Bundesliga

Christian Streich vor dem Duell SC Freiburg gegen FC Augsburg: "Das Spiel hat Brisanz"

SC-Trainer gegen Augsburg erneut zu Umstellungen gezwungen

Streich: "Das Spiel hat Brisanz"

Wartet noch auf den ersten Rückrundensieg: SC-Coach Christian Streich.

Wartet noch auf den ersten Rückrundensieg: SC-Coach Christian Streich. Imago

"Es ist nicht zu leugnen, dass das Spiel Brisanz hat", sagte Christian Streich im Vorfeld der Partie. Nach der Nullnummer auf Schalke sollten am Samstag in Freiburg wieder Tore garantiert sein, denn in den letzten fünf Heimspielen gegen Augsburg hat der Sport-Club jeweils zwei Tore geschossen. Und die Freiburger haben fünf der bislang sechs Bundesligaheimspiele gegen den FCA gewonnen. "So etwas ist vielleicht im Unterbewusstsein da, aber eigentlich denke ich da nicht daran", sagte Streich, "es geht eher um die Situation, wie sie gerade ist." Und in der beschäftigt den Coach am meisten, wie er den gelb-rot-gesperrten Christian Günter auf der linken Seite ersetzen soll.

Kübler, Stenzel - oder "die Jungen"

Als Günter im ersten Rückrundenspiel in Frankfurt zum ersten Mal in dieser Saison verletzt fehlte, übernahm Mike Frantz seine Seite. Der SC-Kapitän ist zwar nach dem mit Rot geahndeten Foul von Suat Serdar am Samstag wieder einsatzfähig, wird aber wahrscheinlich im Mittelfeld gebraucht. "Es gibt mehrere Möglichkeiten", sagte Streich, zählte diese aber nur auf, ohne eine Bewertung vorzunehmen. Einer der beiden Rechtsverteidiger, Lukas Kübler oder Pascal Stenzel, könnte auf die linke Bahn rücken oder "einer der Jungen spielt dort", so der SC-Coach - entweder Chima Okoroji oder Nico Schlotterbeck, die beide auf dieser Position in der zweiten Mannschaft Erfahrung gesammelt haben.

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"Personell verschärft es sich Woche für Woche", ärgerte sich Streich, "aber man muss fairerweise sagen, dass das bei Augsburg auch so ist." Und dass sich Ausfälle - durch Verletzungen oder wie bei Augsburg zusätzlich durch Abgänge - irgendwann auch in Ergebnissen ausdrücken, "das kennen wir auch". Dass der SC-Trainer in der Vorbereitung darauf verzichtet hat, auf die 1:4-Niederlage im Hinspiel Bezug zu nehmen, hat zum einen mit der Konzentration auf "die Auseinandersetzung mit dem eigenen Spiel" zu tun, aber auch mit dem veränderten Personal beim Gegner. Beim Spiel in Augsburg hatten noch Hinteregger und Gouweleeuw die Innenverteidigung gebildet, und für die vier Tore waren Caiuby (eins) und Finnbogason (drei) verantwortlich. Zwei dieser vier Spieler sind nicht mehr da, die anderen beiden sind verletzt.

Schmid über Streich: "Er hat mich oft angeschrien"

Auch das Freiburger Tor erzielte im Hinspiel ein Augsburger: Der ehemalige SC-Spieler Jonathan Schmid, der im Rückspiel wieder dabei sein wird. Dass der 28-Jährige inzwischen über 200 Bundesligaspiele gemacht hat, habe er auch seinem Ex-Coach Streich zu verdanken, der ihn "oft angeschrien" und "gepusht" habe , wie der Franzose dem kicker verriet. "Man musste Johnny ab und zu aufwecken", erklärte Streich, "er war immer sehr still und zu introvertiert, das konnte ich bei jemandem mit seinen Fähigkeiten nicht dulden." Schmid sei "ein unfassbares Bewegungstalent" und das nicht nur auf dem Fußballplatz.

Beim Ausradeln nach Spielen sei der Franzose teilweise auf einem Rad gefahren und nach einer Kajaktour im Trainingslager habe er sich als erster von einer Brücke mit einem Salto ins Wasser gestürzt, als die anderen noch überlegt haben, ob sie überhaupt runter springen sollen. Auf dem Fußballplatz sei er allerdings manchmal zu zögerlich gewesen. "Er brauchte permanente Zugewandtheit", berichtete Streich, der es trotzdem nicht als seinen Verdienst ansieht, dass Schmid inzwischen Stammspieler in der Bundesliga ist.

Daniela Frahm