Bundesliga

VfB-Serie hält in Köln - FCB marschiert - HSV verzweifelt

25. Spieltag: Frankfurt und Leverkusen siegen

VfB-Serie hält in Köln - FCB marschiert - HSV verzweifelt

Protagonisten des Bundesliga-Sonntags: Timo Horn (li.) und Thomas Müller.

Protagonisten des Bundesliga-Sonntags: Timo Horn (li.) und Thomas Müller. imago

Stuttgarts Serie hält - Rückschlag für Köln

Timo Horn

Folgenschwerer Fehlgriff beim 2:3 gegen Stuttgart: FC-Schlussmann Timo Horn. imago

Nach dem Coup in Leipzig wollte der 1. FC Köln am Sonntag gegen den VfB Stuttgart nachlegen und Platz 18 verlassen. Nicht nur dank Pizarros frühem 1:0 (7.), auch aufgrund einer starken Kölner Leistung im ersten Durchgang sah es lange gut aus - bis der VfB kurz vor der Pause mit einem Gomez-Doppelschlag die Partie drehte (45., 45.+2), begünstigt durch einen Horn-Fehlgriff beim 1:2. Im zweiten Durchgang tat sich der FC schwer, entwickelte keine Durchschlagskraft. Becks Flachschuss rutschte zum 1:3 ins lange Eck, die Vorentscheidung in der 57. Minute. Jojic verkürzte per direktem Freistoß in der 86. Minute zwar noch, mehr war für Köln aber nicht mehr drin. Der VfB setzt seine Serie unter Trainer Tayfun Korkut fort: 13 Punkte aus fünf Spielen.

Bayern stockt auf: 20 Punkte Vorsprung

Lässt Bayern München angesichts des deutlichen Vorsprungs in der Liga die Zügel schleifen? Von wegen. Beim Gastspiel in Freiburg startete der Sport-Club zwar mutig und hatte durch Höler auch die erste Großchance (12., Ulreich parierte stark). Doch Mitte der ersten Hälfte übernahm der Tabellenführer das Kommando und zeigte seine Klasse auch im Verwerten der Torchancen: Müller schoss Schwolow so an, dass der Ball im Tor landete (25.), Tolisso traf per glänzendem Fernschuss (28.). Mit dem 2:0 waren die Fronten geklärt, nach der Pause legten Wagner, der statt Lewandowski in der Startformation stand, und Müller noch zwei Treffer (54., 69.) zum letztlich sehr klaren 4:0 der Münchner in Freiburg nach. Der FC Bayern vergrößert den Vorsprung an der Spitze damit auf 20 Punkte.

FSV-Debütant Müller lässt HSV verzweifeln - Kießlings Nr. 400

Filip Kostic

Entsetzen in Hamburg: Filip Kostic verschoss einen Elfmeter. Getty Images

Mit Schipplock im Angriff wollte HSV-Trainer Bernd Hollerbach im Abstiegsduell gegen Mainz ein Lebenszeichen senden. Die Hamburger lieferten eine gute erste Hälfte ab, in der sowohl Schipplock als auch Kostic an Bundesliga-Debütant Müller im FSV-Tor scheiterten. Ein Tor von Kostic fand wegen einer Abseitsstellung nach Zuhilfenahme des Videobeweises zu Recht keine Anerkennung (25.). Nach dem Wechsel traf van Drongelen ein zweites Mal die Latte (49.), ehe Kostic per Elfmeter an Müller scheiterte (62.). Nach Gelb-Rot gegen Verursacher Balogun agierte der HSV nun lange in Überzahl, rannte jedoch ideenlos an - und bleibt nach dem zwölften sieglosen Auftritt in Serie sieben Punkte hinter dem Tabellen-16. Mainz.

Auch dem VfL Wolfsburg gelang im Tabellenkeller kein Befreiungsschlag. Beim Heimdebüt von Trainer Bruno Labbadia unterlagen die Niedersachsen Leverkusen mit 1:2. Ein Foulelfmeter von Alario (Arnold an Havertz) machte im Duell der Werksklubs lange Zeit den Unterschied. Erst in der Schlussphase wurde es noch einmal turbulent: Der eingewechselte Brand erhöhte mit einem sehenswerten Lupfer (78.), den der Ex-Leverkusener Mehmedi prompt konterte (79.). In der Nachspielzeit sah Wolfsburgs William Gelb-Rot. Kurz vor Schluss wurde Kießling eingewechselt: sein 400. Bundesligaspiel !

Pjacas Tor reicht Schalke - Gelb statt Elfmeter in Frankfurt

Schalke hat die Königsklasse weiter fest im Blick. Gegen Hertha BSC hatte Königsblau zunächst das Glück auf seiner Seite, als Stark aus kurzer Distanz das Tor nicht traf. Acht Minute vor der Pause bestrafte Pjaca, der für den Gelb-gesperrten Burgstaller auflief, dann aber eine Unachtsamkeit der Hertha-Defensive (37.). Schalke traf damit im 22. Pflichtspiel in Folge. Am Ende stand ein glanzloser 1:0-Erfolg, der den Schalker zum Sprung auf Platz zwei reicht.

Einen solchen fuhr auch Frankfurt ein. Ein Kopfballtor von da Costa (erster Bundesliga-Treffer - allerdings nach einer Ecke, die es nicht hätte geben dürfen) bescherte der Eintracht den Heimsieg gegen Hannover 96. Es war (inkl. DFB-Pokal) der vierte Heimerfolg in Serie für die SGE. Aufregung gab es nach gut einer Stunde, als Schiedsrichter Fritz nach einem vermeintlichen Foul von da Costa an Albornoz zunächst auf Elfmeter für Hannover entschied - nach Videobeweis dann jedoch dem 96-Akteur Gelb wegen einer Schwalbe zeigte.

Hoffenheim konnte sich in Augsburg einmal mehr auf den formstarken Kramaric verlassen, der Hitz per Kopf überwand (30.) und damit im fünften Bundesligaspiel in Folge traf (sechs Tore!). Kurz nach dem Wechsel legte der Kroate dann den zweiten TSG-Treffer durch Gnabry auf (50.).

Topspiel in Leipzig: RB und BVB haben derzeit viel Luft nach oben

Marco Reus

Sein Tor bescherte dem BVB einen Punkt in Leipzig: Marco Reus. Getty Images

Leipzig und Dortmund lieferten sich am Samstagabend in der ersten Hälfte ein flottes Topspiel, in der beide mit offenem Visier den Weg nach vorne suchten. Werner (9.) und Batshuayi (10.) gaben erste Warnschüsse ab. Dortmund konterte mehrfach in Überzahl, lief dabei jedoch gleich dreimal ins Abseits. Zwei Treffer der Gäste (16./25.) wurden zu Recht nicht anerkannt. Ein BVB-Einwurf mündete in Leipzigs Führung durch Augustin (29.), die Reus nach feinem Zuspiel von Dahoud noch vor der Pause ausglich (38.). Nach dem Wechsel ging es gemächlicher zu, an das wilde Tempo der ersten Hälfte kam die Partie nicht mehr heran. Den Offensivbemühungen beider Teams fehlte die letzte Konsequenz. Erfreulich für den BVB, der unter Peter Stöger in der Bundesliga ungeschlagen bleibt (5/5/0): Philipp feierte nach dreimonatiger Verletzungspause als Joker sein Comeback.

Kohfeldts Maßnahmen fruchten

Aus 0:2 mach 2:2: Bremens Aaron Johannsson (l.) trifft zum 2:2.

Aus 0:2 mach 2:2: Bremens Aaron Johannsson (l.) trifft zum 2:2. imago

Am Freitagabend zeigte Werder Bremen in Gladbach zwei grundverschiedene Halbzeiten. Die Hanseaten, bei denen Friedl erstmals in der Startelf stand, waren in Durchgang eins gleich zweimal unaufmerksam und wurden prompt bestraft - Zakaria (5.) und Moisander (33., ET) sorgten für eine 2:0-Pausenführung der Fohlen. Doch Kohfeldt wechselte in der Halbzeit (Johannsson für Bauer) und hauchte seinem Team neues Leben ein: Delaneys Anschlusstreffer nach Eckball (59.) brachte wieder Spannung in die Partie, in der der SVW zusehends Druck aufbaute. Gladbach wackelte, doch Sommer rettete bärenstark gegen Johannsson (62.). Etwas später durfte der US-Amerikaner dann aber doch jubeln, als er eine unfreiwillige Gondorf-Vorlage zum 2:2 nutzte (78.). Bei dem Remis blieb es dann auch. Gladbach kassierte einen Rückschlag im Rennen um die europäischen Plätze, während Werder mit Blick auf den Keller mit dem Auswärtspunkt wohl gut leben kann.

kon