"Als ich nach dem ersten oder zweiten Jahr gemerkt habe, dass meine Arbeit funktioniert, dass die Akzeptanz bei den Leuten gestiegen ist, setzte ich mir ein Ziel: Ich will der Sportdirektor mit der zweitlängsten Amtszeit bei Borussia werden", verriet Eberl kürzlich im großen kicker-Interview (Ausgabe 82 vom 8. Oktober 2018) und führte weiter aus: "Die knapp 30 Jahre von Helmut Grashoff bleiben auf ewig unerreicht. Aber die Vorstellung, als Nummer zwei hinter Helmut Grashoff in den Geschichtsbüchern aufzutauchen, reizte mich ungemein. Weil es bedeutet, dass man etwas geleistet und geschaffen hat. Es war mein Traum, etwas zu hinterlassen mit meiner Arbeit."
Sein Ziel, "erfolgreich zu sein und Nachhaltiges zu schaffen" hat Eberl zweifelsfrei erreicht. Als Eberl vor zehn Jahren vereinsintern vom Direktor Jugend und Amateure zum Sportdirektor aufstieg, war die Borussia mit nur einem Sieg an den ersten sieben Spieltagen Schlusslicht in der Bundesligatabelle. Am Saisonende feierten die Fohlen auf Rang 15 die Rettung. Die weiteren Gladbacher Endplatzierungen seit Eberls Amtsübernahme: Platz 12, 16, 4, 8, 6, 3, 4, 9 und 9.
Bundesliga - 8. Spieltag
Bundesliga - Tabelle
In der laufenden Saison nimmt die Mannschaft als aktuell Dritter wieder Kurs Richtung Europa. Eberls Kurz-Fazit seiner zehn Jahre im Job: "Es war ein traumhafter Weg, den wir bei Borussia gemeinsam gegangen sind. Steinig, aber traumhaft. Diese Entwicklung, sportlich wie infrastrukturell, war nicht vorherzusehen; nicht vor zehn Jahren und erst recht nicht vor knapp 20 Jahren, als ich meinen ersten Spielervertrag in Gladbach unterschrieben habe und der Klub nah am wirtschaftlichen Kollaps vorbeischrammte."
491 Punkte unter Sportdirektor Eberl
Eine weitere Statistik untermauert die positive sportliche Entwicklung unter der Regie des heute 45-Jährigen. In der "Eberl-Tabelle", dem Ranking seit seinem Start am 19. Oktober 2008, belegt Gladbach Platz 5! 491 Punkte holten die Fohlen in den 339 Bundesligaspielen. Erfolgreicher waren nur der FC Bayern (790 Punkte), Borussia Dortmund (656), Bayer Leverkusen (565) und Schalke 04 (537). Hinter dem sechstplatzierten VfL Wolfsburg (484) klafft schon eine größere Lücke zur TSG Hoffenheim, die auf Rang 7 445 Zähler aufweist.
