"Es ist zwingend erforderlich, dass wir uns zusammensetzen", sagte Reuter am Samstag. "Es ist ganz offensichtlich, dass nahezu alle für den Videobeweis sind, aber das auch nahezu alle unzufrieden mit der Situation sind. Von daher gibt es Redebedarf." Der FCA-Manager plädiert daher für ein größeres Mitspracherecht der Klubs. Der DFB hatte den Umgang mit dem Videobeweis nach dem 5. Spieltag heimlich angepasst, die Klubs darüber aber erst in einem Schreiben vor dem 10. Spieltag informiert. Dieses Vorgehen ist aus Reuters Sicht nicht nachvollziehbar: "So etwas müsste in der gesamten Gruppe diskutiert werden müsste. Ich bin nach wie vor total für den Videobeweis, weil ich glaube, dass klare Fehlentscheidungen minimiert werden. Aber so wie es aktuell läuft, macht es keinen Spaß mehr."
Die Szene, die Reuter am Samstag den Spaß verdarb, ereignete sich in der 40. Minute: Leverkusens Panagiotis Retsos fiel der Ball im Strafraum auf die Hand, Schiedsrichter Christian Dingert bewertete das Handspiel als unabsichtlich und somit nicht elfmeterwürdig. Eine vertretbare Entscheidung. Dingert nahm Kontakt mit Köln auf und wurde von Video-Assistent Tobias Welz bestätigt. Zu Irritationen führte allerdings Dingerts missverständliche Gestik. Der Referee zeigte Abstoß an, deutete dabei aber in Richtung Elfmeterpunkt. Reuter war deshalb der Meinung, Dingert hätte erst Elfmeter gegeben und den Pfiff dann zurückgenommen.
Bundesliga - 11. Spieltag
Bundesliga - Tabelle
Reuters aktueller Ärger beruhte also auf einer Fehleinschätzung. Seine grundsätzliche Kritik an den Video-Assistenten war dennoch deutlich. "Ich glaube, wir haben in Köln die falschen Leute sitzen", schimpfte der 51-Jährige direkt nach Schlusspfiff. Später präzisierte er: "Vielleicht muss man darüber nachdenken, ob in Köln internationale Schiedsrichter sitzen, die mit niemandem etwas am Hut haben. Was wir da teilweise hören, was sie sich doch wieder so hindrehen, damit sie argumentieren können, das verstehe ich nicht ganz." Mit dieser Einschätzung dürfte Reuter nicht alleine dastehen.
