an diesem Samstagabend. Sollte der VfB Stuttgart sein Heimspiel gegen Leverkusen verlieren, so der Hoffnungskonsens beim FCN, hätte er den Rückstand auf die Schwaben auf drei Zähler reduziert und wäre dank der besseren Tordifferenz in Schlagdistanz zu Relegationsplatz 16. Aber eben nur dann. Ein Stuttgarter Sieg, und der Klassenerhalt würde bei dann sechs Punkten Rückstand in unrealistische Ferne rücken.

Das Restprogramm spricht gegen ein Happy End

Fast trotzig klangen die Durchhalteparolen von Schommers, Kerk und Co. am Freitagabend, die gegen Schalke erbrachte Leistung mache Mut für die restlichen fünf Spiele. Schön und gut, aber eine B-Note für künstlerisch wertvolle 90 Minuten gibt es nicht, in der Saisonendphase zählen nur noch harte Fakten, sprich Punkte. Und davon hat dieser FCN mit 18 viel zu wenig.

Drei Partien des Restprogramms sind auswärts, in Leverkusen, Wolfsburg und Freiburg. Und auf fremdem Platz haben die Nürnberger in dieser Saison erst drei Zähler geholt. Warum sollte sich das plötzlich spürbar ändern? "Haben Sie unser Spiel gesehen, haben Sie das letzte Woche in Stuttgart gesehen?", konterte Schommers. Muss er auch, denn auch zu Hause wird es gegen den FC Bayern und Mönchengladbach kaum einfacher.

In welchem der fünf Spiele man sich etwas ausrechne? "In jedem!"

"Mit der Leistung heute und der Leistung der vergangenen Wochen brauchen wir uns vor niemandem zu verstecken", stimmte Kerk zu. "In jedem", antwortete der Mittelfeldspieler auf die Frage, in welcher der fünf Partien sich seine Mannschaft etwas ausrechne. Neues Selbstvertrauen dank der deutlich verbesserten Auftritte, seit Schommers vor acht Spielen das Kommando von Michael Köllner übernommen hat. Aus FCN-Sicht ist nur zu befürchten, dass der Aufschwung ebenso zu spät kommt wie der Trainerwechsel im Februar.

Frank Linkesch

Bilder zur Partie 1. FC Nürnberg - FC Schalke 04