Bundesliga

Schmadtkes Aus: Der Verein gewinnt nichts durch diese Trennung

Kommentar zur Trennung vom Kölner Manager

Schmadtkes Aus: Der Verein gewinnt nichts durch diese Trennung

Sah offensichtlich keine Perspektive mehr: Jörg Schmadtke bot seinen Rücktritt an, die Trennung erfolgte am Montag.

Sah offensichtlich keine Perspektive mehr: Jörg Schmadtke bot seinen Rücktritt an, die Trennung erfolgte am Montag. imago

Nichts, rein gar nichts wies auf diese Trennung hin . Schmadtke ist bekannt dafür, dass er kompromisslos und geradeaus seinen Weg geht, dabei versteht es der Düsseldorfer durchaus, den einen oder anderen vor den Kopf zu stoßen. Wobei er immer den Weg zurück offen hält.

Niemand hätte damit gerechnet, dass er für sich am Ende angelangt war. Natürlich, da waren die sich häufenden Anfeindungen wegen der Transferpolitik und des sportlichen Absturzes . Doch er besaß Kredit: Die seit 2013 andauernde Zusammenarbeit war eine reine Erfolgsstory, daran ändert auch die jüngste Entwicklung nichts.

Der Verein gewinnt nichts durch diese Trennung

Schmadtke sah sich gleichwohl in der Verantwortung und bot seinen Rücktritt an - eine typische Reaktion für einen sensiblen Sturkopf wie ihn. Andererseits gab er sich noch nach der Partie gegen Bremen kämpferisch , schlug sich für Peter Stöger in die Bresche. Wie so oft, werden erst die nächsten Wochen zeigen, was tatsächlich dieses Beben auslöste. Der Verein, so viel ist sicher, gewinnt nichts durch diese Trennung. So wenig Schmadtke alleine Schuld trug an der sportlichen Misere, so wenig wird es ohne ihn einfacher, im Winter personell zu korrigieren.

Durchaus seltsam mutet es an, dass der Vorstand eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der steht, man sei zu unterschiedlichen Auffassungen im Hinblick auf die sportliche Ausrichtung des Klubs gekommen. Bislang hatte der Vorstand des Gesamtvereins sich gerade bei den sportlichen Themen wohltuend zurückgehalten und die Geschäftsführung machen lassen - zum Wohle aller. Dass das Präsidium die Personalie letztlich entscheiden muss, ist klar. Dass sie derart kommentiert wird, lässt wenig gute Gedanken aufkommen.

kicker-Redakteur Frank Lußem.

kicker-Redakteur Frank Lußem.

Mit der Trennung beginnt die Suche: Nach alter Stärke, nach einem neuen sportlichen Chef. Der 1. FC Köln scheint nicht nur am Tabellenende, sondern auch an einem Scheideweg angekommen: Rückfall in die schlimmen Zeiten? Oder komplette Neuausrichtung mit der Perspektive, die Jörg Schmadtke offensichtlich nicht mehr sah.

Frank Lußem

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