Bundesliga

FC Augsburg - Christian Dingert zu Stefan Reuters Vorwurf: "Es gab keinen Pfiff"

Augsburg: Handspiel sorgt für Aufregung

Dingert zu Reuters Vorwurf: "Es gab keinen Pfiff"

Im Mittelpunkt: Schiedsrichter Christian Dingert wird von Augsburger Spielern umringt.

Im Mittelpunkt: Schiedsrichter Christian Dingert wird von Augsburger Spielern umringt. imago

"Total enttäuscht" zeigte sich Reuter nach dem nächsten, erfolglosen Augsburger Anlauf, in der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen zu gewinnen. Was seine emotionale Einschätzung des Spiels aber maßgeblich beeinflusste, war eine vermeintliche Strafstoß-Entscheidung von Schiedsrichter Dingert kurz vor der Pause. Was war passiert? Etwa am Elfmeterpunkt des Leverkusener Strafraums war es zum Zweikampf zwischen Michael Gregoritsch und Panagiotis Retsos gekommen. Der Grieche erwischte den Ball mit dem ausgestreckten Arm und lenkte dessen Flugbahn entscheidend ab. Gregoritsch entging damit eine aussichtsreiche Schussgelegenheit.

Es kam so rüber wie ein Elfmeterpfiff, den es aber nicht gab. Das war die Irritation.

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Nach kurzer Rücksprache zwischen Dingert und dem Videoassistenten wurde das Spiel mit einem Abstoß fortgesetzt - was Reuter in Rage versetzte. Es sei "ein Rätsel", dass sich die Verantwortlichen im Kölner Videoraum überhaupt eingeschaltet hätten. "Der Schiedsrichter pfeift und entscheidet auf Elfmeter. Warum sagt jetzt ein Videoschiedsrichter, dass es eine klare Fehlentscheidung ist?", ärgerte sich Reuter. "Ich glaube, wir haben in Köln die falschen Leute sitzen."

Dingert sieht ein "unabsichtliches Handspiel"

Reuters Generalkritik basierte allerdings auf einer Fehleinschätzung. Denn anders als von Augsburgs Managers vermutet, hatte Dingert in seiner ersten Bewertung nicht auf Strafstoß entschieden. "Für mich war es ein unabsichtliches Handspiel, der Ball fällt von oben dem Leverkusener Spieler auf die Hand", beschrieb der Unparteiische die Szene. "Ich zeige Abstoß an, es gab keinen Pfiff. Es kam so rüber wie ein Elfmeterpfiff, den es aber nicht gab. Das war die Irritation."

Die Kontaktaufnahme zum Videoschiedsrichter sei zustandegekommen, um sich diese Einschätzung bestätigen zu lassen. Anders als von Reuter vermutet, sei der 37-Jährige aber nicht überstimmt worden. "Wenn es einen Pfiff gegeben hätte und ich das Ganze nach Rücksprache mit dem Video-Schiedsrichter revidiert hätte, dann hätte ich auch unser Zeichen, das Fenster, machen müssen", stellte Dingert klar. "Das habe ich nicht gemacht."

Baums Vorschlag: "Hand ist Hand"

Für FCA-Coach Manuel Baum stellte die Diskussion indes ein grundsätzliches Problem dar, allerdings weniger in Bezug auf die Videoschiedsrichter. Der 38-Jährige störte sich eher an der grundsätzlichen Handspiel-Auslegung: "Für uns ist das ein klarer Elfmeter, für Leverkusen nicht. Es gehört eine klare Regel her." Diese, so Baum, müsse "ohne jegliche Wertung" zur Anwendung kommen: "Hand ist Hand - und dann pfeife ich."

pau/mam/db

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