Bundesliga

Bayern weiter dran am BVB - RB Leipzig 1:1 gegen Hoffenheim

Überblick: BVB behauptet Vorsprung - VfB "gewinnt" im Keller

Bayern weiter dran am BVB - Leipzig 1:1

Drei Erkenntnisse vom 23. Spieltag: Leipzig und Hoffenheim spielen 1:1 (unten), Bayern bleibt am BVB, der wieder gewinnen kann, dran.

Drei Erkenntnisse vom 23. Spieltag: Leipzig und Hoffenheim spielen 1:1 (unten), Bayern bleibt am BVB, der wieder gewinnen kann, dran. imago

Hoffenheim schwimmt spät in Leipzig - und kassiert

Erneut wurde ein Bundesliga-Spieltag an einem Montagabend abgeschlossen - dieses Mal mit der spannenden Paarung Leipzig vs. Hoffenheim, also der Tabellenvierte gegen die im Rennen um die internationalen Startplätze in Lauerstellung befindlichen Kraichgauer.

Vom Anpfiff weg erwiesen sich die Hoffenheimer als unbequemer Gegner und zugleich als das bessere Team. Gerade Joelinton, der passsichere Demirbay oder der lauffreudige Schulz arbeiteten sich oft gekonnt nach vorn - und belohnten sich in Minute 22 mit dem verdienten 1:0 (Kramaric). Von RB, das auf den kranken Werner verzichten musste, kam lange Zeit wenig. Erst nach dem Seitenwechsel gab es die erste Großchance aufs 1:1, als Orban per Kopf an Baumann scheiterte. Ein Weckruf für Leipzig. Matheus Cunha verzog aus aussichtsreicher Lage kläglich, Joker Kampl trieb immer wieder gegen ein nun viel zu passives 1899 an - und Orban grätschte nach Halstenberg-Vorlage zum umjubelten 1:1 ein (89.). Mehr sprang trotz fünfminütiger Nachspielzeit nicht mehr heraus, womit ein erst am Ende überzeugendes RB den Sprung auf Rang drei verpasste.

Dortmund siegt beim Wiedersehen mit Peter Bosz

Achraf Hakimi und Jadon Sancho

Via Volley-Traumtor zum 3:2-Sieg: Jadon Sancho (re.) bejubelt sein Tor mit Achraf Hakimi. imago

Seit fünf Spielen sieglos, den FC Bayern im Nacken und Kapitän Reus weiterhin nicht an Bord: Borussia Dortmund ging am Sonntagabend nicht sorgenfrei ins Duell mit Bayer Leverkusen. Doch nach 90 teils rasanten Minuten konnte man beim BVB durchatmen: Mit 3:2 behielten die Schwarz-Gelben die Oberhand und halten damit den Drei-Punkte-Vorsprung auf den FC Bayern. Dabei erwischte das von Ex-BVB-Trainer Peter Bosz angeleitete Bayer den besseren Start, handelte sich in einem wilden Tor-Schlagabtausch aber einen 1:2-Halbzeitrückstand ein: Innerhalb von acht Minuten trafen Dortmunds Zagadou (30.) und Sancho mit einem sehenswerten Volley (38.) sowie Leverkusens Kapitän Volland (37.). Im zweiten Durchgang schien durch Götzes 3:1 (60.) eine Vorentscheidung gefallen. Weil Paco Alcacers Treffer aber wegen Abseits nicht zählte (64.) und Tah per Kopf verkürzte (75.) wurde es in der Schlussphase doch noch spannend. Dortmund brachte das 3:2 aber über die Zeit und holte drei wichtige Punkte im Meisterschaftsrennen.

Frankfurts Jovic erst leichtfertig, dann effektiv

Nach vier Liga-Remis in Folge hat Eintracht Frankfurt am Sonntag wieder einen Dreier verbucht. Bei Hannover 96, das ohne Walace (5. Gelbe Karte) antreten musste, kamen die Hessen zu einem sicheren 3:0. Im ersten Durchgang hielt 96 zwar gut dagegen, ließ aber doch einige hochkarätige Möglichkeiten zu - die beste vergab Jovic, Keeper Esser fing seinen Lupfer (4.). Nach der Pause kippte die Partie dann jedoch eindeutig zu Gunsten der Gäste. Rebic traf in der 54. Minute auf Zuspiel von Jovic zur Führung. Jovic selbst legte freistehend per Kopfball das 2:0 nach (53.) und bereitete in der 90. Minute auch noch das abschließende 3:0 durch Kostic vor. Mit 15 Toren und sieben Vorlagen ist Jovic nun bester Scorer der Eintracht, ligaweit sammelte nur Bayerns Lewandowski einen Scorerpunkt mehr (23).

Martinez-Kopfball sitzt - Bayern macht Druck auf den BVB

Javi Martinez und James

Eine Standardsituation brachte Bayern den Sieg: Torschütze Javi Martinez (l.) jubelt mit Vorlagengeber James. imago

Mit einem hart erkämpften 1:0-Erfolg gegen Hertha BSC hat Bayern München den Druck auf Borussia Dortmund hochgehalten. Vier Tage nach seiner starken Leistung in der Champions League beim 0:0 in Liverpool bescherte Martinez (62.) dem FCB mit seinem Kopfballtor nach Ecke von James drei Punkte, durch die der Rekordmeister nach Punkten vorübergehend mit dem BVB gleichzog. Zuvor hatten sich die Münchner gegen defensiv äußert stabile Berliner schwergetan. Wenige Minuten vor der Bayern-Führung, die wenig überraschend nach einem Standard fiel, hatte Selke sogar die bislang größte Chance der Partie vergeben (56.). Kurz vor Schluss sah Rekik Rot, nachdem er Lewandowski angegangen hatte (84.). Sorgen muss sich Bayern-Trainer Niko Kovac aber erneut um Coman machen. Der Franzose musste in der zweiten Hälfte nur neun Minuten nach seiner Einwechslung wieder vom Feld - Diagnose: Muskelfaserriss im Oberschenkel .

Gladbachs vergebene Chancen rächen sich gegen Wolfsburg

Borussia Mönchengladbach muss den Kontakt zum Spitzenduo derweil abreißen lassen. Im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg verzeichneten die Gladbacher ein klares Chancenplus: Allein Neuhaus vergab drei gute Möglichkeiten zum 1:0. Einmal traf er die Latte (26.), einmal rettete Knoche auf der Linie (27.). Wie aus dem Nichts gingen dann die Wolfsburger durch Gerhardt in Führung (38.). Nach der Pause nutzte Mehmedi Unzulänglichkeiten in der Gladbacher Defensive für zwei weitere Treffer (68./83.). Durch den 3:0-Erfolg festigte Wolfsburg den Europacup-Platz (5.) und liegt nur noch fünf Punkte hinter den Gladbachern, die Platz 3 am Montag an Leipzig verlieren könnten.

0:3 in Mainz! Schalke ganz schwach - Freiburg fertigt Augsburg mit 5:1 ab

Karim Onisiwo

Der Schlusspunkt: Karim Onisiwo vollendet zum 3:0 für Mainz. imago

Einen ganz schwachen Auftritt lieferte der FC Schalke 04 in Mainz ab. Der FSV ging durch Onisiwo (18.) verdient in Führung und hätte bis zur Pause noch weitere Treffer nachlegen können. Das geschah dann nach dem Wechsel durch Mateta (73.) und erneut Onisiwo (84.). Am Ende waren die Gäste, bei denen Nübel wieder im Tor stand, mit der 0:3-Niederlage angesichts weiterer guter Mainzer Chancen noch gut bedient. Nach dem Spiel verkündete Schalkes Sportvorstand Christian Heidel seinen Rücktritt - spätestens zum Saisonende.

Einen noch komfortableren Heimsieg als die Mainzer feierte der SC Freiburg, der den FC Augsburg auch ohne den gesperrten Günter mit 5:1 abschoss. Dabei lieferten die Augsburger vor allem in der ersten Hälfte eine desolate Vorstellung ab. Die Freiburger hätten da schon höher führen können als 3:0. Petersen traf doppelt (9./43.), Grifo versenkte einen Freistoß sehenswert (30.). Nach Wiederanpfiff bäumte sich der FCA mit Khediras Anschlusstreffer (52.) kurzzeitig auf und drängte sogar auf das 2:3. Doch Waldschmidt (64.) beendete die Hoffnungen schnell wieder, Niederlechner (85.) sorgte für den 5:1-Endstand. Der FCA hat nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.

Nürnberg muss bei 1:2 in Düsseldorf lange zu zehnt spielen

Auf diesen kletterte am Samstagabend zwischenzeitlich der 1. FC Nürnberg. Der Club fand sich zwar früh in Unterzahl wieder, weil Pereira sich zu einer Tätlichkeit gegen Gießelmann hinreißen ließ (4.), ging aber durch Löwen kurz vor der Pause (41.) in Führung - und war zu diesem Zeitpunkt 16. Der FCN stand wie schon beim 0:0 gegen Dortmund gut, ließ wenig zu. Ein Eigentor von Ewerton brachte Düsseldorf aber zurück (63.), Ayhan sorgte nach einer Freistoßhereingabe per Kopf schließlich noch für den Fortuna-Sieg (83.). Die Düsseldorfer haben damit bereits zwölf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, Nürnberg ist nach dem 17. (!) sieglosen Auftritt in Serie weiter Tabellenletzter.

Gomez lässt das 2:0 liegen - Bremen jagt zu spät

Maximilian Eggestein, Claudio Pizarro und Mario Gomez

Maximilian Eggestein, Claudio Pizarro und Mario Gomez: Zwischen Werder Bremen und dem VfB Stuttgart stand am Ende ein 1:1 zu Buche. imago

Nach dem Seitenwechsel wurde es - nicht ohne zwei weitere Gomez-Chancen dazwischen - erst ab der 61. Minute wieder laut. Hier kam Pizarro zu seinem 464. Spiel im Oberhaus - und zog somit mit Lothar Matthäus und Toni Schumacher gleich sowie direkt in die Top 20 der Bundesliga-Spieler mit den meisten Einsätzen ein . Der Peruaner näherte sich auch direkt an, genauso wie Sahin oder der per Kopf an Zieler verzweifelnde Gebre Selassie. Das 2:1 lag in der Luft - sollte letztlich aber nicht mehr fallen. Und somit sammelte der bedrohte VfB einen insgesamt verdienten Punkt an der Weser beim weiterhin in 2019 ungeschlagenen SVW ein.

Der späte Ausgleich von Pizarro ( nunmehr ältester Torschütze der Bundesliga-Geschichte ) beim 1:1 in Berlin hatte aus Bremer Sicht zuletzt alles überstrahlt - und das Team eventuell vor dem Duell mit Abstiegskandidat Stuttgart am Freitagabend zum Auftakt des 23. Spieltags zu leichtfertig gestimmt. Denn der Gast aus dem Schwabenland präsentierte sich vom Start weg frech, kam bereits nach zwei Minuten relativ einfach durch Zuber zum überraschenden 1:0 und hätte gar zweimal durch Gomez erhöhen können, gar müssen. Die anfangs schwachen Bremer fanden allerdings später besser rein - Rashica vergab dabei erst zweimal aus guter Lage, ehe Klaassen aus der Drehung zum 1:1 einnetzte (45.).

kon