Zumindest Demirbay hat nun im wahrsten Sinne seine ersten Schritte zurück auf den Platz absolviert. Seit Dienstag, viereinhalb Wochen nach dem schlimmen Unfall beim Auswärtsspiel in Berlin, wurde der Nationalspieler erstmals wieder bei einer kleinen Laufeinheit auf dem Trainingsgelände in Zuzenhausen gesichtet. Doch bis zu seiner Rückkehr ins Mannschaftstraining wird nach seinem Syndesmose-Anriss noch eine ganze Weile vergehen, "das dauert noch", ist der 24-Jährige realistisch.
Auch bei Posch ist völlig ungewiss, wann der Defensivspezialist wieder voll belastbar sein wird. Beim Österreicher liegt die Problemzone im Leisten-, Adduktorenbereich, wo sich nun wiederholt Schmerzen einstellten. Schambeinreizung, so lautet aktuell die Diagnose, die keinerlei Prognosen zulässt über die Dauer der Zwangspause.
Ein bitterer Rückschlag für den Shootingstar der Hinrunde. Da hatte Posch eigentlich keiner auf der Rechnung. Doch der Ausfall von Innenverteidiger Ermin Bicakcic (Kreuzbanddehnung) und die Formkrise von Stareinkauf Havard Nordtveit ermöglichten Posch erste Bewährungsproben im Profikader. Die der vielseitige Verteidiger eindrucksvoll nutzte. Ab dem achten Spieltag stand Posch bis zur Winterpause in der Bundesliga immer in der Startelf der TSG. Und statt gegen Ulm, Kassel oder die Stuttgarter Kickers in der Regionalliga hießen seine Gegner in der Europa League plötzlich Rasgrad, Istanbul und Braga. "Den Jungen scheint gar nichts aus der Ruhe bringen zu können, das ist ganz bemerkenswert", lobte seinerzeit Manager Alexander Rosen, und auch Trainer Julian Nagelsmann, der Posch auf mehreren Positionen verteidigen ließ, befand: "Er hat es in der Zentrale fast noch besser gemacht als außen oder in der Halbposition."
Rückkehr von Posch völlig offen
Doch auch damals schon machten sich die ungewohnten Belastungen für den Jungprofi bemerkbar. "Er ist am Limit, es wäre gut, wenn er mal eine Pause bekommt", ahnte Nagelsmann. "Ich freue mich, dass ich Woche für Woche zum Einsatz komme und hoffe, dass es so weitergeht", sagte Posch, "aber die Belastung ist schon viel höher, ich habe auch ein bisschen Probleme mit einer Reizung an der Hüfte." Nun scheint sich sein Körper die notwendige Pause zu holen. Wann Posch wieder unbeschwert eingreifen kann, ist völlig offen. Allerdings hat das gerade mal 20 Jahre alte Talent, das noch bis 2020 in Hoffenheim unter Vertrag steht, noch jede Menge Zeit.