Bundesliga

1. FC Köln: Timo Horns Groll: "Das kann einfach nicht sein"

Köln: Ruthenbeck hadert - Pizarro wird gefeiert

Horns Groll: "Das kann einfach nicht sein"

Nach dem 1:3 in Bremen ziemlich bedient: Kölns Torhüter Timo Horn (M.) nach dem Schlusspfiff.

Nach dem 1:3 in Bremen ziemlich bedient: Kölns Torhüter Timo Horn (M.) nach dem Schlusspfiff. Getty Images

Köln hatte sich vor dem Gastspiel an der Weser viel vorgenommen: Weil Mainz (0:1 gegen Schalke), der HSV (0:6 in München) und Wolfsburg (0:3 in Hoffenheim) an diesem Spieltag leer ausgegangen waren, witterten die Rheinländer ihre Chance. Mit einem Remis hätte der FC den letzten Tabellenplatz an dem Hamburger SV abgeben können, ein Sieg hätte den Relegationsplatz wieder in Sichtweite gebracht. Doch allen Absichten zum Trotz - Köln tat sich gegen den SV Werder Bremen nach einigen vielversprechenden Minuten in der Anfangsphase äußerst schwer. "Heute war die erste Hälfte viel zu passiv. Du kannst hier nicht nach Bremen fahren und dann abwartend spielen. Die Innenverteidiger von Werder konnten bis zu 30 Meter vor unser Tor laufen, ohne angegriffen zu werden. Das kann einfach nicht sein", ärgerte sich Torhüter Horn nach Spiel bei "Eurosport".

Es ist das alte Lied bei uns: Es dauert keine fünf Minuten und wir bekommen wieder so ein Ding rein.

Timo Horn über das 1:2
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Nach gut einer halben Stunde hatte der 24-Jährige erstmals hinter sich greifen müssen, Milos Veljkovic war nach einem Eckstoß zur Stelle und traf zum 1:0 für die Hanseaten. Nach der Pause kamen die Gäste immerhin mit Schwung auf den Platz zurück und belohnten sich für ihr Engagement mit dem 1:1 durch Yuya Osako. Die Freude darüber hielt jedoch nur kurz. "Es ist das alte Lied bei uns: Es dauert keine fünf Minuten und wir bekommen wieder so ein Ding rein", klagte Horn. Der erneuten Bremer Führung, diesmal durch Milot Rashica, waren gleich mehrere Fehler von Horns Mannschaftskameraden vorausgegangen. In letzter Konsequenz gab Marco Höger mit einem unkontrollierten Kopfball im Mittelfeld die Vorlage für den Werderaner Konter, der im 2:1 gipfelte. "In unserer Situation denkst du dann vielleicht fünfmal nach, anstatt das Ding klar zu klären. Ich mache dem 'Högi' aber keinen Vorwurf, das zieht sich durch die Mannschaft", so Horn.

Ruthenbeck vermisst das Glück

Sein Cheftrainer Ruthenbeck zeigte sich ebenfalls angefressen. "Diese individuellen Fehler sind zu viel. Schade, denn wir sind nach dem 1:1 wieder da gewesen. Ich dachte, das Spiel ist gekippt, und genau dann kriegen wir das 1:2", analysierte der 45-Jährige. Seine Mannschaft hatte zwar nach dem erneuten Nackenschlag weiter den Weg nach vorne gesucht, doch in den entscheiden Abschlussmomenten fehlte "ein Fuß oder ein Kopf", so Ruthenbeck, der die Bemühungen seiner Elf zusammenfasste: "Wir hatten das Glück nicht auf unserer Seite."

Für mich ist es immer geil, hier zu spielen, mit den Fans. Ich liebe den Verein.

Claudio Pizarro
Claudio Pizarro

Ließ sich vom Bremer Publikum feiern: Claudio Pizarro. imago

Die dickste Chance hatte sich Angreifer Pizarro geboten, der eine knappe Viertelstunde vor dem Ende der regulären Spielzeit aus guter Position haarscharf am Tor vorbeiköpfte. "Normalerweise muss ich den machen, weil er nicht so schwierig war. Ich habe ihn aber nicht richtig getroffen", räumte der Peruaner ein. Trotzdem erlebte Pizarro einen halbwegs erfreulichen Abend, denn an alter Wirkungsstätte wurde der Ex-Bremer in den Schlussminuten ausgiebig mit Sprechchören vom SVW-Publikum gefeiert. "Ich fühle mich wie zu Hause. Für mich ist es immer geil, hier zu spielen, mit den Fans. Ich liebe den Verein, sie lieben mich. Das ist immer etwas Besonderes", schwärmte der 39-Jährige, der aber schnell den Blick nach vorne richtete. "Leider ist das Spiel für uns nicht so gut gelaufen, wie wir dachten. Wir müssen weiterkämpfen."

Horn erinnert an Leipzig

"Es sind noch acht Spiele. Wir versuchen weiterhin alles", sagte auch Horn. "Jetzt haben wir ein Derby gegen eine Top-Mannschaft aus Leverkusen, auf das wir uns freuen." Die kommenden Aufgaben seien angesichts der schwindenen Chancen im Tabellenkeller zwar "nicht leichter, eher schwerer", aber, so der gebürtige Kölner: "Wir haben auch schon Siege gefeiert, die uns keiner zugetraut hatte, wie gegen Leipzig."

pau

Bilder zur Partie Werder Bremen - 1. FC Köln