Bundesliga

Gladbach erholt, BVB schießt FCN ab, Derbysieger Bayer

5. Spieltag: Werder tanzt, Bayern patzt - S04 weiter punktlos

Gladbach erholt, BVB schießt FCN ab, Derbysieger Bayer

Traf auf Anhieb bei seiner Bundesliga-Premier: Achraf Hakimi.

Traf auf Anhieb bei seiner Bundesliga-Premier: Achraf Hakimi. Getty Images

Dortmund zeigt Nürnberg die Grenzen auf

Seit dem 16. November 1990 hat der 1. FC Nürnberg bei Borussia Dortmund nicht mehr gewonnen - und auch diesmal reichte es für den Club nicht, der damit nur eines seiner letzten 29 Bundesliga-Duelle gegen die Westfalen gewann. Der BVB, bei dem Götze gar nicht erst im Kader stand, brachte seine spielerische Überlegenheit vom Anpfiff weg auf den Platz, war in vielen Situationen einfach zu schnell für die Franken und führte daher zur Pause bereits klar mit 2:0. Nach Wiederanpfiff schloss Hakimi einen Konter gekonnt ab - und traf so direkt bei seinem Bundesligadebüt (49.). Damit nicht genug, denn der Aufsteiger geriet vollständig unter die Räder: Reus (58.), Akanji (74.), Sancho (85.) und Weigl (88.) sorgten für einen deutlichen wie vielumjubelten 7:0-Erfolg der Favre-Elf. Die Borussia bleibt damit in der laufenden Runde weiter ungeschlagen und belegt nun Platz zwei, während es für Nürnberg wieder enger werden dürfte.

Nullnummer in Mainz

Mit Mainz und Wolfsburg trafen zwei Mannschaften aufeinander, die ganz ordentlich in die neue Saison gestartet waren. Spielerisch boten beide Klubs dann aber nicht sonderlich viel. In einer insgesamt mäßigen ersten Hälfte waren die Wölfe etwas besser und hatten über Brekalo (12./23./38.) einige vielversprechende Möglichkeiten. Weil auch Durchgang mit Ausnahme zweier Alu-Treffer - Ginczek für Wolfsburg (78.) und Baku auf Seiten der Mainzer (90.+3) nicht sonderlich mehr zu bieten hatte, endete die Partie schlussendlich 0:0.

Gladbach zeigt sich gut erholt

Alassane Plea

Er brach den Bann gegen Frankfurt: Alassane Plea. Getty Images

Gladbach zeigte sich indes von dem jüngsten Rückschlag in Berlin (2:4) gut erholt und feierte einen verdienten 3:1-Sieg über Eintracht Frankfurt. Nach schwachen 45 Minuten, in denen nicht allzu viel passierte, nahmen die Fohlen in Hälfte zwei Fahrt auf und belohnten sich für ihre Mühen: Plea brach den Bann mit einem wuchtigen Schuss aus spitzem Winkel (56.). Nachdem Frankfurts Abraham den Ausgleich haarscharf verpasste hatte (58.), sorgte Hazard mit dem 2:0 für einen ruhigeren Pulsschlag bei allen, die es mit Gladbach halten. Bemerkenswert: Bei beiden Fohlen-Toren glänzte der 21-jährige Neuhaus als Vorlagengeber. Die Eintracht stemmte sich gegen eine Niederlage, der eingewechselte Rebic schaltete nach einer Gladbacher Eselei im Abwehrverhalten am schnellsten und schaffte den Anschluss (74.). Gladbach geriet in Gefahr, doch Elvedi erlöste die Fohlen mit seinem Kopfball zum 3:1 (85.).

Nächster Rückschlag für Stuttgart

Die Krise beim VfB Stuttgart hält weiter an. Auch in Leipzig verpassten die Schwaben den so ersehnten Dreier. Stuttgart hatte lange Zeit zwar mehr vom Spiel, ließ aber offensiv die Durchschlagskraft vermissen. Je länger der erste Durchgang dauerte, desto besser kam Leipzig, bei dem der zuletzt suspendierte Mukiele in der Startelf stand, ins Spiel. Das 1:0 kurz vor der Pause durch Orban (45.+1) war die logische Konsequenz. Auch danach blieb RB am Drücker, Werner stellte sogar auf 2:0, doch sein Treffer wurde nach Sichtung der TV-Bilder wieder aberkannt. So blieb es spannend, allerdings fehlte es dem VfB weiter an Ideen. In der 80. Minute machte RB den Sack zu: Torschütze war der zuletzt ebenfalls suspendierte Augustin, der als Joker gekommen war.

Volland entscheidet rheinisches Derby

Entscheidender Mann in Düsseldorf: Kevin Volland (l.).

Entscheidender Mann in Düsseldorf: Kevin Volland (l.). Getty Images

Am frühen Mittwochabend standen sich am Rhein Düsseldorf und Leverkusen gegenüber. Gerade der Werksklub wollte nach zwei Siegen in Folge seinen Aufwärtstrend fortsetzen - und Trainer Heiko Herrlich vertraute dabei auf Kiese Thelin, dem er zu seinem Startelf-Debüt in der Bundesliga verhalf. Zunächst rückte aber B04-Schlussmann Hradecky in den Fokus, der in der Anfangsphase gegen Raman (5.) und dann gegen Hennings (7.) einen frühen Rückstand vereiteln musste. Die Fortuna spielte frech und war lange Zeit die bessere Mannschaft, blieb aber ebenso wie die Werkself ohne Torerfolg in Hälfte eins.

Deren negativer Höhepunkt war eine kleine Rudelbildung, letztlich aber für Schiedsrichter Manuel Gräfe beherrschbar. Der Unparteiische sprach mit den Beteiligten und beließ es bei drei Gelben (Bailey, Havertz, Ayhan). Nach dem Seitenwechsel schlug Bayer zu: Volland lenkte nach einer Ecke den Ball noch entscheidend über die Linie (50.). Durch das Tor kippte die Partie, Bayer wurde besser und legte nach einer Stunde nach - wieder jubelte Volland. Die Messe war gelesen, Fortuna erholte sich von dem Doppelschlag nicht mehr, auch weil Hennings' Anschlusstreffer per Strafstoß zu spät kam (90.+4).

Unterschiedliche Gefühlswelten: Während Werder feiert, ist auf Schalke Krisenstimmung angesagt.

Unterschiedliche Gefühlswelten: Während Werder feiert, ist auf Schalke Krisenstimmung angesagt. imago

Fünfte Pleite: Schalke verliert ohne Naldo im Breisgau

Das punktlose Schalke begann die Aufgabe in Freiburg unter anderem ohne Naldo und mit Teuchert im Sturm. Nach nur fünf Minuten jubelte der Schalker, seinem Abstauber wurde die Anerkennung nach VAR-Entscheidung aber zu Recht verwehrt. Die Königsblauen hatten zwar die besseren Chancen, aber das Glück nicht auf ihrer Seite – Mendyl (41.) und Caligiuri unmittelbar vor Halbzeit scheiterten am Aluminium. In der 52. Minute dann der Schock für Königsblau: Fährmann ließ einen Günter-Schuss nach vorne abprallen, Niederlechner staubte zum 1:0 für die Breisgauer ab. S04 erholte sich davon nicht mehr und musste wie schon vor zwei Jahren unter Markus Weinzierl die fünfte Pleite im fünften Spiel quittieren. Auf Trainer Domenico Tedesco kommen damit schwere Zeiten zu - die nächste Chance auf die ersten Zähler bietet sich am Samstag zuhause gegen Mainz.

Wegen Götze: Bayern lassen erstmals Federn

Augsburg begann das Gastspiel in München mit Luthe für den zuletzt glücklosen Giefer zwischen den Pfosten. Beim FCB lief Goretzka überraschend als Linksverteidiger auf, während Renato Sanches im Mittelfeld agierte. Der Rekordmeister war wie erwartet tonangebend, Luthe hielt seine Farben aber mit zwei Paraden gegen Wagner und Gnabry unmittelbar vor Pausenpfiff im Spiel. In der 48. Minute war es aber soweit: Gnabry legte auf für Robben, der in typischer Manier zum 1:0 vollstreckte. Danach schaltete München bereits in den Wiesn-Modus zurück - und wurde spät dafür bestraft. Der Ex-Münchner Felix Götze drückte das Leder aus kurzer Distanz zum 1:1 über die Linie (86.), Neuer sah bei der vorherigen Flanke nicht gut aus. Damit verpasste Trainer Niko Kovac den Startrekord von Carlo Ancelotti aus dem Spätsommer 2016 - acht Pflichtspielsiege am Stück gelangen zu Beginn einer Amtszeit damit weiter nur dem Italiener.

Hoffenheim siegt - Pechvogel Füllkrug

Dass Hoffenheim (mit Kobel statt dem geschonten Baumann im Tor) bei Hannover dank Brenets staubtrockenem Schuss (20.) überhaupt in Führung gehen konnte, war auch Bicakcic zu verdanken. Die Rettungsaktion des Abwehrspielers gegen Bebou nur drei Minuten zuvor war Extraklasse. Die TSG blieb in der ersten Hälfte klar tonangebend, Brenet hatte das 2:0 in der 37. Minute auf dem Fuß - Esser parierte. Das zweite Tor gelang dann aber Kaderabek mit einem platzierten Linksschuss nach der Pause (49.). Hannover geschlagen? Noch nicht. Füllkrugs Elfmeter (55.) sorgte bei den Roten wieder für Hoffnung, beinahe wäre dem Angreifer ein Doppelpack gelungen. Doch einmal stand der Pfosten im Weg (77.), einmal der Angreifer minimal im Abseits. In der Nachspielzeit machte Belfoldil mit dem 3:1 schließlich alles klar für die Kraichgauer.

Werder bleibt ungeschlagen und fügt Hertha die erste Ligapleite zu

Zu Beginn der englischen Woche durften Werder-Neuzugang Sahin sowie auf Berliner Seite Trainersohn Palko Dardai von Beginn an ran. Wie in den meisten Stadien der ersten drei Ligen kam es in den ersten Minuten zum Stimmungsboykott - auf dem Rasen gab's dennoch ein Highlight. Lustenberger agierte nach einer Freistoßflanke als Retter in der Not, schlug dann aber Torwart Jarstein den Ball aus der Hand. Harnik bugsierte das Leder mit der Hacke über die Linie (11.). Kurz vor der Pause geriet die vorübergehende Berliner Tabellenführung endgültig in weite Ferne. Werder nutzte noch eine Standard, diesmal durch Veljkovic per Kopf. Hertha musste die zweite Hälfte ohne Jarstein (Oberschenkelprellung) angehen, Kraft kam in die Partie. Da aber Gegenüber Pavlenka bei Dilrosuns Schuss aus spitzem Winkel patzte, schlug es auf der anderen Seite ein (53.) - 1:2. 13 Minuten später traf jedoch Kruse vom Elfmeterpunkt zum 3:1 und stellte damit den Sieg für das weiter ungeschlagene Werder sicher.

las/drm

Spieltagsbilder 5. Spieltag 2018/19