Eintracht-Coach Adi Hütter veränderte seine Startelf nach dem 2:1 in Hoffenheim , dem dritten Pflichtspielsieg in Folge, auf vier Positionen: Der Österreicher entschied sich - wie zu erwarten war - für Kapitän Abraham, der zuletzt am 5. Spieltag in Gladbach (1:3) gespielt und anschließend wegen muskulärer Probleme pausiert hatte, und außerdem für Torro, Gacinovic und Haller. Dafür draußen: Russ (Bank), Gelson Fernandes (fehlte angeschlagen), Allan (Bank) und Rebic (Gelb-Rote-Karte).
Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel beließ es indes im Vergleich zum 0:2 gegen den FC Schalke 04 , der dritten Bundesliga-Pleite in Folge, bei zwei Veränderungen: Stöger und Ducksch starteten anstelle von Gießelmann und Hennings (beide auf der Bank).
Haller vom Punkt, Jovic toll aus der Luft
Der Plan von Funkel sah indes vor, aus einer kompakten 5-2-1-2-Aufstellung heraus auf Konter zu spielen - und vor allem defensiv nichts anbrennen zu lassen. Dieser Plan sollte aber über die kompletten 45 Minuten nicht funktionieren. Eine furiose SGE-Offensive spielte mit der Abwehr der Gäste immer mehr Katz' und Maus - und nahm nach tollen Kombinationen gar eine hochverdiente 3:0-Führung mit in die Katakomben.
Los ging es mit einem Elfmeter nach Handspiel von Fortunen-Kapitän Bodzek (18.), den Schiedsrichter Deniz Aytekin erst nach einigen weiteren Aktionen auf dem Feld und nach Videobeweis in der 20. Minute zusprach: Haller trat an und versenkte auch mit etwas Glück zum 1:0 (Rensing war dran). In der 26. Minute folgte dann ein Sahnestück - und zwar nach einer serbischen Kombination: Gacinovic baute im Mittelfeld auf und nahm links auf der Außenbahn Kostic mit. Der Flügelspieler flankte herrlich ins Zentrum zum dort freistehenden Jovic - und der Stürmer versenkte den Ball via Seitfallzieher unhaltbar aus wenigen Metern knapp unter die Latte zum 2:0. Eine feine Körperbeherrschung!
Wow! Luka Jovic versenkt zum 2:0 via Seitfallzieher. imago
In Minute 34 nach teils frechen Aktionen rund um und im gegnerischen Strafraum (Kostic und Haller zauberten hier etwas auf) schnürte Jovic gar noch den Doppelpack via Abschluss aus 15 Metern - 3:0.
Bundesliga, 8. Spieltag
Latte, Paraden und nochmals Latte
Dass es indes nur mit einem 0:3 in die Kabinen ging, war noch dem besten Düsseldorfer zu verdanken: Rensing. Der Torwart lenkte einen Kracher von Torro stark an die Querlatte (36.), ehe er aus ganz kurzer Distanz gegen Haller glänzte (45.+1). Ndicka nickte den Ball nach dieser letzten Parade obendrein noch an den Querbalken. Aufbauarbeit war nun angesagt bei F95 nach dieser schwachen Halbzeit, in der im Grunde nur Ducksch einmal für richtig Gefahr sorgte und an Trapp scheiterte (43.).
Jovic lässt die Fans ausflippen
Nach dem Seitenwechsel agierte die Fortuna mit einer Viererkette und mit zwei neuen Akteuren: SGE-Leihspieler Barkok und Lukebakio durften ran - und mussten wie der Rest des Teams weitere Schmach ertragen. Denn Frankfurt und allen voran ein immer heißer laufender Jovic gab sich mit einem 3:0 nicht zufrieden. Ganz im Gegenteil...
Zunächst war es einmal Haller, der nach einer unglücklichen Abwehraktion von Zimmer frei durch war und mit einem lässigen Heber vor Rensing das 4:0 markierte (50.). Drei Minuten später betrieb dann zunächst Joker Lukebakio etwas Ergebniskosmetik - 1:4.
Der Rest kannte nur noch ein Wort: Wahnsinn! Denn Jovic, bis dahin schon zweimal erfolgreich, traf sehenswert mit einem Drehschuss zum 5:1 (55.), traf mit Wucht flach zum 6:1 (69.) und nickte humorlos zum 7:1 ein (72.). Mit seinen gerade einmal 20 Jahren schwang sich der Stürmer mit diesem Fünferpack zum ersten Serben der Bundesliga mit mindestens drei Toren auf - und außerdem zum ersten Fünferpacker der SGE-Vereinsgeschichte! Es war einfach ein perfekter Abend für die Hessen - und eine deklassierende 1:7-Pleite für eine überforderte Fortuna.
Für Frankfurt, das mit diesem überdeutlichen Triumph den höchsten Sieg eines Teams an einem Freitag seit dem 8:2 von Leverkusen in Gladbach am 10. Spieltag 1998/99 feierte, geht es bereits am Donnerstag (21 Uhr) mit dem Heimspiel in der Europa League gegen Limassol weiter, ehe dann am Sonntag (13.30 Uhr) das Gastspiel in Nürnberg beim nächsten Aufsteiger folgt. Düsseldorf ist tags zuvor (15.30 Uhr) zu Hause gegen den VfL Wolfsburg gefordert.