Bundesliga

Wolfang Dietrichs seltsame Weihnachtsbotschaft - Präsident des VfB Stuttgart kritisiert Mannschaft scharf

Stuttgarts Präsident attackiert die Mannschaft scharf

VfB: Dietrichs seltsame Weihnachtsbotschaft

Seine Worte dürften nicht gut ankommen - bei den sportlich Verantwortlichen und der Mannschaft: VfB-Präsident Wolfgang Dietrich.

Seine Worte dürften nicht gut ankommen - bei den sportlich Verantwortlichen und der Mannschaft: VfB-Präsident Wolfgang Dietrich. imago

"So sehr ich mich in den letzten Monaten über das Auftreten der Mannschaft gefreut habe, so war ich doch enttäuscht, dass in Mainz nicht alle den Eindruck machten, alles für unseren Erfolg zu geben." Es sind heftige Worte, die Wolfgang Dietrich, der Präsident des VfB Stuttgart e.V. und Aufsichtsratsvorsitzende der ausgegliederten AG, auf seiner offiziellen Facebook-Seite loswird.

Natürlich bot die Leistung beim 1:3 im DFB-Pokal-Achtelfinale am Dienstagabend genügend Anlass zur Kritik. Diese formulierten sowohl Trainer Hannes Wolf als auch Sportvorstand Michael Reschke bereits unmittelbar nach der Pleite inhaltlich - und vor allem sachlich .

Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
41
2
FC Schalke 04 FC Schalke 04
30
3
Borussia Dortmund Borussia Dortmund
28

Selbstverständlich darf auch der Aufsichtsratschef seine Meinung kundtun. Dietrich aber geht weiter als Wolf und Reschke, wenn er die These aufstellt, dass "nicht alle den Eindruck machten, alles für den Erfolg zu geben". Der 69-Jährige spricht damit Teilen der Mannschaft den Willen ab, ja unterstellt indirekt Lustlosigkeit. Das dürfte weder bei den sportlich Verantwortlichen gut ankommen noch wird es innerhalb der Truppe, die in Person von Christian Gentner oder Andreas Beck durchaus auch selbstkritische Worte fand, für ein Halleluja sorgen.

Was macht Dietrich erst, wenn wirklich der Baum brennt beim VfB?

Über die Motive lässt sich nur mutmaßen. Unzufriedenheit? Beruhigung der Fan-Seele? Fakt ist: Mit 17 Punkten liegt der Aufsteiger in der Liga einigermaßen im Soll, wenngleich die "letzten Wochen Schrott waren", wie es Trainer Wolf formuliert. Da muss die Frage erlaubt sein: Wie erst wird sich Dietrich äußern, wenn der VfB im Verlauf der Rückrunde möglicherweise in das zweifelhafte Vergnügen kommt, so richtig in den Abstiegsschlamassel hineingezogen zu werden? Ergo: Was macht Dietrich, wenn der Baum brennt? Dann braucht es Ruhe - die ist bei Konkurrenten im Rennen um den Klassenerhalt wie Freiburg oder Mainz in der Führungsetage zumeist gegeben. Derlei Äußerungen wie die jüngste können folglich einen Nachteil im Klassenkampf darstellen.

Immerhin: Der frühere Unternehmer zeigt sich in Teilen seiner Botschaft auch versöhnlich-zuversichtlich: "Ich bin mir sicher, dass unsere sportliche Leitung die richtigen Lehren aus den letzten Wochen ziehen und die Mannschaft zurück in die Erfolgspur bringen wird." Er lobte die Vertragsverlängerungen mit Benjamin Pavard (bis 2021) und Matthias Zimmermann (bis 2019) und wünschte dem nach Köln abgegebenen Simon Terodde alles Gute.

Dietrichs Kritik ist kaum sachbezogen

Zudem teilte er den Fans mit: "Meine Überzeugung war immer, dass es sich nicht ausschließt, die Ruhe zu bewahren und gleichzeitig konsequent zu handeln." Das mag sein. Allerdings liegt es in einer sportlich schwierigen Situation gerade an den Klub-Oberen, eine gewisse Gelassenheit auszustrahlen - und eben nicht mit kaum sachbezogener Kritik Unmut zu schüren.

Benni Hofmann

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