Bundesliga

"Fußball-Zerstörer": Anhänger des Hamburger SV sorgen beim Derby bei Werder Bremen in der Bundesliga für Unterbrechungen durch Schiedsrichter Felix Zwayer

Schiedsrichter Zwayer muss wegen Pyrotechnik einschreiten

"Fußball-Zerstörer": HSV-Anhänger sorgen für Unterbrechungen

Ärger in Bremen: Schiedsrichter Felix Zwayer musste die Partie in der ersten Hälfte zweimal unterbrechen.

Ärger in Bremen: Schiedsrichter Felix Zwayer musste die Partie in der ersten Hälfte zweimal unterbrechen. imago

Die beiden Teams hatten nach dem Einlauf gerade Aufstellung genommen, da blitzte und knallte es im Hamburger Block bereits. In der Folge kam es immer wieder massiv zum Einsatz von Pyrotechnik, Raketen und Knallkörper flogen aufs Spielfeld und in die umliegenden Blöcke. Schiedsrichter Zwayer musste die Partie in der 4. und 44. Minute jeweils kurz unterbrechen. Nach der Pause beruhigte sich die Lage, nach dem Bremer Siegtreffer zum 1:0 wurde allerdings erneut eine Rakete Richtung Mittellinie geschossen.

"In erster Linie geht es natürlich um die Sicherheit der Spieler und darum, dass der normale Spielablauf gewährleistet werden kann. Wir hatten die eine oder andere Situation, in der das Abbrennen von Pyrotechnik überhandgenommen hat, insbesondere auch, weil zum Teil Dinge auf dem Spielfeld gelandet sind. Wir haben dann zweimal kurz unterbrochen und die Spieler und meinen Assistenten aus dem Gefahrenbereich geholt", erklärte Zwayer nach dem Spiel bei "Sky" sein Vorgehen: "Dann hat sich die Situation wieder ein bisschen beruhigt, sodass wir weitermachen konnten. Wichtig war für uns, dass wir dann den Weg in die Halbzeit finden."

Der HSV hatte in der Pause via Twitter mitgeteilt: "Schiedsrichter-Information: Bei erneutem Einsatz von Pyrotechnik werden beide Teams in die Kabinen geschickt. Sollte danach nochmal Pyro gezündet werden, wird das Spiel vom Schiedsrichter abgebrochen."

Keine konkrete Gefahr eines Abbruchs

In der Pause habe er sich natürlich mit den Verantwortlichen über das Vorgehen bei weiteren Zwischenfällen ausgetauscht, von einem Abbruch müsse man "hier und heute allerdings nicht sprechen", betonte Zwayer: "Auch nicht von der konkreten Gefahr. Wir hatten für die zweite Halbzeit noch alle Optionen, auch die einer längeren Unterbrechung, sodass dann auch Ordnungskräfte hätten eingreifen können. Am Ende ist es ja aber mehr oder weniger glimpflich ausgegangen, sodass wir das Spiel ordnungsgemäß zu Ende bringen konnten."

Auch wenn der Bremer Siegtreffer durchaus umstritten war , in ihrer Bewertung der unrühmlichen Vorkommnisse auf den Rängen waren sich alle Beteiligten einig. "Das gehört einfach nicht in die Stadien", befand Werder-Coach Florian Kohfeldt: "Da fliegen von oben dann auch die Raketen in den Block darunter und teilweise dann ja auch versucht auf die Spieler, da muss ich sagen, da fehlt mir absolut das Verständnis."

Das sind keine Fans, das sind Fußball-Zerstörer. Die haben mit dem Fandasein nichts zu tun. Die wollen dem Fußball schaden und wir müssen weiter daran arbeiten, dass die Leute nicht im Stadion sind.

HSV-Vorstandschef Heribert Bruchhagen

Noch deutlicher wurde Heribert Bruchhagen: "Das sind keine Fans, das sind Fußball-Zerstörer. Die haben mit dem Fandasein nichts zu tun. Die wollen dem Fußball schaden und wir müssen weiter daran arbeiten, dass die Leute nicht im Stadion sind. Das ist eine Aufgabe des gesamten Bundesliga-Fußballs, besonders auch beim HSV", wetterte der HSV-Vorstandsboss, der Konsequenzen erwartet: "Das wird eine Strafe nach sich ziehen, das ist doch klar."

ski