Bundesliga

Ambitionen unterstrichen: Leverkusen düpiert Leipzig

29. Spieltag: SGE-Heimserie reißt - FCB Meister

Ambitionen unterstrichen: Leverkusen düpiert Leipzig

Tänzchen in Sachsen: Die Bayer-Offensive mischte Leipzig gehörig auf.

Tänzchen in Sachsen: Die Bayer-Offensive mischte Leipzig gehörig auf. imago

Am Montagabend wurde der 29. Spieltag abgerundet. Der Zeitpunkt veranlasste einige RB-Fans, in der ersten Hälfte zu schweigen. Stimmung kam dennoch auf, denn die Partie hatte es in sich: Sabitzer traf in der 17. Minute aus der Distanz zur Führung, kurz darauf musste Sven Bender verletzungsbedingt passen. All das juckte Bayer nicht sonderlich: Die Werkself dominierte über einen längeren Zeitraum die Partie, Brandt (31., Gulacsi pariert) hatte den Ausgleich auf dem Fuß. Zwar erholte sich RB wieder, wurde aber nach eigener Ecke ausgekontert - Havertz traf kurz vor dem Pausenpfiff per Volleyschuss zum 1:1. Auch das 2:1 für Bayer durch Brandt fiel halbwegs kurios, diesmal ließ sich RB nach einem Abschlag von Leno übertölpeln (51.). In der 56. Minute legte Retsos nach einer Standardsituation nach, Volland (69.) stellte sogar auf 4:1, weil Upamecano (nicht nur in dieser Szene) schlecht aussah. So schob sich letztlich Leverkusen vollkommen verdient auf Rang vier vor.

BVB bereit fürs Revierderby

Erst fahrig, dann in Fahrt: Dortmund wusste sich gegen Stuttgart zu steigen.

Erst fahrig, dann in Fahrt: Dortmund wusste sich gegen Stuttgart zu steigen. picture alliance

Dortmund hatte ein 0:6 beim FC Bayern wegzustecken, und auch gegen Stuttgart gelang den Westfalen zunächst wenig bis gar nichts. Der VfB wirkte in der Anfangsphase agiler, strahlte jedoch auch nur einmal Torgefahr aus (Gomez' Kopfball, 26. Minute). Der Zufall brachte die Stöger-Elf ins Rollen. Pulisic hatte die Augen ausschließlich auf den Ball gerichtet und flankte von rechts nach innen – das Leder flog über Keeper Zieler hinweg genau ins lange Eck (38.). Von nun an verschoben sich die Kräfteverhältnisse: Batshuayi erhöhte auf 2:0 (48.), Philipp machte in der 59. Minute gegen defensiv fahrige und offensiv kaum existente Schwaben den Sack zu. Die Stöger-Elf hätte unter anderem durch Pulisic (71., Zieler zur Stelle) und Batshuayi (75.) erhöhen können, Stuttgart wurde nur noch durch einen späten Lattenschuss von Gomez (85.) gefährlich. Dank des Dreiers geht der BVB nur noch mit einem Punkt Rückstand ins Revierderby auf Schalke am kommenden Sonntag.

Viele Chancen, aber "nur" zwei Tore in Frankfurt

Sechs Heimsiege in Folge versus fünf Partien in Serie ohne Niederlage – das Duell zwischen Frankfurt und Hoffenheim versprach einiges, zumal beide um Europa mitmischen. Nach verhaltenem Beginn legten beide Teams mächtig los. Gnabry verfehlte das Tor knapp (34.), Kramaric traf den Pfosten (37.). Auf der anderen Seite scheiterte Russ nach Ecke an Keeper Baumann, Kaderabek brachte bei Jovics Nachschuss den Fuß dazwischen (42.). Auch Fabian (erstmals in dieser Saison in der Startelf) wusste Akzente zu setzen (26., 35.). Nach der Pause ging's nahtlos weiter: Uth blieb gegen Keeper Hradecky zweiter Sieger (47.), zwei Minuten später traf Jovic nach Wolfs klasse Zuspiel, musste kurz darauf aber verletzt raus. In der 56. Minute hatte Gnabry jedoch die Antwort parat - 1:1. Die Hessen machten danach mehr Dampf, Joker Haller scheiterte per Kopf an der Latte (69.). Erst in der Schlussphase ließ die Intensität nach, es blieb beim leistungsgerechten 1:1.

FC Bayern feiert 28. Meisterschaft am 29. Spieltag

Der FC Bayern ist bereits am 29. Spieltag am Ziel: Durch einen 4:1-Erfolg in Augsburg brachten die Münchner die 28. Meisterschaft der Vereinsgeschichte unter Dach und Fach, sie werden zum sechsten Mal in Folge am Saisonende in der Bundesliga ganz oben stehen. Ein Eigentor von Süle (18.) hatte beim FCA zwar für einen Rückstand gesorgt. Doch Tolisso (32.) und James (38.) drehten die Partie vor der Pause binnen sechs Minuten. Als Robben nach dem Wechsel auf 3:1 erhöhte (62.), konnten die Feierlichkeiten auf den Weg gebracht werden. Dass diese nicht allzu euphorisch ausfallen würden, hatte Trainer Jupp Heynckes bereits angekündigt . Wagner sorgte kurz vor Schluss für den 4:1-Endstand. Damit setzt sich eine Tradition fort: Seit dem Umzug in die Allianz-Arena konnte der FC Bayern, der in der Champions League am Mittwoch gegen Sevilla den Halbfinal-Einzug schaffen kann, den Gewinn der Meisterschaft noch nie im eigenen Stadion perfekt machen.

Trotz früher Führung: Köln nur 1:1 gegen Mainz

Im Kellerduell zwischen Köln (17.) und Mainz (16.) brachte FC-Kapitän Hector die Gastgeber mit seinem ersten Saisontreffer früh in Führung (7.). Der Rückstand der Kölner auf den Relegationsplatz betrug zu diesem Zeitpunkt nur noch drei Punkte. Kurz nach dem Wechsel allerdings die kalte Dusche für den FC: Nachdem Terodde die Chance zum 2:0 vergeben hatte, glich De Blasis auf der anderen Seite per Kopf aus (50.). In der Schlussphase drängte Köln (inzwischen mit Pizarro) auf den Sieg, Die besseren Chancen hatten allerdings die Mainzer, die in den letzten Minuten in Unterzahl agierten (Gelb-Rot Donati). In der siebten (!) Minute der Nachspielzeit vergab Quaison frei vor Horn. Den Mainzer hilft das Unentschieden eindeutig mehr als den Kölnern, die weiterhin sechs Punkte hinter Platz 16 liegen.

Erster Sieg unter Labbadia: Wolfsburg jubelt in Freiburg

Ein Doppelpack von Didavi (2./83.) bescherte dem VfL Wolfsburg in Freiburg im sechsten Spiel unter Trainer Bruno Labbadia den ersten Sieg. Auch mit Angreifer Nils Petersen, dessen Gelb-Rote Karte aus dem Spiel gegen Schalke vom DFB-Bundesgericht überraschend annulliert worden war , erarbeiteten sich die Freiburger kaum zwingende Chancen. In der Nachspielzeit verschoss Petersen sogar noch einen Elfmeter. Während sich die Wolfsburger durch den Auswärtssieg ein kleines Zwei-Punkte-Polster auf den Relegationsplatz geschaffen haben, befindet sich der Sport-Club wieder ein wenig tiefer im Abstiegskampf. Der Vorsprung auf Mainz beträgt nur noch drei Zähler.

Hazards Doppelpack lässt Gladbach jubeln

Im Aufeinandertreffen zweier formschwacher Teams setzte sich Gladbach (zuletzt nur ein Sieg aus neun Partien) gegen Hertha BSC (jetzt ein Sieg aus sieben Partien) mit 2:1 durch. Die Berliner gingen zwar durch Kalou (40.) in Führung und hatten nach dem Wechsel durch Selke mehrere Möglichkeiten auf den zweiten Treffern. Doch ein Doppelpack von Hazard (75./79.) drehte die Partie zugunsten der Gladbacher, denen ein Tor nach Videobeweis zu Recht aberkannt worden war.

Hamburg dank Hunt - Naldos spezielles Tor

Gleich klingelt's_ Naldo (2.v.li.) unmittelbar vor dem 1:0.

Gleich klingelt's_ Naldo (2.v.li.) unmittelbar vor dem 1:0. imago

Am Samstagabend lieferte der Hamburger SV gegen die formstarken Schalker ein starkes Stück ab. Der Bundesliga-Dino geriet zwar im 100. Bundesliga-Duell dieser beiden Klubs äußert unglücklich in Rückstand, als Naldo den Ball bei einem Freistoß mit Kopf und Hand ins Tor bugsierte (9.), zeigte sich dann aber mutig und engagiert. Nach 17 Minuten sorgte Kostic nach einem Einwurf für den verdienten Ausgleich (17.), ehe Holtby die Hamburger Überlegenheit (11:1 Torschüsse und 65 Prozent Ballbesitz zur Halbzeit) nach Wiederanpfiff in die Führung ummünzte und mit Glück und Geschick das 2:1 erzielte (52.). Schalke antwortete aber kurz darauf: Burgstaller nutzte den erst zweiten nennenswerten Angriff, um das 2:2 zu erzielen (63.). Danach blieben die Norddeutschen bemüht, bissen sich aber lange Zeit die Zähne an der zum Ende hin stabilen Schalker Defensive aus. In der 84. Minute packte Hunt aus der Distanz ein echtes Pfund aus und traf genau in den Winkel zum vielumjubelten 3:2. Dieses brachten die Hanseaten dann über die Zeit und gaben damit die Rote Laterne an den 1. FC Köln ab.

Hannover jubelt über das 2:1 gegen Bremen.

Hannover jubelt über das 2:1 gegen Bremen. imago

Hannovers schwarze Serie endet: 96 besiegt Werder

Zum Auftakt des 29. Spieltags beendete Hannover seine Niederlagenserie. Die Niedersachsen, die zuletzt fünfmal in Folge verloren und arg nach unten durchgereicht worden waren, besiegten die aufstrebenden Bremer am Freitag mit 2:1. Beide Tore fielen im ersten Abschnitt, als Werder zwar auf Augenhöhe agierten, die 96er aber mit ihrem aggressiven Forechecking die Kohfeldt-Elf beeindruckten und zudem zweimal eiskalt abschlossen. Erst traf Harnik nach einer schönen Kombination aus kurzer Distanz, dann staubte Klaus zur 2:0-Halbzeitführung ab. Werder brauchte lange, um ihre Angriffsbemühungen zu belohnen, weil sie im letzten Drittel zu unentschlossen agierten. Dann aber weckte Belfodil die Kohfeldt-Elf per Kopf zum Anschlusstreffer und bescherte dem Spiel in Hannover eine heiße Schlussphase. Beides lag in der Luft, das 2:2 sowie das vorentscheidende 3:1. Schlussendlich blieb es jedoch beim knappen 2:1 für die Breitenreiter-Elf.

ski/kög/las

Spieltagsbilder 29. Spieltag 2017/18