Wer das Haar in der Suppe sucht, könnte argumentieren, Bayern-Angreifer Sandro Wagner habe am Sonntag in Leipzig seine Quote verschlechtert. Bis dahin hatte der Mittelstürmer alle 77 Minuten für seinen neuen Verein getroffen, bei der 1:2-Auswärtsniederlage einmal in 90 Minuten. Mathematisch mögen Nörgler Recht haben, die Quote sank damit auf 79 Minuten pro Treffer. Dennoch ist diese Rechnung natürlich Humbug. Vielmehr zeigte der Nationalspieler, dass der Rekordmeister mit ihm als Lewandowski-Back-up nicht falsch liegt. Fünf Tore bei neun Einsätzen seit Januar sind aller Ehren wert, Wagner stellt daher zu Recht fest: "Ich bin hier gut angekommen."
Kann man so sagen, bei vier Toren in der Liga und einem in der Champions League. Wagner trifft per Kopf (zweimal), mit der Brust, sogar mit dem Unterleib, oder er stochert - wie in Freiburg - den Ball irgendwie über die Linie. "Sandro macht das sehr, sehr gut. Er hat auch in Leipzig ordentlich geackert und das Tor gemacht. Wir sind sehr zufrieden mit ihm", lobt Sportdirektor Hasan Salihamidzic.
Spielersteckbrief Wagner
Bundesliga - 27. Spieltag
Dazu kommt Wagners Identifikation mit dem Klub, die der ehemalige Jugendspieler des FCB seit dem ersten Arbeitstag lebt und zeigt. Nicht unerwähnt bleiben darf freilich, dass Wagner längst (noch) nicht so gut ins Kombinationsspiel eingebunden ist wie Lewandowski. Beim 2:1 in Wolfsburg und auch jetzt in Leipzig trat er mit Ausnahme seiner Treffer nur wenig in Erscheinung, Verbesserungspotenzial ist also vorhanden.
